47. Kapitel: Familienkrieg Part 1: Nur Liebe besiegt den Hass

1 0 0
                                    

Die Liebe wird niemals hassen,

auch wenn der Hass die Liebe nicht lieben wird.


Männer!

Der kleine Schlagabtausch mit Kaito steckte mir noch in den Knochen. Trotzdem stand ich irgendwo im Nirgendwo und erwartete die Ankunft meiner Eltern. Diesmal stand ich ihnen aber nicht allein gegenüber. Tja, ich hatte meine Lektion gelernt.

Hinter uns standen sie in Reih und Glied, unsere Verstärkung.

Die rechte Flanke hörte auf mein Kommando. Zu meinen treuen Untertanen zählten Seto und Zane, ausnahmsweise ohne sich mit Eisesblicken zu erdolchen, Puppenkasper und Kyoji und selbstverständlich Ryoken, bei dem ich mir den Mund fusselig geredet hatte, ohne Erfolg verstand sich.

Die linke Seite war Kaitos Kavallerie, bestehend aus den sieben Bariankönigen sowie Christopher und Michael als der Gartenzwerg Tron. Am Himmel thronten die Drachen. Alle vierzehn Sternendrachen.

„Alcor – was immer heute passieren wird. . . ich liebe dich."
„Warum lässt du das wie ein Abschied klingen?"
Ich bedachte ihn mit einem langen Blick. „Womöglich ist dies ein Abschied."
Er streckte die Finger in meine Richtung. „Warum sagst du das?"
Meine Augen wanderten über die leere, verstaubte Steppe. „Wenn ich gezwungen bin, zum Drachenkind zu werden, um diese Leute aufzuhalten, dann werde ich das tun."

„Wenn du das tust, wirst du nicht mehr wiedergeboren."
„Ich weiß."
Das Schicksal vom Drachenkind und Drachenkrieger begann mit Krishna und Tariq – nein, mit Awen und Javis – zwei Sternenkinder, die dazu auserkoren waren, die Welten zurück zu ihrem Anfang zu geleiten. Es war kein richtiges Leben. Wir lebten nicht, liebten uns nicht, waren nur zwei Sterne mit einer Aufgabe. Sobald die ersten Menschen die Erde betreten, der erste Dämon aus dem Erdboden kroch und die Götter ihre Plätze in den großen Hallen einnahmen, war unsere Aufgabe erfüllt.

Das erste richtige Leben begann mit Krishna und Tariq. Im fernen Indien nahm das Schicksal seinen Anfang.

Enden würde es mit Ariya und Kaito. Nach mehreren tausenden von Jahren waren wir endlich am Ziel unserer Reise angelangt. Wie das Ende aussah, ob es in Tränen endete oder wir den Weg ins Licht nahmen, würde sich noch zeigen. Bis zum bitteren Schluss nahmen wir unser Schicksal selbst in die Hand. Tod und Verderben oder Leben und Liebe, die Wahl lag bei uns.

Ich wollte mich auf Abstand begeben, um meine Gedanken zu ordnen und mich dem bevorstehenden Kampf zu widmen, als Kaito von hinten seine Arme um mich legte. Seine Hände verschränkten sich auf meinen Bauch, seine Lippen berührten meinen Hals. „Ich lasse dich nicht sterben. Noch einmal gehst du nicht vor."

Seufzend schmiegte ich mich an ihn. „Der Tod war für mich immer eine Erlösung. Er versprach Freiheit." Sein Griff festigte sich, weswegen ich eilig weitersprach. „Doch ich habe das Leben zu schätzen gelernt. Nun will ich leben, nur, wenn ich lebe, kann ich mit den Menschen zusammen sein, die ich so sehr liebe. Nur das Leben bringt mich mit dir zusammen. Diesmal sterbe ich nicht, Alcor. Das verspreche ich."

„Ich liebe dich, mein kleiner Stimmungsring auf zwei Beinen.", raunte er in mein Ohr.

„Stimmungsring? Du hast wohl einen Schlag zuviel abbekommen, mein Göttergatte.", schnurrte ich.

„Den bekomme ich öfters von dir." Zärtlich schob er eine Strähne aus meinem Gesicht.

„Soll ich nochmal zuschlagen?"

„Hmm. Ich würde lieber noch die drei Worte von dir hören."

„Ich habe Recht?"

Lachend knuffte er mir in die Seite. „Die anderen drei Worte."
Kichernd wandt ich mich. „Hab deine Kreditkarte?"

Die Drachenstern Saga - Part 2 - Drachenkind und DrachenkriegerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt