Elin sitzt vor Han seinem Auto und schaut nachdenklich in die Sonne, während Han noch hinterm Steuer sitzt.
// Mag er mich? Bin ich zu aufdringlich? Er ist so stumm//
Elin ihre Gedanken drehten sich nur um ihn.
Sie weiß nicht, wie lange sie schon so da saß, da sie anfing zu frieren. Aber aufstehen kam nicht in Frage, die Aussicht war viel zu schön, als jetzt einfach aufzustehen. Durch zittern versuchte sie ihren Körper warm zu halten, aber das gelang auch nicht auf längerer Dauer.
"Ein schöner Ausblick, nicht wahr?" Han sprach Elin an und diese zuckte zusammen. "Han, seit wann sitzt du hier? " "Ungefähr zur selben Zeit als du aufgehört hast zu zittern. Er schaut sie an und lacht leise.
In ihren Gedanken versunken bekam sie gar nicht mit, dass Han seine Jacke um ihre Schultern gelegt hat und neben ihr saß.
"Oh Danke für deine Jacke." Schaut ihn lieb an und streichelt über Han seinen Handrücken, da seine Hand neben ihrer liegt. Han schaut sie etwas verwundert an, entscheidet sich dann doch für ein Lächeln. "Gern geschehen. Du hast vorhin nach meinen Lieblingsplätzen gefragt, hier hätten wir den ersten, dank dir" "Dank mir?" Elin war über die Antwort mehr als überrascht. "Der erste Platz der nichts mit Gisele zu tun hat." Flüstert Han, in der Hoffnung Elin hört es nicht. "Entschuldige Han, aber ist Gisele, der Grund weshalb du immer so in Gedanken bist?"
Han antwortet mit einem einfachen "Mhm..."
Seine Augen füllten sich ungewollt mit Tränen und er stand auf und ging. Elin sah ihm nur hinterher. //Soll ich ihm hinterher gehen?//
Elin entschied sich sitzen zu bleiben. Bis einige Minuten verstrichen und daraufhin eine halbe Stunde.
Sie stand auf und ging in das Stück Wald, welches sich hinter Han seinem Auto erlag. "Ich hasse den Wald" murmelte Elin leise. "Han bist du hier ?" weiter in den Wald rein laufend. "Han ich mache mir Sorgen?" Ein lautes knacken und ein stumpfer Schrei. So gut wie nur möglich, versuchte Elin dem Geräusch zu folgen, bis sie schließlich vor einem am Boden zerstörten Han traf. Leise ging sie auf ihn zu und setzte sich ebenso auf den Boden. Stumm legte sie ihm seine Jacke wieder um und saß einfach still neben ihm. Mit einem Tränen nassen Gesicht lehnte sich Han an Elin ihre Schulter. //Was passiert hier? Was habe ich gesagt, dass es ihm so geht?//
Elin ihr Gedankengang wurde von Han unterbrochen. "Ich habe sie geliebt. Sie wurde einfach aus dem Leben gerissen, nur weil sie mein Leben retten wollte. Und dann kommst du und ich weiß nicht, ob ich dich mögen soll oder nicht."
//Was hat er gesagt? ?// Elin fühlte sich von allen guten Geistern verlassen. "Wieso mich mögen, oder nicht?" fragte sie leicht schüchtern. "Gisele ihr Tot ist bald zwei Jahre her und seit dem war sie meine letzte Freundin und dann kommst du. So unbeholfen, schüchtern, aufmerksam und liebenswürdig."
Han seine Stimme wurde wieder fester und er schaute Elin an, die nicht genau wusste, was sie sagen soll und der einzelne Tränen über die Wange liefen. "Außerdem habe ich das Gefühl, du hast Interesse an mir." Er lacht und schaut Elin an und wischt ihre Tränen mit seinem Daumen weg. "Das mit Gisele ist fürchterlich und tut mir aufrichtig leid." schaut ihn an. "Außerdem bist du ja nicht ganz uninteressant."
Han sieht sie an und lacht leise. "Ist die Welt nicht verrückt? Wir kennen und seit 6 Stunden..." "und schon sitzen wir weinend zusammen auf einem Waldboden" beendet Elin den Satz und fügt hinzu "Ich möchte nichts machen, was dich verletzt."
"Elin ? Nach 2 Jahren saß ich wieder in einem Auto und bin eine weite Strecke gefahren, noch zu dem fühle ich mich dir nah, wie keinem anderen Mädchen. Also was sollte schon passieren, was mich verletzen könnte. "
Mit einer beruhigenden Stimme erklärte er Elin , dass sie was besonderes ist.
"Ich möchte nichts falsch machen, da du der erste wärst und ich von nichts eine Ahnung habe." Erklärt sie ihm aufrichtig und peinlich berührt. "Ich weiß nicht mal wie..."
In dem Moment legte Han seinen Zeigefinger auf ihre Lippen. "Du denkst zu viel" Elin gestoppt in ihrem kurzen Redefluss, schaute Han an und sie spürte wie ihre Wangen rot wurden. "Du bleibst eine Weile, mal schauen was die Zeit bringt."
Er legte einen Arm um sie und drückte sie an sich.
So saßen die beiden auf dem Waldboden, eng umschlungen, sich so nah und doch so fern.