Angus
»Ich gehe dann mal«, sagt Eric und pfeift glücklich. Er wirft sich seinen Rucksack um und zeigt auf das Buch in der Wiese. »Behalte es. Ich denke, du wirst damit eine größere Freude haben als ich.«
»Bis zum nächsten Mal.« Aufgeregt winke ich ihm zum Abschied, doch kaum verschwindet er hinter einem Busch, erwischt mich die eiskalte Realität.
Ich bin hier, um ihm eine Falle zu stellen.
»Was sollte das?«, schreit Riley wütend und packt mich an der Schulter. Seine Nägel krallen sich in meine Haut, als er mich zu sich umdreht. »Hast du das Signalwort vergessen? Du hast dich mit ihm angefreundet, nicht wahr? Angus, sag mal, spinnst du?«
»I-ich habe es vergessen. Er war so nett und i-ich...ich habe alles schon wieder ruiniert«, jammere ich traurig.
»Nicht alles«, verkündet Robin amüsiert. Er tritt aus dem Busch und schleppt Eric am Kragen hinter sich her. »Gehört er jemanden? Sonst behalte ich ihn.«
Eric lacht herzhaft. »Ich war beim Mutter-Vater-Kind spielen immer der Hund. Wenn du mit mir Gassi gehst und mir täglich ein Gutzi gibst, kannst du mich sehr gerne behalten. Ich bin ein guter Junge.«
Robin lässt angeekelt von Eric ab und tritt einen Schritt zurück. »Ne, lass mal lieber. Unsere Heulsuse wirft uns sonst noch vor, dass ich seinen Freund gestohlen habe.«
»Für 'ne Ratte sieht er ganz normal aus«, sagt Quinn und kriecht ebenfalls aus seinem Versteck. Er rückt seine Brille zurecht und nimmt sie schließlich ab, um sie zu reinigen und Eric besser anzusehen. »Seit ihr euch sicher, dass er uns verraten will?«
Überrascht sieht Eric mich an, bevor er lachend sein Shirt richtet. »Ich wusste doch, dass du das glaubst. Also war das hier eine böse Falle und kein Freundschaftsbeginn?«
»Du warst zuletzt mit der Frage dran. Jetzt bin ich eigentlich dran«, sage ich schüchtern.
Riley schnaubt verächtlich, bevor er sich vor mich stellt, um mich hinter sich zu verstecken. »Angus, hör auf mit ihm zu reden. Du hattest deine Chance. Ich will gar nicht wissen, was du ihm alles verraten hast.«
»Ich-«
»Klappe!«, zischt mein Bruder. Sofort verstumme ich und luge über seine Schulter.
Eric sieht verstört zu mir, bevor seine Aufmerksamkeit auf Sage ruht, der sich wild am Arm kratzt. Immer wieder jammert diese über die Brennnessel, in denen er sich gelegt hat.
»Du darfst nicht kratzen. Das macht's nur schlimmer«, sagt Eric warnend zu ihm. »Spuck dir lieber auf den Arm und verreibe sie auf der brennenden Stelle.«
»Klugscheißer«, brummt Sage und sieht mich bedrohlich an. »Was sollte das? Das ist alles deine Schuld. Warum zur Scheiße lässt du ihn abhauen. Du bist eine genau so große Ratte wie der da.«
»Ich-«
Eric seufzt. »Sprechen die immer so mit dir?«
»Hör auf mit ihm zu sprechen!«, sagt Riley ernst. »Wir sind nicht hier, um mit dir ein Tassenkränzchen zu veranstalten. Warum zur Scheiße belästigst du meinen Bruder?«
DU LIEST GERADE
-///-
Ficção GeralAls Eric's Vater die Schuldigen der letzten Raube nicht schnappt und somit auch keine Beweise für ihre Taten hat, meldet sich Eric freiwillig für den Untercoverjob. Er soll sich in die kleine Straßengang einschleusen, um so an Geständnisse heranzuko...