Teil 11

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POV Maya:

Ich stand schweigend am Rand mit Paula, während er mit den Polizisten am Wohnzimmertisch Platz nahm.
H: „Was hat sie sich dieses Mal ausgedacht? Das ich sie schlage? Bestrafe? Hasse? Sie versteht einfach nicht, dass man als Vater manchmal Regeln aufstellen muss, wie eine Ausgangsbegrenzung. Sie müssen verstehen das Ding hat keinen Vater, er hat kein Interesse an ihr gehabt. Sie hat da so ihre Komplexe darüber."
Er lachte gespielt. Er war gut, verdammt gut. Ich glaubte ihm jedes Wort, selbst wenn ich die Wahrheit kannte.
HB: „Tatsächlich wurden viele Gewaltmale an ihrem Körper gefunden."
H: „Aber die kommen doch nicht von mir! Ich würde sie niemals schlagen, das sind die Kinder in der Schule. Sie hat keine Freunde, wird gemobbt. Da mussten wir alle mal durch, nur fantasiert sie gerne weiter, um die Realität zu verdrängen. Sie ist halt eine Frau."
Er lachte wieder. Ich konnte nichts anderes tun als immer kleiner zu werden und zu staunen. Er hatte für alles eine plausible Erklärung. Wer würde da noch mir glauben?
H: „Glauben sie mir, ich würde das nie tun!"
Er erzählte immer mehr Lügen und Lügen und ich war verloren. Was sollte ich den noch tun? Ich hätte es nie sagen dürfen. Sie werden im glauben , und dann bin ich tot. Tot. Tot. Tot.
Plötzlich berührte mich jemand. Ich zuckte zusammen und schaute nach rechts.
M: „Mom..."
Sie winkte mit dem Kopf, das ich ihr folgen sollte. Ich entschloss mich Paula und den Polizisten, die Holga zuhörten und folgte ihr ins Bad.
M: „Mom.."
Sie reagierte erst nicht, dann drehte sie sich ruckartig um, als die Tür zu war. Ihr Gesicht sah verweint aus.
Mo: „Wo warst du? Und was machen die Bullen hier?!"
Fuhr sie mich an.
M: „Ich hatte ein kleines Missgeschick und dann war ich im Krankenhaus und sie haben mich nicht gehen lassen. Und dann haben sie alles entdeckt..."
Mo: „Du hättest niemals so lügen dürfen! Bist du komplett bescheuert? Weißt du wo ich hin gehe? In den Knast und Holga auch. Und du kleines Bist gehst in ein Heim, eine Erziehungsanstalt für schwer erziehbare Kinder. Und ich schwöre dir, dort wird man dich nicht mal annähernd so gut behandeln wie hier!"
Fluchte sie leise, so dass keiner uns hörte. Ich bekam Angst. Sie hatte recht. Wer würde mich wollen?
Mo: „Was fällt dir ein zu lügen du dummes Kind?"
M: „Oh Mom... Ich lüge nicht, schau dich an..."
Es tat weh sie so zu sehen. Ihre Arme waren grün und blau wie meine. Und das nur, weil  ich getürmt war. Sie litt nur wegen mir...
Mo: „Ich weiß von nichts!"
Sie zog einen Cardigan drüber.
Mo: „Und du hältst ab sofort deine Klappe. Ich schwöre, wenn ich nur ein Ton von dir höre!"
M: „Mommy, bitte..."
Flehte ich sie halb weinend an.
M: „Du bist meine Mom, du hast was besseres verdient. Bitte Mommy, ich brauch dich doch!"
Sie ignorierte mich und schaute weg.
Mo: „Er würde und beide umbringen oder entführen lassen und das weißt du. Zu schweigen und kein Ärger zu machen ist das beste für uns. Du hast hier gar kein Recht was zu sagen!"
Ich schwieg. Ihr Tob war anders gewesen, weniger giftig, aber dennoch bestimmt.
Mo: „Jetzt hältst du deine Klappe, kein Wort mehr. Und keine Lügen über dein Dad!"
Er ist nicht mein Dad! Aber ich wollte sie nicht noch mehr verärgern. Sie stieß mich unsanft vor sich her bis wir in Sichtweite gerieten.
Mo: „Spiel verdammt noch mal mit!"
Wisperte sie mir zu und zog mich etwas freundlicher mit sich.
Mo: „Ich bin Lara Klein, die Mutter. Danke, dass sie sie zurück gebracht haben. Sie war uns getürmt..."
Sie umarmte Holga von hinten und gab ihm ein Kuss. Sie sahen aus, wie ein Bilderbuchpaar, doch keiner kannte die Wahrheit außer mir.
Paulas und mein Blick trafen sich kurz. Sie schaute schockiert auf mich. Er hatte sich bestimmt was tolles ausgedacht und jetzt glaubte sogar Paula nicht mehr an meine Seite der Geschichte. Ich bin bestimmt nur noch die verrückte Bitch für alle! Naja bald immerhin eine tote.
H: „Da bist du ja Schatz. Sehen sie uns allen geht es prima hier. Wir tun das beste, um mit ihrer Krankheit umzugehen, aber es ist schwer."
Die Polizisten nickten verständnisvoll. Was für eine Krankheit?! Was hatte er sich ausgedacht?!
HB: „Dürfen wir uns dennoch umschauen?"
Er nickte, aber seine Miene wurde immer finsterer.
P: „Zeigst du mir dein Zimmer?"
Sie und Hannah hatten sich wohl verständigt mit Blicken. Anscheinend übernahm jeder einen anderen Raum. Gleich könnte ich mir anhören, wie scheiße es ist zu lügen... Selbst wenn ich es nicht tat, wer würde mir glauben?!
Ich lief vor. Mein Zimmer war das kleinste im Haus und immer dunkel. Es kam kaum Licht rein. Es herrschte Chaos. Ich ließ mich auf mein knarzendes Bett sinken und rutschte in die Ecke an die Wand und zog die Knie an.
Paula wollte gerade was sagen, da platze es aus mir raus.
M: „Ihr dürft ihm nicht glauben! Er lügt. Er verdreht die Wahrheit und legt sie sich so, dass sie für seine Geschichte passt. Aber ich bin nicht krank, ich bin nicht verrückt! Bitte, bitte, lass mich nicht hier!"
Ich flehte sie verzweifelt an. Tränen rannten über meine Wangen. Sie würde mir nicht glauben, dafür hatte er gesorgt.
M: „Er lügt immer, bitte! Bitte glaub mir, ich hab es mir nicht ausgedacht."
Paula schaute mich kurz regungslos an. Dann schien sie die Worte gefunden zu haben.
P: „Natürlich nicht, hey, Maus, was dachtest du denn, was wir hier machen? Ich glaube dir! Okay? Wir packen ein paar Sachen ein und dann gehen wir."
Sie nickte mir zuversichtlich zu und fing an Sachen in eine rumliegende Tasche zu stopfen. Ich war verdattert. Sie glaubten mir?! Niemals... Das kann alles nicht sein...
Da öffnete sich die Tür und ich, und auch Paula, zuckten zusammen. Doch es war Gottseidank nur Hannah.
M: „Ihr dürft ihm nicht glauben! Bitte! Er lügt! Er lügt immer! Bitte, ich bin nicht verrückt!"
HB: „Mäuschen, natürlich glauben wir ihm nicht. Wir wollen dir helfen. Er hat sich verraten. Deine Mutter meinte, du wärst weggelaufen und er meinte du hättest dich verabredet mit einer Freundin zum Übernachten. Die Geschichten passen nicht. Zudem liegen hier nirgendwo die Tabletten gegen deine angebliche Krankheit. Paul hat auch Bluttropfen gefunden."
M: „Aber ihr wart alle zu begeistert von ihm und habt ihm geglaubt!"
Ich war schon halb hysterisch.
HB: „Das war nur, damit er kein Verdacht schöpft. Sobald wir dich hier raus haben, nehmen wir ihn fest."
Ich war perplex. Sie glaubten mir. Mir! Und nicht seinen Lügen. Noch nie hatte mir jemand geglaubt.
M: „Meine Mom, er schlägt sie auch. Sie müssen ihr helfen!"
Fügte ich leise hinzu und Hannah nickte.
Dann ging alles ganz schnell. Hannah nahm die Tasche und Paula zog mich mit sich raus aus dem Haus. Gerade noch rechtzeitig, denn er bemerkte gerade die Intrige. Er wurde wütend...

I don't know ~ KaS/AsdsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt