Totengräber- Feldweg- Verzückung

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Die Sonne verschwand langsam am Horizont und ich wippte nervös auf meinen Fersen. Biss mir auf die Unterlippe, während neben mir die anderen Wartenden vor Verzückung stöhnten, was etwas leicht Unwirkliches hatte, gegeben der Umstände, unter denen wir lebten. Und dem, was da draußen gerade passierte. Ja, fein, ein wunderschöner, orangegelbblauroter Sonnenuntergang, über den weiten, nun schattigen Feldern. Ich ballte die Fäuste und kniff die Augen zusammen, konnte ich schon was erkennen? Der lange Feldweg verlief sich in absolute Dunkelheit, nicht mal ein Schatten, ein Umriss war zu sehen.

"Sie kommen bestimmt jeden Moment", sagte jemand in Absicht, uns zu beruhigen, ich wollte ihn am Liebsten den Wehrgang runter werfen! Er sah, wie wir alle, dass es im nächsten Moment dunkel war. Und das bedeutete...

Ich wagte nicht mal, daran zu denken. Die Verzückung war nun endlich aus dem letzten Wartenden gewichen, stilles Entsetzen hatte sich breit gemacht. Die Dunkelheit schien vor uns zu wabern, wie eine lebendige Masse, und das war sie ja irgendwie auch.

"Nun gut, dann müssen wir wohl morgen früh gleich die Totengräber hinaus schicken...", erklärte er, der uns eben noch beruhigen wollte. "Geht zu Bett."

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