Chapter 8

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Lyras Nerven lagen blank, in den letzten Tagen jagte ein Problem das nächste und dieser Teufelskreis hörte einfach nicht auf. Nun fast im Erwachsenenalter, hatte man ihr ihr Geburtsrecht, die Herrschaft über Shatûr Gathol, die Wolkenfestung, eingestanden.
Doch die Zeiten der Not, lasteten schwer auf den zarten Schultern der jungen Frau.
Ein zusätzliches Problem stellten die Orks dar, seitdem sich die Kunde über den angeblichen Tod Azogs und dem Sieg der Zwerge über Moria verbreitet hatte, strömten sie zu tausenden aus Moria und Gundabad und flohen in alle Himmelsrichtungen. Auch nach Shatûr Gathol, wo sie nichts als Chaos zurückließen.

Zusammengesunken, saß Lyra im Thronsaal und grübelte vor sich hin, das Licht der Kristallampen war gedimmt worden, da nur sie es im Moment benötigte. So lag die riesige Halle aus hellem Marmor zum Teil im Dunkeln und drückende Stille lastete auf ihr.
Das war einer der Gründe wieso die Wächterin fast erschrocken aufschrie als plötzlich einer ihrer Boten lautlos vor ihr auftauchte. Der Zwerg verbeugte sich so tief, dass sein Bart über den Boden strich; er schätzte die Fürstin anscheinend hoch.
"Herrin." Er machte eine Pause, als er sah wie aufgelöst seine sonst so kaltblütige Herrscherin vor ihm saß.
"Was?", verlangte Lyra schließlich, nachdem sie sich gesammelt hatte, zu wissen.
"Ein Zwerg wünscht eine Unterredung mit Euch. Er meinte es wäre dringend."
"Was für ein Zwerg?" Misstrauisch beäugte Lyra die Dunkelheit am Ende des Raumes.
"Er wollte seinen Namen nicht verraten, Herrin." Nervös zupfte der Bote an seinem kunstvoll geflochtenen, braunen Bart. Einen Moment blieb es still, Lyra schien zu überlegen, dann wedelte sie müde mit der Hand. "Lasst ihn rein. Aber die Gefolgsleute bleiben draußen."
"Er ist alleine." Überrascht sah die Wächterin ihren Boten an, der sich schon auf den Weg nach draußen gemacht hatte.
Andere Zwerge wagten nur selten ihre Gebiete zu betreten, Gundabad und Azog der Schänder waren ihnen zu nah in der Nachbarschaft. Und wenn sie doch kamen, taten sie es nie alleine. Aber ihr sollte es recht sein, selbst wenn es ein Hinterhalt war, konnte er nur schwerlich ganz alleine mit ihr fertig werden.

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