Almost (Day 10)

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(Ich randomize die Nummer immer deshalb werden sie wahrscheinlich nicht oft in vorgesehener Reihenfolge geschrieben werden.)
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Über Gleise zu gehen ist prinzipiell eine sehr idiotische Idee, aber NACHTS über Gleise zu gehen? Ich war von Anfang an dagegen, aber Fiona, Chris und die anderen wollten nicht auf mich hören. Wirklich, ich bin keine Spaßbremse und ich bin auch bei viel Scheiße dabei, aber betrunken und schon halb am schlafen, sollte man nicht über Gleise rennen. "Lena, komm schon! Sei mal nich so lahm, die anderen sind schon unten am Wehr!" ruft Danny, der schon ein paar Meter vor mir ist. Meine Taschenlampe flackert ein wenig und ich bete innerlich, dass die Batterien noch wenigstens bis zum Zielort noch durchhalten. Zu allem Überfluss höre ich die Musik sogar noch von ganz hinten im Feld, was an sich echt nicht gut ist, wenn man mal bedenkt, dass hier an den Gleisen noch andere Gärten sind, wo ältere Leute leben. Aber natürlich bin ich die einzige, die es interessiert. Die anderen sind schon alle mitten im Feld und ich stolpere unsicher auf den nassen Gleisen hin und her. Ich bin nicht betrunken, zumindest nicht komplett. Ich hab 2 Bier intus und es braucht echt mehr, um mich auszuknocken. Ich bin noch zurechnungsfähig, nicht wie 90% der anderen. Grade, weil ich auf Menschen wie Fiona aufpassen muss. Ich kann heute nicht schlappmachen, aber die haben mich auch gezwungen wenigstens 2 Bier zu trinken. Ich stolpere über den Schotter zwischen den braunen Gleisen und lege mich 3-mal fast aufs Maul. Dann bleibe ich plötzlich wie eingefroren stehen.
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Ich höre etwas. Ein leises, schrilles und metallisches Quietschen. Mein Herz sinkt. Trotz des Alkohols weiß ich sofort was los ist. Ich weiss genau was das heißt. "Leute...RENNT!!!" Bevor ich weiss, wie mir geschieht renne ich los. Muss aufpassen, dass ich nicht falle. Das Quietschen wird immer lauter und dann sehe ich die Lichter näher kommen. Ich kann nicht sagen wie ich es schaffe zu rennen, ich tue es einfach. Doch der Zug ist viel zu schnell. Laut hupend kommt er näher und näher. Meine Beine brennen und so tut es auch meine Lunge. Das Licht ist schon viel zu nah und ich schreie. Schreie wie ich noch nie geschrien habe. Ich sehe bereits wie ich am Tor zum Himmel klopfe aber dann fühle ich einen starkes Ziehen an meinem linken Arm. Danny. Er hat mich an die Brücke gezogen und mir grade mein Leben gerettet. Der Zug rauscht nur Zentimeter an uns vorbei. Und als er weiter weg ist, kann ich wieder vernünftig atmen. Er hält mich noch ein wenig an sich gedrückt, bis ich mich wieder komplett beruhigt habe. "Danke...Danny..." keuche ich und in meinen Augen steht noch deutlich der Schock von dieser Nahtoderfahrung. Er lässt mich los und schaut mich an. "Gehts dir gut? Keine Verletzungen?" fragt er. Ein Nein wäre gelogen. Meine Knie und Füße pochen und zerren als wäre ich stundenlang gerannt. Ich habe Seitenstechen und meine Lunge steht in Flammen. Der Effekt vom Alkohol ist nicht mehr spürbar, ich bin mir fast sicher, dass ich durch den Schock nüchtern geworden bin. Mit zitternden Beinen laufe ich an Danny gelehnt weiter über die Gleise und realisiere erst als wir fast am Feldrand sind, dass wir keine Musik mehr hören...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 17, 2023 ⏰

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