8.

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(Pov. Akira)

„Und wie findest du Manuel so?", fragte Taddl mich just in dem Moment, als Manuel das Zimmer verlassen hatte.
„Wie meinst du das?"
„Wie siehst du die Beziehung zwischen euch an? Freundschaftlich, partnerschaftlich, was dazwischen?"
„Warum sollte ich dir das erzählen?", fragte ich nur patzig und ein wenig zu zickig. Das war so gar nicht beabsichtigt...!
„Beruhig dich", lachte er sogleich. Wie kann der so viel lachen? „Ich frag doch nur aus Interesse."
„Was dazwischen würde ich sagen", antwortete ich dann. Kurz darauf kam Manuel in den Raum und ich spürte, dass er erleichtert war. Weshalb?
„Das Video ist jetzt online", verkündete Manuel. Als er auf uns zukam, zersprang ein Glas, das auf dem Tisch stand. „Zweites Zeichen", murmelte er und sammelte die Scherben auf.
„Zweites Zeichen?", fragte Taddl verwirrt.
„Zweites Zeichen", antwortete ich und erklärte ihm kurz darauf, was es damit auf sich hatte.
„Also Taddl. Vielen Dank nochmal wegen des Videos. Ich stehe ewig in deiner Schuld", sagte Manuel, als er in den Raum kam.
„Kein Problem. Und jetzt?"
„Bleib doch hier", schlug ich vor. Nur widerwillig stimmte Manuel ein. Was war mit ihm los? „Manuel? Können wir kurz reden?", fragte ich und zog ihn, ohne auf eine Antwort zu warten, aus dem Wohnzimmer. „Was ist los mit dir?", fragte ich ihn, als wir draußen waren.
„Ehrlich gesagt weiß ich das auch nicht. Ich bin irgendwie ... eifersüchtig." Das letzte Wort nuschelte er nur.
„Manuel. Das musst du doch nicht", seufzte ich. Plötzlich flackerte das Licht. Ich erschrak und sprang zurück. Dadurch öffnete sich die Tür. Das Flackern stoppte. „War das das dritte Zeichen?", fragte ich aufgeregt.
„Würde ich vermuten. Das heißt, dass das Böse noch lebt. Mach dich auf etwas gefasst, Akira. Er kann ab jetzt überall lauern."

Am Abend verließ Taddl uns. Es war ziemlich lustig gewesen, nicht so öde und eintönig, wie die restlichen Tage. Als es dunkel wurde, gingen Manuel und ich wieder nach draußen. Diesmal war auf dem Marktplatz keiner. Wir kletterten erneut auf den Dom. Doch plötzlich hörten wir den Schrei eines Babys.
„Hast du das auch gehört?", fragte ich ängstlich.
„Ja. Woher kam der Schrei?"
„Von unten glaub ich."
„Ich geh mal kurz nachsehen", sagte er und flog nach unten. Eine Sekunde nachdem er weg war, ertönte hinter mir ein Knacksen.

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