Doctor Who - Burg der Engel

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Kapitel 1

Weite Wiesen, Felder, der klare, wolkenlose Himmel, eine warme Sommerbrise. Vögel flogen durch die Luft und erfüllten mit ihrem fröhlichen Gezwitscher die Luft über der weiten Ebene. Kühe und Schafe weideten auf den grünen Wiesen. Ein warmer Windhauch wehte über die Dächer der kleinen Stadt hinweg, welche inmitten dieser lebenserfüllten Landschaft lag. Die Einwohner gingen in der Stadt und auf den Feldern ihrer Arbeit nach. Die Geschäftsleute, eilig auf ihrem Weg zum nächsten Termin, tippend auf ihren Notebooks an den Holztischen der Coffeeshops. Mähmaschinen auf den goldenen Feldern bei der Ernte des immer reifen Getreides. Eine Stadt inmitten der idyllischen Natur, umgeben von bunten Feldern und grünen Wiesen.

Ein breiter Kiesstreifen führte geradewegs aus der Stadt, heraus in die Weiten der sommerlichen Landschaft. Im Sonnenlicht glänzten die Schienen, auf denen ein Zug seine Reise Richtung Westen begann. Entlang von Flüssen, vorbei an den, die Landschaft säumenden Windrädern, vorbei an Scheunen und Ställen, über Brücken und durch vereinzelte Waldflächen. Die prachtvolle Fülle der Natur reichte bis zum Horizont, auf den der Zug stetig zufuhr. Dort erkennbar, zeichneten sich die ersten Wolken über dem sonst klaren Himmel ab. Die warme Sommerbrise verebbte und wich einem zuerst milden, dann kühler werdenden Wind. Der Himmel teilte sich entlang des breiten Waldstreifens am Horizont entlang. Auf der einen Seite strahlte die Sonne durch den klaren Himmel, auf der anderen Seite verdeckte eine breite Front aus bedrohlich dunklen Wolken die Sonne und tauchte das Land in Dunkelheit.

Während der Zug sich der Grenze dieser beiden Welten näherte, verebbte das Zwitschern der Vögel langsam und wurde nach und nach von der endlosen Stille des rauschenden Windes verdrängt. Die Landschaft wich nun immer mehr der Dunkelheit. Bald darauf fielen die ersten Regentropfen auf die matschige, graue Erde nieder. Die Geschwindigkeit des Zugs verringerte sich allmählich, als hätte ihm die heraufziehende Bedrohung den Mut genommen. Doch entgegen dessen nahm er sogleich wieder Fahrt auf und setzte seinen Weg entschlossen fort. Das leise Surren der Motoren war nun einem lauter werdenden Dröhnen gewichen. Die Luft neben und über den Lüftungsgittern der Lok flirrte, als die schweren Dieselmotoren ihren Dienst aufnahmen. Scheinwerfer flammten auf und zogen eine Schneise durch die Dunkelheit, die den Zug nun vollständig umhüllte. Mittlerweile kam ein immer dichter werdender Nebel auf, der der kargen Landschaft etwas Schauriges und Bedrohliches verlieh. Bald darauf fielen erste dicke Regentropfen auf den Boden und verwandelten die, bis dahin trockene Ebene, in ein matschiges Ödland. Das Schimmern der Lichter im Inneren des Zuges wurde zunehmend vom Nebel verschluckt, bis aus der Entfernung nur noch ein leichtes Glimmen erkennbar war.

Kapitel 2

Sie tippte ungeduldig auf die weiße Tischplatte. Ihre Blicke wanderten zwischen der Uhr über der Tür und der Marmorbüste in der Ecke des großen Raumes hin und her. Gleich würde sie die Ergebnisse der Untersuchung vorstellen und damit damit allen Anwesenden den Schrecken offenbaren, der ihnen bevorstand. Mittlerweile haben einige Anzugträger den Raum betreten und sich zu ihr an den Tisch gesetzt. Schemenhafte Silhouetten, die sie kaum wahrnahm.

Unterdessen näherte sich der Zug mühsam, ratternd immer weiter der Grenzanlage. Einer bedrohlich aufragenden Betonmauer, der man ansah, dass sie schon länger dem Wind und Regen getrotzt hatte.

In der Zwischenzeit waren auch die letzten Anzugträger eingetroffen und saßen nun wartend auf ihren Plätzen. Wie Blei hing die Spannung in der Luft des gefüllten Raumes. Obwohl sie von vielen Menschen umgeben war, die laut redend durcheinander wirbelten, vernahm sie nur die leisen Geräusche aus der Ferne. Ein leises Vogelzwitschern, das Pfeifen des Windes und ... war das ein Rascheln? Nein, nur das Rauschen des Windes, der über die Ebene fuhr und den kahlen Bäumen auch ihre letzten Blätter zu entreißen versuchen zu schien.

