Erste Schritte

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Harry POV

Die Zeit am See war einfach nur toll gewesen. Ich hatte Lous Gesellschaft mehr genossen, als ich es in Worte fassen konnte und ich hatte meinen Wolf noch nie so ausgeglichen in mir gefühlt, wie gerade eben.

"Wo wart ihr denn?", meine Mom servierte gerade den Salat, sah uns neugierig an.

"Wir waren an einem See. Es war wunderschön dort.", Louis sah zu meiner Mutter auf, die Wangen leicht gerötet, bevor sein Blick auf den Teller ging und er sich unsicher auf die Lippe biss.

"Stimmt etwas nicht? Hast du gegen irgendwas Allergien?", fragte ich direkt besorgt, doch er schüttelte den Kopf, griff nach der Gabel. 

"Nein, nein alles gut.", er sah entschuldigend zu meiner Mutter, spiesste die erste Blätter auf und als er zu kauen begann spürte ich direkt bis ins Herz sein Unwohlsein.

"Was ist denn los?", fragte ich nun noch einmal klarer, strenger und sowohl meine Mutter als auch er zuckten bei dem Ton zusammen.

"Ich...", er legte die Gabel beiseite, wurde nun richtig rot. "Ich mag keinen Salat. Also generell mag ich kein Gemüse."

Ich sah zu meiner Mutter die ein Grinsen nicht verhindern konnte. "Du magst gar keinen Salat und gar kein Gemüse?", fragte ich vollkommen entsetzt.

Seine Hände schienen sich um die Tischkante zu krampfen, als er langsam den Kopf schüttelte. "Nein, ich..."

"Das macht doch nichts Louis. Wenn ich das gewusst hätte.", sprang meine Mutter nun dazwischen, legte eine Hand mütterlich auf seine. "Ist doch auch absolut nicht unüblich als Lykantroph kein Grünzeug zu mögen. Harry ist da glaube ich als Alpha schon ein sehr spezielles Modell, mochte er schon immer das Grüne lieber als Fleisch.", sie zwinkerte ihm verschwörerisch zu, half ihm somit, sich nicht unwohl zu fühlen.

"So, so meinte ich das eben auch nicht, Lou.", versuchte nun auch ich die Situation zu relativieren. "Ich selbst lebe nun mal sehr gesund und esse alles was wächst nun einfach gern. Da war es für mich schwer zu verstehen.", ich lächelte schief und er nickte leicht, schien das als Entschuldigung für mein Verhalten anzunehmen.

"Das ist ja auch gut.", kam es nun und die blauen Augen sahen mich kurz an. "Ich sollte ja auch mehr davon essen. Meine Mutter hat es auch immer versucht, mir das alles schmackhaft zu machen, aber irgendwie.", er rieb sich den Nacken, grinste verlegen und ich schmolz einmal mehr dahin.

"Warte, ich habe eine Idee.", meine Mutter sprang auf und kam kurze Zeit später mit dünn geschnittenem Rindfleisch wieder. "Die Vorspeise dürfte dir besser gefallen.", sie reichte ihm den Teller, die Flasche Balsamico stellte sie ebenfalls auf den Tisch und sofort strahlte der Mann mir gegenüber heller als die Sonne.

"Das ist perfekt. Vielen Dank, Anne.", sagte er und stürzte sich regelrecht auf den Teller, während wir gemächlich unseren Salat aßen.

XXX

Der Hauptgang hatte Louis direkt mehr zugesagt, denn meine Mom hatte bei ihm im Vorfeld bereits die grünen Bohnen nicht auf den Teller gelegt und nur die Fleischstücke und die Kartoffeln angeboten. Die mochte er tatsächlich. Grinsend beobachtete ich, wie er noch einen Nachschlag annahm und bereits neugierig in Richtung Küche schaute, was es denn zum Nachtisch gab.

"Hätte gar nicht gedacht, dass so viel Essen in dich reinpasst.", meine Mutter neckte Louis ein wenig und er wurde leicht rot.

"Mama.", tadelte ich sie, doch sie zuckte nur mit den Schultern.

"Stimmt doch, aber ich freue mich riesig, dass es dir so gut schmeckt.", sie fühlte sich sichtbar geschmeichelt, als Lou noch einmal zur Bestätigung über seine Lippen leckte.

Unwanted Leadership (Alpha/Omega) - Larry Stylinson AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt