„Naja... also, wer weiß, vielleicht sind sie auch einfach gerade in der Gegend und-... o-oder es passt einfach momentan besser rein, als zu dem nächsten, geplanten Termin?" Versuche ich ihn zu beruhigen. Er lächelt mich an und murmelt „...da könntest du recht haben, Love.", doch obwohl er noch immer lächelnd meine Strähne um seinen Finger wickelt und anschließend über meine Wange streicht, merke ich ihm besagte Sorge deutlich an.
Dennoch ist das Thema nun fürs Erste beendet und wir beteiligen uns an dem Gespräch, welches Ruffy, welcher mit Trixie zu uns gestoßen ist, soeben begonnen hat.
Nachdem Harry sich zu Beginn der Schwangerschaft oftmals zurückgezogen hatte, lässt er seinen besten Freund nun doch wieder häufiger an sich heran. Anfangs hat er dessen Kontaktversuche oftmals abgeblockt, hatte Angst, er würde mit jeder Kleinigkeit bezüglich des Krümels direkt wieder zu seinem Vater laufen, doch nachdem sie sich diesbezüglich ausgesprochen haben, ist das Verhältnis der beiden wieder bedingungslos vertraut.
Selbst mir gegenüber hat es einige Tage gedauert, bis Harry mit der Sprache rausgerückt hat, wie enttäuscht er von seinem besten Freund sei, weil dieser die vermeintlich frohe Kunde über seine Schwangerschaft direkt an dessen Vater weiter getragen hatte. Nur wenige Minuten hatte er dadurch selbst, um mit der Tatsache, Nachwuchs zu bekommen, klar zu kommen, was Rafiliuz, wie sich später herausstellte, in dem Moment wohl so überhaupt nicht durchdacht hatte. Er sah bloß die Sensation, die Freude darüber, nicht bloß einen neuen Mini-Dorfbewohner begrüßen zu dürfen, sondern genauso auch den aktuellen Fall einer Schwangerschaft eines männlichen Elfen verzeichnen zu können. So etwas hatte es so lange nicht gegeben.
Und mit dieser Reaktion seines Vaters auf Harrys Schwangerschaft hatte auch er selbstverständlich nicht gerechnet. Niemand hatte das. Doch egal, wie oft er bereits versucht hat, sie zu verstehen, hat er bis heute keinen Erfolg, etwas aus dem Stammesoberhaupt herauszubekommen. Mehr als ein ‚ich habe meine Gründe' und ‚ich versuche bloß, das Dorf zu schützen' bekommt auch Alvars Familie nicht zu hören.
Seit der Rat der Ältesten ihm offiziell damit gedroht hat, ihn seines Amtes zu entheben, sollte er ein weiteres Mal eine Entscheidung ohne den Rat treffen, ist Alvar kaum noch vor Ort. ‚Beratungsgespräche' seien es, die er führe, wenn er unterwegs ist, doch niemand weiß so genau, was das wirklich bedeutet. Nicht mal seine Gefährtin Nolwe komme noch an ihn heran, worunter sie zunehmend zu leiden scheint. Bereits bei Harry habe ich gemerkt, wie sehr es einen Elfen belastet, sollte sich ein metaphorischer Keil zwischen ihn und seinen Partner treiben und ähnlich scheint es gerade Ruffys Mutter zu gehen. Die sonst so anmutige und stolze Elfe ist lediglich noch ein Schatten ihrer selbst, kaum mehr als körperlich anwesend und scheint stets in ihren Gedanken zu hängen.
Auch in diesem Moment, als sie zum Frühstück erscheint, welches wie immer gemeinsam mit allen Mitgliedern dieses Dorfes eingenommen wird, wirkt sie nahezu zerstreut.
„Ist dein Papa noch immer unterwegs?" frage ich daher in Ruffys Richtung, mitten ins Gespräch hinein, weshalb mich alle Anwesenden etwas sparsam ansehen. „Oh, ich... tschuldigung, ich hab bloß deine Mama... also, ich mache mir bloß Sorgen, weißt du? Sie sieht gar nicht gut aus..." murmle ich. Nur einen flüchtigen Blick wirft ihr Sohn zur aktuellen Dorfvorsteherin, bevor er leise seufzt. „Ja, er ist noch nicht wieder aufgetaucht, obwohl sie ihn heute mehr als nötig bräuchte. Ich meine, versteh mich nicht falsch, Mum ist die stärkste Elfe, die ich kenne. Sie könnte den ganzen Laden hier locker ohne meinen Vater schmeißen - vermutlich sogar deutlich besser, aber das habe ich nie gesagt... Aber gerade bei den Verhandlungen hat sie es ohne ihn nicht leicht. Gerade unter den Menschen gibt es leider noch immer einige, die einem weiblichen Wesen keine Führungsposition zutrauen. Und dabei würde meine Mama jedem Einzelnen von ihnen so gehörig den Arsch aufreißen, wenn sie müsste, dass keiner von ihnen jemals wieder sitzen könnte."
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selfish addiction ⊱°⊰.˖* || L.S. [mpreg]
FanfictionVon allen Kräften verlassen sackt er auf der Lichtung zusammen. Er kann nicht mehr. Keinen Schritt weiter kann er gehen, er ist einfach am Ende. Hauchzart spürt er dann eine sanfte Berührung auf seiner Haut, als sich ein grün-braun schimmernder Schm...