Der Zug passierte den Wachposten und fuhr nun langsam die Bahnstrecke entlang auf das graue Bahnhofsgebäude zu, dem Witterung und Zeit sichtbar zugesetzt hatten.

Kapitel 3

Mit einem lauten Quietschen verlangsamte der Zug seine Fahrt und kam schließlich am Bahnsteig zum Stehen. Mit einem Zischen öffneten sich die Türen. Die Silhouette eines Mannes im Anzug erschien im Türrahmen. In der rechten Hand einen Aktenkoffer, einen prüfenden Blick auf die Uhr am linken Handgelenk. Als er aus dem Zug trat, folgten ihm zwei dunkle Gestalten. Schwere Stiefel traten auf Asphalt. Im schwachen Licht der Lampen sah man die schwarzen Uniformen mit den roten Abzeichen und die Helme, in denen sich das Licht schwach spiegelte.

Schnellen Schrittes ging die Gruppe auf das Bahnhofsgebäude zu, während der schwere Regen unaufhörlich auf sie einprasselte.

Mit dem Betreten des Gebäudes erlosch das Licht auf dem Bahnsteig, den nun auch die Bahn, die mit quietschenden Lauten abfuhr, in völliger Dunkelheit zurückließ.

Kapitel 4

Vor wenigen Tagen an der Küste:

Der stürmische Wind peitschte das Wasser und ließ es in stürmischen Wellen gegen die Felsen krachen. Währenddessen schlug der Regen in Strömen auf das Wasser ein.

Entgegen der Gewalt der Gezeiten strebte der Bug eines Bootes. Das Licht der Scheinwerfer durchschnitt die Dunkelheit und den Nebel, der das Boot umgab und tauchte in das Wasser ein, wo es sich in der Tiefe verlor. Der wachhabende Offizier stand an Deck, durchnässt und von der langen Zeit ohne Schlaf sichtlich ermüdet. Er war gerade dabei, sich von der Reling abzuwenden, als er aus der Ferne ein leises Geräusch wahrzunehmen glaubte. War es das Rauschen des Meeres? Das Pfeifen des Windes? Nein, es schien etwas anderes zu sein. Es war nun deutlicher zu hören. Ein mechanisches Geräusch, wie von einem wiederholt startenden Motor.

Die alarmierte Wachmannschaft hatte das Deck betreten und sah nun in die Dunkelheit des Meeres hinab. Zunächst war nichts erkennbar, doch dann sah man etwas im Wasser aufleuchten. Tief unter der Wasseroberfläche zeichnete sich eine Silhouette ab. Doch mehr war von dem Objekt nicht erkennbar gewesen, welches nur kurz daraufhin spurlos verschwunden war. Das Leuchten war erloschen. Das Rauschen des Meeres und der Wind waren nun wieder die einzigen Geräusche, die zu hören waren. In seiner durchnässten Uniform an der Reling klammernd, sah die Wache voller Entsetzen in den nun wieder dunklen Abgrund hinab.

Kapitel 5

Die Tür des Raumes öffnete sich und riss sie aus ihren Gedanken. Zwei Soldaten in schwarzen Uniformen betraten den Raum und positionierten sich neben der Tür. Im hellen Licht der Deckenlampen wirkten sie vergleichsweise harmlos, dachte sie. Doch wirklich beruhigend war dieser Umstand nicht. Denn jetzt trat der Mann im Anzug ein. Den silbernen Aktenkoffer positionierte er auf dem Tisch vor sich. In dem Raum herrschte eine angespannte Stille, die nun von der bebenden Stimme des Mannes durchbrochen wurde. Er verkündete, dass die Angelegenheit von existenzieller Wichtigkeit sei. Der Gegenstand, den man im Wasser gefunden habe, sei ein Mysterium, dessen Lösung im äußersten Interesse der Sicherheit stünde. Man habe an der Sichtungsstelle ein Objekt sichergestellt, welches nach dem spurlosen Verschwinden des mysteriösen Objekts im Wasser trieb.

Daraufhin öffnete er den Koffer. Mit einem Klicken sprangen die Schlösser auf und der Deckel klappte sich hoch. Der Mann sah sich den Inhalt kurz musternd an und drehte dann langsam den Koffer, sodass alle Anwesenden den Inhalt sehen konnten. Auf den Schaumstoff gebettet lag ein steinerner Gegenstand. Seine Oberfläche war mit Rissen übersät und an einigen Stellen schienen Stücke herausgebrochen zu sein. Es war eine Hand. Eine dünne, fast schon grazile Hand mit langen, spitzen Nägeln, die mehr Krallen ähnelten.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 23, 2023 ⏰

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