Kapitel. 20

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"Ihr wisst wo sie sind?!"

Ich hüpfte von dem Sessel hoch.

Die zwei tauschten einen kurzen Blickwechsel aus.

Jorge entblößte seine schmutzigen Zähne. "Ja. Und ihr nicht", sagte er bedeutungsvoll, und beugte den Kopf etwas vor.

"Dann führt uns zu ihnen!", forderte Winston aufgebracht, während er meine Sitzgelegenheit umrundete und neben mir stehen blieb.

Brenda lächelte amüsiert.

Sie wirkte so unscheinbar, aber wie ich schon von ihr wusste, war sie das keineswegs.

Ich eiferte darauf, dass sie sagte ja klar, los kommt mit, und uns ohne weitere Komplikationen zu ihnen bringen würde.

Falsch gedacht.

"Uhm... Nein."

, erklang die spärliche Antwort, die so unfassbar trocken war, ohne einen winzig kleinen Funken Emotionen.

Was? Das... Nein? Warum?

Mir blieb der Mund offen stehen.

An meiner Hand spürte ich wie Winston zu ihr krabbelte und diese fest umschloss.

"Wie Nein? Warum nicht?", sprudelte es aus ihm heraus. Fassungslos sah er zwischen den zweien hin und her.

Und irgendwie wirkte Brenda gar nicht mehr so hübsch, und sympathisch, wie am Anfang unser Begegnung. Immer mehr schien ich ihre wahre Seite kennen zu lernen.

"Warum sollten wir?", stellte sie die Frage zurück. "Was springt denn für uns dabei raus? Richtig, nichts."

Blöde, kleine, gottverdammte Bitch!

"Ernsthaft?"

Ich verengte die Augen zu Schlitzen.

"Ihr helft uns nicht, weil für euch nichts bei rausspringt?", hakte ich nach.

"Ihr seid also nichts mehr als dreckige Söldner!"

Am liebsten hätte ich noch so viele Beleidigungen hinterher gehangen. Das dieß aber fatale Folgen hätte, war der Grund das ich es noch nicht tat.

"Bitte, Chica. Denk doch, warum sollten wir uns in Gefahr begeben, um irgendwelche fremden Kinder zu retten?"

Jorge trat väterlicher Art zu Brenda und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Ganz wie der stolze Papa.

"Weil wir verdammt nochmal Menschen sind!", fauchte ich. "Wie ihr! Wir sollten uns helfen, und uns nicht umbringen wollen!

Es springt etwas für euch bei raus! Ihr rettet acht Menschen das Leben!

Ist das nicht Grund genug?!

Oder seid ihr wegen diesem Drecksloch hier schon so verblödet das eure dreckigen Hirne nichts mehr als den Scheiss wahrnehmen den ihr selber von euch gebt?!"

Oh...

Ich konnte es nicht verhindern. Die Wörter schossen aus meinem Mund heraus, ehe ich sie stoppen konnte.

Das das die falschen Wörter waren, merkte jeder.

Augenblicklich fiel die Stimmung um eine Oktaven, die Atmosphäre im Raum kühlte um einige Grade ab, und Winstons Hand die meine umschloss klammerte plötzlich so fest, dass ich mir Sorgen machte, ob jemals wieder Blut durch sie fließen würde.

Aber irgendwie verspürte ich selber keine Angst. Da war nur so eine kleine Wärme in mir, die mein Herz schneller schlugen ließ, und mir Mut in die Adern pumpte.

Breathe while you still can |¦| Maze Runner Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt