Hot! Das ist aber auch das einzige Wort, was in meinen Gedanken rumspuckt, wenn ich an meinen Teamkollegen denke und das ist ganz schön oft der Fall. Wobei eigentlich nur einmal, da ich den Gedanken noch nie ganz aus meinem Kopf bekommen habe. Und das seit nun knapp zwei Jahren. Als ich 2019 von Leverkusen nach Dortmund gewechselt bin, hätte ich nicht gedacht, dass mich die Liebe so treffen würde. Klar habe ich mir erhofft, dass ich die Liebe in Dortmund finde, aber dass ich das schon bei meinem ersten Training in Schwarz-Gelb erlebe, damit hätte ich selber nicht gerechnet. Aber es kommt immer anders als gedacht, denn das ist das Leben. Das mein Herz sich ausgerechnet einen Teamkollegen von mir aussuchen musste ist natürlich nicht das Beste. Ich weiß nicht einmal, ob er gleich für mich empfindet und wenn man sich dann jeden Tag sieht ist das auch nicht von Vorteil. Klar wäre es alles leichter, wenn ich offen wäre und zu meinen Gefühlen stehen würde, die Möglichkeit gab es schon des Öfteren, aber bisher habe ich mich nie getraut. Auf eine Abfuhr kann ich verzichten und dann bleibe ich lieber bei der jetzigen Situation, als ich nach meinem Geständnis komplett zu verlieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass einige im Team schwul sind, ist jetzt nicht so gering, aber man weiß leider nie wie die einzelnen Personen reagieren. Nicht mal unbedingt nur darauf, dass man schwul ist, sondern vor allem auf die Gefühle für die jeweilige Person und ich kenne mich. Ich könnte ihm niemals sagen das ich schwul bin, ohne ihm gleichzeitig meine Gefühle für ihn zu gestehen.
Ja die Situation ist nicht gerade von Vorteil und vor allem heute ist es ganz extrem. Wir haben gerade Training, genauer gesagt das letzte Training vor der Sommerpause, und bei mir klappt überhaupt nichts. Keinen Ball bekomme ich gestoppt und auch das passen funktioniert nicht. Von Torschüssen will ich gar nicht erst anfangen. Da bin ich schon froh, wenn ich den Ball überhaupt treffe und auf die richtige Seite spiele. In die Nähe des Tores bekomm ich den Ball sowieso nicht, dafür muss ich mich gar nicht erst bemühen. Den ein oder anderen Ball bekomme ich dann aber doch noch auf das Tor nur eben nicht in das Tor. Liegt auch daran, dass die Bälle sehr langsam aufs Tor zurollen und ich selber nicht einmal weiß, wie die Bälle den Weg in Romans Arme gefunden haben. Das Roman die Bälle hält war also keine große Kunst und trotzdem sah er jedes Mal umwerfend aus. Ja das Abschlussspiel war nun wirklich nicht meins und trotzdem bekam ich immer wieder Bälle. So langsam verstand ich, was meine Teamkollegen vorhatten, denn ich bekam den Ball immer weiter in Richtung des Tors, in welchem Roman stand. Darüber konnte ich nur Grinsen, auch wenn mir eigentlich dazu zu mute war, aber diese Aktion war einfach wieder einmal so typisch für die Mannschaft. Es kam wie es kommen musste und einer der vielen Bälle landete sehr nah vor Roman. Sowohl Roman als auch ich wollten den Ball erwischen, wodurch wir aneinanderprallten. Roman, welcher den Ball weggrätschen wollte, erwischte mich an meinen Beinen, wodurch ich das Gleichgewicht verloren habe und bin direkt auf Roman draufgefallen. Jetzt nicht mit dem kompletten Körpergewicht, da ich mich noch abfangen konnte zu meinem Glück. Alles andere wäre extrem peinlich geworden, oder zumindest noch peinlicher als jetzt, denn die Situation wie sie ist, ist schon peinlich genug. Direkt aufstehen konnte ich allerding nicht, da ich so gefesselt von Romans Augen war, aber auch Roman rührt sich nicht wirklich von der Stelle und schaut mich die ganze Zeit an. Ob er darauf wartet, dass ich von ihm runtergehe oder ob er das gar nicht so wirklich wahrnimmt, kann ich nicht deuten. So blieben wir also eine ganze Weile auf dem Rasen liegen, während Romans Arme auf meinem Rücken lagen. „Sorry“, hörte ich es leise von Roman, wodurch ich wieder in die Wirklichkeit kam und mich von Romans Augen entfesseln konnte. Ich wollte ihn fragen wofür er sich entschuldigt, doch noch bevor ich zu sprechen beginnen konnte, lagen seine Lippen auf meinen. Es fühlte sich einfach unglaublich an und ich konnte nicht anders als zu Grinsen, selbst dann noch als wir uns wegen Luftmangel wieder gelöst haben. Auch auf Romans Gesicht war ein Grinsen zu erkennen. „Das wollte ich schon so lange machen“, sagte er leise mit dem strahlensten Grinsen, dass ich jemals in seinem Gesicht gesehen habe. „Ich auch“, antwortete ich strahlend und verband unsere Lippen erneut zu einem Kuss.
ABC-Challenge
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Fußball-OS boy×boy
Fiksi PenggemarKleine Geschichten über Fußballer. Wünsche werden nur unter Wunschkapiteln angenommen.