POV Paula Martinson:
Sie ließ taper alles über dich ergehen. Ich war beeindruckt mit welcher Gefasstheit sie das ganze über sich ergehen ließ.
Jug: „Maya?"
Sie reagierte nicht wirklich. Ich drückte ihr Arm sanft und sie schüttelte verwirrt den Kopf.
P: „Frau Jung hat dich eben gefragt, ob du Verwandte hast zu denen du kannst?"
M: „Meine Mom wohnt mit meinem Stiefvater zusammen. Einen Vater habe ich nie kennen gelernt. Und das war es auch an Familie."
Sie lächelte kläglich. Es ging ihr beschissen, und das war absolut verständnisvoll.
PR: „Verletzt deine Mutter dich auch?"
Sie schüttelte vehement den Kopf. Was sie noch nicht wusste war, dass Beihilfe zum Mord auch Mord ist. Und das selbe Prinzip ist es mit Gewalt. Man kann das Kind nicht bei der Mutter lassen, die tolerierte, dass sie grün und blau geschlagen wurde. Mit Ausnahme davon, dass sie auch Opfer wäre oder es nicht wüsste, aber selbst dann ist das nur eine Ausrede. Eine Mutter würde nur das beste für ihr Kind wollen, und Schläge und Gewalt sind es sicher nicht.
PR: „Ist ihr bewusst, was ihr Ehemann macht?"
Das Mädchen schwieg. Es war ein Ja, sonst hätte sie einfach Nein gesagt, aber da sie es nicht konnte, weil es eine Lüge wäre, schwieg sie. Das Arme Ding...
Paul, Hannah und ich warfen uns vielsagende Blicke zu. Wir hatten schon oft zusammengearbeitet und verstanden uns gut.
HB: „Wir würden gerne gleich zu dir nach Hause fahren, und du könntest, falls du es dir zutraust mit und ein paar Kleider und Sachen von dir holen."
Jug: „Genau, wir würden dich erst Mal in eine eintägige Notunterkunft bringen und dann schauen, wie wir dich weiter vermitteln. Es gibt da verschiedene Möglichkeiten, leider bist du schon 17, da ist das ganze etwas schwieriger."
Mir war bewusst, was sie meinte und ich glaube Maya auch, den sie drückte meine Hand fester. Es bedeutete Kindeheim bzw. Jugendheim. Die wenigsten wollen eine 17 Jährige adoptieren, da man in einem schweren Alter ist und eh bald auszieht. Zudem denken die Familien, dass die Erziehungsarbeit längst beendet ist und der Jugendliche keinen mehr braucht, ein Trug Schluss. Sie sind immer noch Kinder, egal wie alt sie sind. Sie brauchen ebenso wie jedes Kind noch Schutz und Liebe. Sie müssen auch noch erzogen werden, gerade wenn die Eltern es nie getan haben, oder wenn die Eltern den Kindern falsche Werte beigebracht haben und ein falsches Selbstbildnis. Eigentlich ist es sogar mehr Erziehungsarbeit, weil du langerworbene schlechte Angewohnheiten zu guten Umwandeln musst, und den Kindern zeigen, dass man sie egal was lieben wird. Denn nur das und das Sorgen um ihr Wohl ist der Auftrag und Sinn vom Elternsein. Neugeborenen kann man alles von Anfang an beibringen, das Vertrauen ist direkt da, aber bei Jugendlichen ist das harte Arbeit.
HB: „Bist du bereit nach Hause zu fahren?"
Maya schluckte stark.
M: „Ich weiß nicht..."
Sie schaute mich verängstigt an.
P: „Kann ich mit euch kurz draußen reden? Ich komme gleich wieder Maus."
Ich hatte eine Geisteseingebung, dabei war es mehr ein Bauchgefühl und der Wunsch meines Herzens, dass ich das versuche.
Ich ging mir den drei vor die Tür.
P: „Wenn es für alles in Ordnung ginge, vor allem für Sie Frau Jung, dann würde ich sie gerne bei mir aufnehmen. Wir haben diese Verbindung und ich hab die Kleine so unglaublich lieb gewonnen, ich kann sie nicht einfach wieder gehen lassen, ohne zu wissen, dass es ihr gut geht. Bei mir würde es ihr gut gehen. Ich bin Ärztin, ich kann mit ihr und den aufkommenden Problemen umgehen. Es wäre so schwer für sie noch mal zu Fremden zu kommen. Und nichts gegen sie, aber wir wissen, wie es in manchen Heimen und Pflegeeinrichtungen zu geht. Das Kind hat Gott weiß was, schon genug durchgemacht."
Es war das einzige richtige, in dem Moment, wo ich es aussprach bestätigte es sich. Ich fühlte mich aufgeregt und vorfreudig, weil ich mir noch nie einer Sache so sicher war.
Jug: „Also, das ist eigentlich unüblich..."
P: „Es kommt natürlich darauf an, ob ihre Mutter im Stande ist, sich zu kümmern. Denn ist sie es, dann sollte sie bei ihr wohnen. Ich will nur das beste für die Kleine."
Jug: „Verstehen sie mich nicht falsch, ich unterstütze ihr Idee vollkommen und ich kann sie verstehen. Aber sind sie sich sicher, dass sie bereit für ein Kind sind? Ein Teenager? Haben sie das Geld, die Kapazität, die Stabilität, die das Mädchen braucht?"
P: „Ich wohne in einer Wohngemeinschaft mit meinen Kollegen von der Arbeit, da wir viel arbeiten und es sich daher nicht lohnt alleine zu wohnen. Sie sind alle sehr offen und würden sich über Zuwachs freuen. Es ist ein großes Haus mit vielen Zimmer und wir haben zwei frei und als Gästezimmer einmöbiliert, das heißt, sie hätte direkt ein eigenes Zimmer, wir könnten es dann nach ihren Wünschen umgestalten. Ein eigenes Bad ist auch dabei. Mein Einkommen ist als Ärztin stabil und bei weitem für uns beide ausreichend. Und Stabilität kann ich auch bieten, trotz meines Schicht Jobs. Ich würde mich logischerweise die erste Zeit berurlauben lassen, und sonst immer jemand im Haus, selbst wenn es nicht ich den ganzen Tag lang wäre. Aber sie würde Priorität haben."
HB: „Sie hat Recht, wir kennen die Menschen und sie sind alle verantwortungsbewusst und gute Einflüsse für das Mädchen."
Die Dame überlegte und ich wurde innerlich nervös.
Jug: „Wie es klingt sind sie sich der Schwierigkeiten bewusst? Sie kommt aus einem gewalttätigen Haushalt und bringt vermutlich viele Probleme mit sich und wird intensive Unterstützung und Sorge benötigen."
Ich nickte.
P: „Ich bin mir dessen bewusst, und hab auch viel Erfahrung mit Menschen in verschiedensten Lebenssituationen. Auch die psychologischen Folgen eines solchen Traumas kenne ich. "
Jug: „Dann wären die Papiere das einzige Problem, immer hin sind sie vermutlich nicht bereits Pflegemutter?"
Ich schüttelte den Kopf. Das war ein Punkt, und ich war schon enttäuscht und besorgt, dass es nicht klappen würde.
PR: „Ich meine, wir können etwas Druck beim Amt für eine gute Freundin ausüben. Unter dem Titel von Dringlichkeit."
Ich lächelte.
Jug: „Dann stände dem nichts mehr im Wege! Aber erst müssen wir uns anschauen, wie es mit der Mutter aussieht."
P: „Natürlich, vielen vielen Dank Leute! Und ihnen auch!"
Ich drückte Hannah und Paul meine Kollegen der Polizei und Freunde kurz.
Dann gingen wir wieder rein, nachdem ich die Papiere ausgefüllt hatte. Nur im Falle dessen, dass ihre Mutter nicht fähig sei. Ich hoffte, für die Kleine, dass sie es wäre. Aber ich zweifelte zu tiefst daran...
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I don't know ~ KaS/Asds
FanfictionMaya gelangt eines Tages durch ein Missgeschicks in die Klinik am Südring. Doch hätte sie nie das Zentrum der Aufmerksamkeit und Sorge werden sollen... Man sollte vermuten, dass es nie mehr als nur ein Pflaster sein sollte, doch dieser Tag veränder...