1. Angel

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Welches Kind möchte nicht gerne einen Brief aus Hogwarts erhalten, mit der Einladung seine Schulzeit in dem atemberaubend schönen Schloss Hogwarts zu verbringen. Dieser Traum wurde mir glücklicherweise vor zwei Jahren erfüllt. Die Hälfte meiner Schulzeit habe ich bereits hinter mir und ich kann es bis heute nicht ganz glauben hier zu sein.

Ich weiß noch wie mir der sprechende Hut aufgesetzt wurde und mir sagte, dass ich wie geschaffen für das Haus Slytherin sei, was ich damals im ersten Moment gar nicht verstehen konnte, bis zu dem Zeitpunkt hatte ich nur Schlechtes über das Haus Slytherin gehört, dass sie arrogant, missgünstig und schadenfroh sein.

Ich kann stolz sagen, dass mich der Großteil der Schule, trotz dass ich eine geborene Slytherin bin, gut leiden kann. Ich wurde letztes Jahr sogar zur Schülersprecherin gewählt, was der Großteil meines Hauses eher nicht sehr gut fand, da man als Slytherin sich nicht um das Wohl aller Schüler sorgen sollte.

Es gab allerdings einen Slytherin, der besonders hartnäckig gegen mich war, ich kann nicht sagen, dass dies nicht auf Gegenseitigkeit beruht, aber da ich meine Rolle als Schülersprecherin ernst nehmen möchte, versuche ich selbst ihm gegenüber jedes Mal eine gewisse Freundlichkeit zu erweisen, nun ja, ich versuche es.

Dieser Junge trug den Namen Draco Malfoy, er war bereits in der ganzen Schule bekannt als der, der seinem Status als Slytherin aller Ehre machte, ebenso wie, dem eines Mannes er betitelte, seine geliebten nie als Freundin, was unter anderem daran lag, dass er sie genauso oft wechselte wie seine Socken und benahm sich wie ein selbstverliebter Arsch.

Dementsprechend sollte man ja eigentlich denken, dass sich die meisten Mädchen eher von so einem Jungen fernhalten, aber seine weißblonden Haare, die grauen Augen, seine Blasse Haut und sein Charme machte den Rest wohl wett obwohl ich das absolut nicht verstehen konnte für mich hatte er eher gefährliche Ähnlichkeit mit einem Frettchen aber was weiß ich schon.

Heute war der Tag der Tage, auf diesen habe ich mich seit sechs Wochen gefreut, die Rückkehr nach Hogwarts, die letzten sechs Wochen habe ich zu Hause gesessen, gelesen, viel geweint und versucht für die im Sommer anstehenden Theorieprüfungen zu lernen.

Als ich am Bahnhof ankam, warteten schon Luna und Hermine auf mich, in den letzten zwei Jahren hatten wir uns trotz unserer verschiedenen Häuser gut verstanden und waren zu einem eingeschworenen Team geworden.

Wir setzten uns gerade in unserem Abteil hin, in dem ebenfalls Ron und Harry saßen, als Draco an der Abteiltür vorbeikam und natürlich konnte er sich einen lächerlichen Kommentar nicht verkneifen. Wir redeten so gut wie nie miteinander und wenn dann nicht gerade freundlich, also erwartete ich nicht, dass er mir Beachtung schenkte oder gar hallo sagte, aber genau das tat er.

„Hey Angel" dies war sein nerviger Spitzname für mich. Er hatte mir nie gesagt, warum er mich so nannte, aber die anderen sagten, ich sei ihm wohl zu freundlich, zu leichtgläubig und zu nett deswegen Angel.

Nachdem Draco wieder gegangen war, vertiefte ich mich in mein Buch doch ich konnte mich kaum konzentrieren, meine Gedanken schweiften immer wieder ab zu meinem Vater und zu Draco und warum er mich gegrüßt hatte und das ohne schnippischen Unterton oder eine unlustige Bemerkung.

Manchmal versuchte Ron mich während der Fahrt anzusprechen aber ich tat immer so, als wäre ich vollkommen vertieft in mein Buch ich hatte wirklich keine Lust mich mit anderen zu unterhalten, ich freute mich zwar wirklich auf Hogwarts aber ich hatte bisher noch niemandem erzählt, dass in den Ferien mein Vater gestorben war es ist nicht wirklich wichtig zu erwähnen schließlich sind meine Eltern Muggel aber vielleicht würden sie dann verstehen, wieso ich nicht so wirklich Lust habe zu reden.

Als wir in Hogwarts ankamen, war ich wiedermal völlig hingerissen egal wie oft ich die Schule sah jedes Mal aufs Neue war sie für mich noch schöner als zuvor denn nun war es nicht nur eine Schule, in der ich unterrichtet werde und wohne, sondern es war ein Ort, den ich zuhause nennen kann.

Mit unzähligen Erinnerungen wie lange Gespräche bis tief in die Nacht mit meinen Zimmernachbarinnen oder heimlichen Treffen mit Luna und Hermine zu Anfang des ersten Schuljahres nur um zu verhindern das die Slytherins oder gar Draco etwas von unserer Freundschaft mitbekamen. Allerdings hatte ich mich dann im letzten Jahr dazu entschlossen, die Freundschaft meiner besten Freundinnen nicht mehr zu verheimlichen und nachdem ich zu Schülersprecherin gewählt wurde, konnte mich Draco ja sowieso nicht noch mehr hassen.

Nachdem ich und meine Zimmernachbarinnen unsere Taschen ausgepackt hatten, gingen wir in den Speisesaal wir waren schon spät dran denn die neuen waren schon zu ihren Häusern zugeteilt und Dumbledore sollte in wenigen Sekunden seine Willkommensansprache halten.

Also huschten wir schnell durch die große Tür und setzten uns an den Tisch. Professor Dumbledore hielt seine übliche Ansprache, in der er seine Freude über unsere Anwesenheit kundtat und den Neuen erklärte wie das mit der Punkteverteilung der Häuser ablief.

Ich hatte während der gesamten Rede ein komisches Gefühl im Bauch und als ich nach links schaute, wusste ich auch wieso. Draco musterte mich unsere Blicke kreuzten sich und kurz sah es so aus, als würden sich vor Erschrecken seine Augen weiten er beobachtete mich mit Adleraugen ich konnte in seinem Blick nicht erkennen, wieso aber vermutlich wollte er einfach nur mal wieder abwarten, ob ich irgendetwas tat, worüber er sich später lustig machen könnte.

Professor Dumbledore rief genau in dem Moment meinen Namen und bat mich nach vorne zu kommen. Ich erhob mich und ging nach vorne, während ich versuchte den stechenden Blick von Draco zu ignorieren.

I can't hate youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt