Wir sind Meister. Dass scheinbar Unmögliche haben wir nun doch Möglich gemacht und ich kann es nicht glauben. Klar wir hatten Hilfe, dadurch das die Dortmunder ihr Spiel nicht gewonnen hatten, aber es fühlt sich trotz allem unglaubwürdig an. Und obwohl ich unglaublich glücklich über den Erfolg der Mannschaft bin, bin ich gleichzeitig traurig. Alle freuen sich gemeinsam mit ihren Frauen, Freundinnen und Familien und mein Freund ist nicht dabei. Gut es wäre sowieso schwer, gemeinsam öffentlich mit allen auf dem Platz zu feiern, aber schade ist es trotzdem. Immerhin hat Finn, mein Freund einen großen Anteil an unserem Erfolg. Er hat ein klasse Spiel gegen Dortmund gemacht und sein Kasten sehr gut zugenagelt. Selbst einen Elfmeter hat er gehalten und am liebsten würde ich ihm dafür und für alles andere Danken. Immerhin ist er ab nächster Saison nicht mehr ganz so weit von mir entfernt. Augsburg ist immerhin näher an München als Mainz auch wenn ich für Finn selbstverständlich jede Strecke auf mich nehmen würde, ganz egal wie weit die auch sein mag. Ja für Finn würde ich so ungefähr alles machen. Immerhin konnte ich mich durch die Feier auf dem Feld mit der Mannschaft etwas ablenken, was mir auch ganz gutgetan hat. So verstrich die Zeit auch ganz schön schnell und ich konnte zumindest für diese Zeit Finn etwas aus meinen Gedanken streichen. Nicht ganz, aber das ist auch nicht mehr machbar, seit ich ihn kenne. Es war einfach Liebe auf den ersten Blick und jetzt sind wir auch schon seit fast einem Jahr zusammen. Genauer gesagt seit 356 Tagen, 14 Stunden, 47 Minuten und 10 Sekunden. 11, 12, 13, 14, 15… Und das war eindeutig die beste Zeit meines Lebens bisher.
Doch auch jede Ablenkung ist irgendwann einmal zu Ende, und bei mir war das heute der Fall, als meine Kollegen begonnen hatten, sich seltsam zu verhalten. Und nicht nur einer sondern einer nach dem anderen, sodass man meinen könnte, dass alle einen Schaden haben oder einfach zu tief ins Glas geschaut haben. Für zweiteres gab es aber eindeutig zu wenig alkoholische Getränke, was auch vor allem daran liegt, dass wir in Köln gespielt haben und eben nicht daheim. Irgendwie versuchen die mir alle irgendwas zu sagen, zumindest kam es genau so rüber, aber ich hatte absolut keine Ahnung, was die wollen. So langsam hatte ich auch echt genug musste ich sagen, denn diese Zeichensprache versteht doch kein Mensch. Wenn zumindest alle irgendwie das gleiche anzeigen würden, dann wäre es noch irgendwie realistisch zu verstehen, was die alle von mir wollen, aber so erscheint mir das dann doch aussichtslos. Immerhin zeigen alle irgendwo anders hin und machen irgendwelche komischen Verrenkungen mit ihren Fingern, weshalb ich sie nicht mehr beachte und einfach nur den Kopf schütteln konnte. Die sollen alle wieder normal werden und die Feier genießen. Am liebsten geht die schnell vorbei, damit ich mit Finn telefonieren kann.
„Hey“, hörte ich es leise hinter mir, während Hände sich vor meine Augen schoben, „wer bin ich?“ „Finn“, schrie ich schon halb aus und die Hände entfernten sich wieder von meinen Augen. Ich hörte gleichzeitig das wohl schönste Lachen der Welt in meinem Ohr und drehte mich schnell um, um ihn zu umarmen. „Was machst du denn hier“, fragte ich geschockt, aber doch unglaublich glücklich. „Dortmund ist jetzt nicht so weit weg von Köln und nachdem ich meinem Trainer alles erklärt habe, hat er mich gehen lassen“, antwortet Finn mir grinsend und ich konnte nicht fassen, was ich gerade gehört habe. „Du hast deinem Trainer von uns erzählt“, fragte ich schockiert nach. „Genauer gesagt der ganzen Mannschaft“, erwidert Finn stolz und auch ich konnte nur grinsen. „Wow. Nachher erzählen wir es meinen Kollegen, wenn du möchtest“, sagte ich, da er mir dadurch das beste Geschenk der Welt gemacht hat. Ich wusste wie viel Angst er davor hatte und dass er nun den Mut hatte, war bewundernswert. „Klar“, antwortet Finn auf meinen Vorschlag und der Stolz in mir wuchs nur noch mehr, genauso wie das Grinsen auf meinem Gesicht. „Ich liebe dich“, flüsterte ich leise. „Ich liebe dich auch“, kam leise von ihm zurück und ich war glücklich. Der Tag war einfach nur perfekt und das alles dank meinem wunderbaren Freund, der der Mannschaft die Meisterschaft geschenkt hatte und gleichzeitig seinen Mut gefunden hatte und wir uns somit nicht mehr andauernd verstecken mussten. Zumindest nicht vor unseren Mannschaften und die Öffentlichkeit wird irgendwann auch von uns erfahren. Ganz egal wie viel Zeit er für diesen Schritt braucht, ich werde auf ihn warten, denn Finn ist es wert. Aber sowas von!
ABC-Challeng
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Fußball-OS boy×boy
FanficKleine Geschichten über Fußballer. Wünsche werden nur unter Wunschkapiteln angenommen.