POV Maya:
Jetzt stand ich hier, mitten in einem leeren Raum, alleine mit der Ärztin. Absolut nicht meine Traum Situation. Sehr schlecht!
P: „Alles Gut bei dir?"
Sie schaute wieder is besorgt. Ich nickte.
P: „Komm wir gehen vor und rufen deine Eltern an."
Sie nickte mit dem Kopf von mir in Richtung Tür.
M: „Ich kann auch alleine nach Hause laufen, dass ist nicht sooo weit weg..."
Versuchte ich es noch einmal. Aber irgendwie wurde ich immer müder und ich wurde exponential schlechter im Lügen.
P: „Ich bin verantwortlich für dich Maya, ich darf dich nicht ohne Begleitung gehen lassen und ich will es auch nicht. Köln ist kein Ort für ein junges Mädchen, um Nachts draußen rumzustreunen."
Ich wollte nicht nach Hause. Ich konnte nicht nach Hause. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Was um alles in der Welt sollte ich zu Hause sagen? Sie würden mir nie verzeihen, dass ich ihre Ausgangszeitreglung gebrochen hatte und das war noch untertrieben.
Ich stand langsam auf und wollte der hübschen Ärztin langsam folgen, doch da sackten meine Füße unter mir weg und ich landete unsanft auf meinem Po. Ich musste mir ein Aufstöhnen vor Schmerz verkneifen.
P: „Was ist passiert Maya? Maya, tut dir was weg?"
Wie schnell hatte sie sich zu mir auf den Biden gekniet, oder war ich irgendwie bewusstlos geworden...
P: „Linda, komm mal schnell!"
Rief sie nach der Schwester, die sofort angesprinntet kam.
L: „Ja? Huch, was ist passiert Paula?"
Sie zuckte mit den Schulten. Ich saß im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, und doch bekam ich kaum etwas mit. Mein Fuß tat irgendwie weh, und meine Rippen, und mein Rücken, und mein Kopf, und mein Arm, und mein Bauch.
P: „Kannst du aufstehen?"
M: „Ja, ich... ich will nur nach Hause, es ist alles gut."
Versuchte ich das ganze zu romantisieren.
Ich wollte eben aufstehen, als jemand mich sanft, aber bestimmt zurückhielt.
P: „Wir untersuchen dich jetzt mal."
M: „Aber es geht mir gut, es ist nichts."
P: „Maya, Kleine, es geht dir nicht gut, und das ist okay, aber du kannst es nicht einfach ignorieren. Du bist eben auf den Biden gesackt, weil etwas nicht stimmt."
Meinte sie fürsorglich, aber streng. Es war so ein komisches Gefühl, wenn jemand besorgt um dich ist. Ich kannte es nicht, ich wusste nicht, wie man damit umgeht.
M: „Mein Bein war nur eingeschlafen..."
Versuchte ich eine letzte Rettung der Situation zu erreichen. Die Ärztin seufzte tief und ich hörte, wie sie besorgt um mich war, und erstaunlicherweise nicht genervt, sondern schlichtweg tief besorgt. Und irgendwas rührte das in meinem Herzen tief drinnen.
P: „Naja, wenn das tatsächlich so ist, dann kann ich dich ja untersuchen und finde nichts, sowie du es sagst."
Okay, das war ein guter Einwand, auf den ich nichts antworten konnte.
Sie stützte mich wortlos auf die Liege.
P: „Machst du die Tür zu?"
Schwester Linda nickte und tat, was gefragt war, dann stellte sie sich etwas abseits hin.
Ich öffnete meinen Schuh und als ich ihn gerade abstreifte, spürte ich es. Ich zischte leise auf. Dr Martinson schaute nur skeptisch zu. Damit, dass ich den Schuh ohne Aufforderung auszog, hatte ich meine Lüge von keinen Schmerzen verraten. Aber mein Ziel war zu verhindern, dass sie den Rest meines Körpers zu Gesicht bekam.
P: „Das sieht aber gar nicht gut aus..."
M: „Ich hab es wirklich nicht gespürt, ich... Warum ist er so blau?Warum tat es nicht weh?"
Das war die Wahrheit. Ich war schockiert. Wann war das geschehen? Es muss vorhin gewesen sein, aber warum hatte ich nichts gespürt?!
P: „Vermutlich hat das ganze Adrenalin in deinem Körper den Schmerz unterdrückt, der jetzt doch zu Vorschein kommt. Kannst du ihn bewegen?"
Ich nickte und führt es ihr vor, es tat zwar weh, aber es ging. Dann tastete sie den Fuß vorsichtig ab.
P: „Okay, also gebrochen ist er nicht. Röntgen machen wir jetzt auch nicht. Es sieht schlimm aus, aber du kannst dein Fuß mobilisieren und es fühlt sich nicht gebrochen an. Stützverband machen wir trotzdem..."
Das letzte war an Linda gerichtet und ich war erleichtert, dass es nichts ernstes war. Kaum vorzustellen, wenn meine Mom oder ihr Ehemann hätten herkommen müssen.
Schwester Linda verband mir meinen Fuß. Ich zuckte kurz zurück, ließ es dann aber zu.
P: „Und sonst hast du irgendwo noch Schmerzen? Maya?"
Ich schüttelte den Kopf.
P: „Kannst du dich erinnern, wir es passiert ist? Bist du auch auf deinen Kopf gefallen. Das ist jetzt ganz wichtig?"
Ich zuckte mit den Schultern. Ich konnte mir vorstellen, was passiert war, aber so sicher war ich mir nicht.
M: „Ich...ich glaube, ich bin ganz kurz vor dem Boden abgerutscht und hab mein Fuß verknackst, mich aber mit dem Ellenbogen an der Mauer abgefangen."
P: „Sicher, und dein Kopf hast du dir nicht gestoßen? Weil du bist irgendwie etwas eingetrübt, finde ich?"
War ich eingetrübt? Oder waren es nur die ganzen Gedanken, die mich ablenkten...Oder war ich wirklich etwas weggetreten?
Ich schwieg.
P: „Schau mal ins Licht... Okay, Pupillen sind isokor und lichtreagibel, also geht nichts gefährliches in deinem Gehirn vor sich."
Linda war eben mit dem Verbinden fertig geworden.
P: „Du gefällst mir aber immer noch nicht so gut irgendwie..."
Sie schien zu überlegen und ich wurde nervös und kaute auf meiner Lippe herum, das geschah ganz unterbewusst und ich konnte es nicht kontrollieren.
P: „Ich würde gerne nochmal Puls und Blutdruck messen..."
Meinte sie an Linda, ich bekam es schon mit, aber zählte nicht eins und eins zusammen.
P: „Achtung..."
Dr. Martinson wollte soeben nach meinem Arm greifen, als ich ihn panisch wegzog. Ich konnte schon an ihrem Blick erkennen, dass das sie noch mehr Verdacht hat schöpfen lassen. Und dass vermutlich nun auch sie eins und eins zusammen zählte, ich konnte nur beten, dass sie es noch nicht durchschaut hatte.
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I don't know ~ KaS/Asds
FanfictionMaya gelangt eines Tages durch ein Missgeschicks in die Klinik am Südring. Doch hätte sie nie das Zentrum der Aufmerksamkeit und Sorge werden sollen... Man sollte vermuten, dass es nie mehr als nur ein Pflaster sein sollte, doch dieser Tag veränder...