Kapitel 21

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Ava POV

Es vergehen ein paar Wochen und heute ist der 17.7. Jules Todes Tag. Ich kann am Morgen kaum aus meinem Bett aufstehen. Alles fühlt sich so schwer an. Ich hab das Gefühl ans Bett gedrückt zu werden. Ich hatte einfach keine Kraft. Ich schlief nochmal ein und wurde von einem klopfen an der Tür geweckt. Ich schaffte es mich aufzuraffen und ging zur Tür. Vor der Tür stand George. „Was?"frage ich genervt und müde. „Eigentlich wollte ich dich nur fragen ob wir vielleicht schon heute zusammen die Strecke abgehen wollen statt morgen" „Nein danke ich kann verzichten!" ich schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Eigentlich ist er mein Bester Freund aber ich hab heute keine Kraft um mich mit irgendjemanden abzugeben. Ich will mit niemanden reden oder was zu tun haben. Ich werde heute dieses Zimmer nicht verlassen. Ich lege mich wieder schlafen.

Lando POV

Ich saß mit den anderen beim Frühstück. George kam irgendwann aber ohne Ava. Wo war sie nur? „Wo ist Ava?"fragte ich ihn. „Sie kommt nicht. Sie sieht irgendwie komplett fertig aus und ist irgendwie mit dem falschen Fuß aufgestanden" ich guckte zu Ava's Brüder die genau wussten was los ist. „Was hat sie?"fragte ich Charles. „Heute vor 8 Jahren ist Jules gestorben..."sagte Charles der auch etwas bedrückt klingt. Stimmt heute war der Tag. Heute vor 8 Jahren hat er den Kampf verloren. Ich machte mir Sorgen um Ava sie soll doch nicht alleine sein. „Sie soll doch nicht alleine sein an so einem Tag"meinte ich nur. „Sie will seit Jahren nur alleine sein an diesem Tag. Wenn du reden willst Probier es eher heute Abend"meinte dieses Mal Arthur. Ich gehe heute Abend zu ihr und wenn ich die Tür eintrete! Wir frühstücken fertig und danach macht jeder sein Ding.

Ava POV

Ich sitze auf meinem Balkon und gucke mir den Sonnenuntergang an. Er ist so schön und mir liefen ein paar Tränen übers Gesicht. Ich spüre auf einmal eine Hand die sich um meine Taille schlingt und jemanden der sich neben mich setzt. Das fehlt mir jetzt auch noch. Zu meiner Überraschung war Lando und nicht einer meiner Brüder. „Willst du drüber reden Ava?"fragte er mich. „Ich kann das nicht Lando. Niemand weiß irgendwas darüber" „Sag wenigstens wie der Tag war als du vom Unfall erfahren hast." Ich begann zu erzählen.

5.10.2014 Monaco

Ich war ganz normal in der Schule wie jeden Tag. Ich gehe in die 5.Klasse. Am liebsten hätte ich heute das Rennen von Jules gesehen! Er ist wie ein weiterer Bruder für mich und ich hab ihm alles anvertraut. Wir hatten gerade Mathe. Ich bin echt schlecht in Mathe. Gestern haben meine Brüder und ich nochmal mit Jules telefoniert um ihn viel Glück zu wünschen. Ein paar aus meiner Klasse guckten das Rennen heimlich im Unterricht. Ich werde mir die Ergebnisse später angucken,da ich jetzt erstmal Mathe verstehen muss. Wir schreiben bald die erste Arbeit und ich kann überhaupt nichts. Meine Brüder gehen in die 9.Klasse und in die 12.Klasse. Lorenzo ist schon mit der Schule fertig. Ich höre irgendwann die Jungs aus meiner Klasse schreien. „Es gab ein Unfall!" Ich gucke sie fragend an genau wie der Rest der Klasse. „Ein Fahrer ist in einem Abschleppwagen gefahren!" Ich zog scharf die Luft an. Bitte nicht Jules. Bitte nicht Jules. „Der Fahrer soll starke Verletzungen haben und muss ins Krankenhaus" Bitte nicht Jules! Bitte nicht Jules! Ich kann nichts anderes gerade denken. „Es ist Jules Bianchi" mein Herz blieb stehen. Nein nicht er! Nein! Nein! Nein! „Darf ich kurz aufs Klo?"frage ich die Lehrerin und sie nickte. Ich renn so schnell ich konnte zur Toilette und ließ meinen Tränen den freien Lauf. Es kann nicht wahr sein! Wieso er?! Wieso! Ich stelle mir so viele fragen. Was ist wenn ich ihn nie wiedersehe? Ich war bestimmt 20 Minuten hier bis es klingelt und ich in die Pause gehe. Ich höre meine Klassenkameraden reden über den Unfall. „Er soll jetzt im Koma liegen" „Vielleicht ist er nicht mal stabil" diese Worte bringen mich dazu noch mehr zu weinen. Ich zittere am ganzen Körper. Ich spüre irgendwann wie jemand seine Arme fest um mich legt. Arthur. Ihm liefen auch die Tränen über die Wange. „Jules hatte einen Unfall Ava. Wir müssen nach Hause." Ich tat so als würde ich es jetzt erst erfahren. Ich sah Charles,der meine und Arthur Tasche in der Hand hatte. Wir machen uns sofort auf den Weg nach Hause. Zu Hause angekommen sah ich Lorenzo und meine Eltern auf dem Sofa sitzen. Ihre Blicke sehen leer aus und Lorenzo laufen Tränen übers Gesicht. Bei meiner Maman ist es nicht besser. „Setzt euch"sagt unser papa. Wir 3 setzten uns aufs Sofa und ich lege mich in Arthurs Arme. „Jules hatte einen Unfall. Er ist in einem Abschleppwagen gefahren und wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Er liegt im Koma und die Ärzte versuchen ihn irgendwie stabil zu machen" ich fing laut an los zu weinen. Ich weinte Arthurs ganzes
T-Shirt voll. Meine Eltern erzählen uns noch was aber ich höre nicht zu. Wieso er?! Wieso! Er war aktuell nicht mal stabil. Er war nicht stabil. Er liegt im Koma. Ich war mit der Situation etwas überfordert. Ich versuche irgendwie aufzustehen aber ich breche sofort zusammen und Charles fängt mich auf. Ich bin so am Ende. Ich hab keine Kraft für irgendwas. Ich kann nichts machen. Ich fühle mich leer wie als hätte mir jemand mein Herz aus der Brust gerissen. Charles zog mich auf seinen Schoß und ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Ich kann das alles nicht mehr. Was macht das für einen Sinn wenn Jules nicht hier ist. Er war seit meiner Geburt immer da und jetzt ist er weg. Wieso wird mir sowas angetan. Meine Eltern meinten noch das sie mit Jules Eltern in Kontakt bleiben und wir bei neuen Sachen sofort alles erfahren. Ich sammelte alle meine Kraft und gehe in mein Zimmer. Dieses verließ ich mehrere Tage nicht mehr.

Ich lag in Lando's Armen und weinte. Es tat gut ihm alles zu erzählen. Endlich war es raus und die Last auf meinen Schultern fühlte sich leichter. Lando sagt nichts und hält mich einfach nur fest. Das ist das was ich gerade brauche. Ich möchte Lando noch mehr von der Zeit erzählen. Es tat einfach gut mit jemanden drüber zu reden. „Kann ich dir noch mehr erzählen?"frage ich ihn und er nickt.

My first real loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt