Torn!

Kapitel 1

Mal wieder sitze ich im Büro von Mrs Lockwood und erzähle ihr, was diese Woche so passiert ist. Mrs Lockwood ist meine Psychologin, zu der ich gehe. Um ehrlich zu sein hasse ich es zum Psychologen zu gehen. Was bringt mir das? Nach jeder Sitzung geht es mir immer schlechter. Naja kein Wunder. Immer wieder fragt sie, wie ich mit der Situation klar komme, und holt die alten Erinnerungen hervor. Jedes verdammte mal, nachdem ich bei ihr war, geht es mir dreckiger und dreckiger und mir wird immer mehr bewusst, dass ich alleine bin. Aber ich habe ja keine andere Wahl. Wieso ich beim Psychologen bin?

Zunächstmal müsst ihr wissen, dass ich momentan mit meiner Mutter und meinem Vater in einem Vorort von London wohnen. Mein Vater leidet an Krebs und uns allen ist bewusst, dass er nicht mehr viel Zeit hat. Und meine Mutter... seid es meinem Vater immer schlechter und schlechter geht, hat sie angefangen andere Männer zu treffen, was mein Vater natürlich nicht weiß. Ich weiß es nur, da ich meine Mutter erwischt habe. Seid dem hasse ich meine Mutter. Wie kann man sowas machen? Der Mann liegt krank zu Hause und sie treibt es einfach mit anderen Männern. Sie ekelt mich einfach nur an. Das schlimmste ist, dass sie meinem Vater eine glückliche Ehe vorspielt und einfach zu feige ist, ihm die Wahrheit zu erzählen. Ich liebe meinen Vater wirklich über alles. Wir haben zusammen alles durchgestanden. Meiner Mutter bin ich völlig egal. Sie interessiert sich nur für sich. Ihr ist es scheiß egal, wie es mir bei der ganzen Sache geht. Sie droht mir sogar noch, dass ich meinem Vater ja nichts von ihren Affähren (?) zu erzählen.

Meine Großeltern habe ich vor 3 Jahren verloren. Meine Großmutter ist an einem nätürlichem Tod gestorben, doch mein Großvater hingegen ist im selben Jahr bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.

In der Schule läuft es auch nicht so toll. Durch den ganzen Stress zu Hause, bin ich überhaupt nicht konzentriert und schreibe nur noch schlechte Noten. Außerdem tut es mir innerlich total weh, in der Schule alles überspielen zu müssen.

Als aber im Sportunterricht mein Sportlehrer Mr. Miller meine Narben am Unterarm entdeckt hat, hat er es natürlich sofort dem Jugendamt erzählt. Die haben es aber zum Glück "nur" meiner Mutter erzählt, die mich dann zum Psychologen geschleppt hat. Dies tat sie aber nur, damit das Jugendamt mich nicht in irgendein Heim stecken sollte, damit sie zu Hause den ganzen Haushalt nicht machen muss, den ich eigentlich mache.

Das einzige, was mich hier noch hällt, ist mein Vater und mein Freund. Ja ich habe einen Freund und liebe ihn über alles. Er heißt Liam. Viele aber, so auch meine allwissende Psychologin, meinen, Liam wäre überhaupt nicht gut für mich. Er würde mich doch nur ausnutzten, mit mir spielen, mich einfach nur kaputt machen. Aber sie kennen ihn gar nicht! Nur weil er von außen vielleicht wie ein "Böser Junge" aussieht, heißt es nicht, dass er wirklich gefährlich ist. Ja, vielleicht nimmt er Drogen, vielleicht tut er auch illegale sachen, vielleicht ist er etwas agressiv und vielleicht ist er auch oft betrunken, aber er hat eigentlich ein gutes Herz. Noch nie tat er mir etwas...

"Und was ist mit Liam?" fragt mich Mrs Lockwood.

"Was soll mit Liam sein?" frage ich genervt. Die alte Kuh und ihre scheiß Vorurteile.

"Naja ich habe gehört, dass er mal wieder vor der Polizei geflohen ist."

Hat die nicht eigene Probleme? Was kümmert sie, was mein Freund macht?

"Und wenn schon" gebe ich ihr zurück und verschrenke meine Arme vor der Brust.

"Allison, er ist nicht gut für dich!" meint sie. Und jetzt geht das schon wieder los. Genervt stöhne ich aus und schaue auf die Uhr.

"Die Zeit ist um" sage ich nur kühl.

*