Jealousy

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Schon von Beginn an waren wir die allerbesten Freunde. Er war derjenige gewesen, der sich nicht gut in unsere Gruppe integrieren konnte. Ich hatte Mitleid mit ihn und sprach ihn an. Wir verstanden uns echt gut und er schaffte es sich auch gut mit den anderen zu verstehen, vielleicht auch etwas zu gut. Ich fiel da durch in den Hintergrund und ich bekam das Gefühl vergessen zu werden. Jedenfalls wachsten wir über die Jahre alle stärker zusammen, dass wir zu einer richtigen Familie wurden. Wir wollten unsere Fans glücklich machen, doch ich bekam nach und nach das Gefühl, dass sie glücklicher werden, wenn ich nicht mehr da wäre. Das war aber auch kein Wunder.

In den letzten zwei Jahren hatte ich mein Glück so gut wie verloren. Jeonghan war mir sehr wichtig und leider musste ich mich in ihn auch noch verlieben. Jedenfalls geht es eher darum, dass er mir kaum Beachtung schenkte. Er merkt nicht mal, wie es mir wirklich gut. Er denkt wahrscheinlich das alles okay sei, weil ich auch immer so sorglos und glücklich war. Das war aber nur fake. Seid zwei Jahren ging es mir schon nicht mehr gut und meine seelische Belastung treibt es langsam nach draußen. Beim Tanzen wurde ich schlechter. Meistens zögerte ich, da meistens immer einer in mich reinlief. Manchmal war ich zu schnell und ich war derjenige, der in jemanden reinlief. Mein Singen setzte ich manchmal zu spät oder zu früh an, oder ich traf so manchen Ton nicht. Seungcheol hatte aber eine Menge Geduld mit mir. Trotzallem wünschte ich, nicht mehr in dieser Band zu sein. Ich wurde von Tag zu Tag schlechter und untalentierter.

Nachdem wir immer ein neues Video rausbrachten, kamen auch immer sofort Kommentare da drunter. Allerdings bekam ich auch private Kommentare, doch die sind alle extrem negativ. Ich machte die Gruppe schlechter. Ich sei zu fett und hässlich und extrem untalentiert. Andere hatten auch gemeint, dass ich mich in die Aufmerksamkeit aller drangte und somit die Gruppe blendete. Manche verglichen mit Jeonghan, was extrem wehtat. Niemand schien es mitzubekommen. Das war auch gut so.

Seid einer Weile hatte ich Schlafstörungen. Ich bekam Alpträume, wie Seungcheol und der Rest mich aus der Gruppe schmissen. Aber nicht nur deswegen. Vor zwei Monaten hatte sich alles verändert. Ich wollte in der Nacht nur einen kleinen Spaziergang machen um den Kopf freizubekommen, doch dann ging alles so schnell. Ich wurde in einer dunklen Gasse gezogen und von irgendeinem Typen wurde ich vergewaltigt. Ich hatte mittlerweile ein Trauma davon erlitten und weinte mich jede Nacht in den Schlaf. Das bekam nie jemand mit. Wahrscheinlich war ich ihnen allen egal. Jeder schien mich zu hassen. Es wäre vielleicht wirklich besser wenn ich die Band verlassen würde. Genau darüber konnte ich im letzten Jahr nur noch nachdenken.

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"...shua. Bist du noch anwesend? Hallo?" Ich sah auf und sah in die besorgten Gesichter meiner Bandkollegen. Wir saßen am Esstisch in der Küche und alles was ich tat war nur in meinem Essen herumzustochern, während ich mal wieder vollkommen in Gedanken versunken war. Dies schienen die anderen mitbekommen zu haben und sahen mich alle besorgt an. Jeonghan's Blick vermied ich. Dieser würde mir nur im Herzen wehtun. "Was ist denn los?" fragte Jihoon und legte mir besorgt eine Hand auf die Schulter. Ich zuckte etwas zusammen und schlug einfach unsanft seine Hand von mir. "Fass mich nicht an." zischte ich ihn zu, bevor ich mich leicht von ihn wegdrehte. Das Jihoon und auch alle anderen mich entgeistert ansahen, ignorierte ich einfach mal. "Wieso..." hauchte Jihoon schwach und konnte aus dem Augenwinkel erkennen, dass er angefangen hatte zu weinen. Stimmt ja. Von uns allen war er ja noch am sensibelsten. Das hatte ich vergessen.

Soonyoung hatte ihn gleich in den Arm genommen, da er neben ihn saß. "Josh, was sollte das? Wieso stößt du ihn so grob von dir?" fragte jetzt auch Minghao und klang leicht wütend. Mir war bewusst, wie sehr ich ihn verletzt hatte. Ich verletze wirklich jeden in meiner Umgebung. "Tut mir leid..." hauchte ich nur schwach und mit gesenktem Kopf, bevor ich auch schon geschwind aufstand und nach oben lief. Dort sperrte ich mich erst einmal im Bad ein und rutschte an der Tür mit dem Rücken zu Boden. Niemanden kann ich das Geschehnisse erzählen. Absolut niemanden. Es wäre mir zu peinlich.

Jealousy || JihanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt