Kapitel 34

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Ein Leben ohne Till ist merkwürdig.
Kurz nachdem ich in Stuttgart am Flughafen gelandet bin, habe ich mir ein Taxi geholt und mich zu meiner Wohnung fahren lassen. Natürlich habe ich meinen Eltern Bescheid gesagt, aber mit dem Grund, dass mir das alles zu viel wurde. Das Till und ich getrennt sind, habe ich noch verschwiegen. Sie würden Fragen stellen, wie das denn alles passieren konnte usw. Und darauf habe ich echt keine Lust!

Es ist jetzt eine Woche vergangen und ich habe mein Versprechen gehalten. Natürlich hat Till versucht mich zu erreichen, jedoch habe ich seine Nummer tatsächlich gelöscht. Es muss ja niemand erfahren, dass ich mir seine Nummer heimlich für den Notfall auf ein Blatt Papier geschrieben hab, welches hinter meiner Handyhülle klemmt.

Mit dem Rest der Band habe ich größtenteils noch Kontakt. Mit Paul und Richard bin ich immer noch echt eng. Nur weil Till und ich getrennte Wegen gehen, heißt das nicht, dass ich mich nicht mit den beiden treffen darf.
Schneider hat mir tatsächlich auch eine richtig süße Nachricht hinterlassen und Flake hat mich auch angerufen.
Es ist jetzt gerade 17:30 Uhr, dass heißt, dass mich Richard in ner halben Stunde abholt. Er gibt sich echt große Mühe mich aufzuheitern. Für heute Abend hat er mich in ein Restaurant in der Nähe zum Essen eingeladen, und es kommt nicht nur mit so vor, als wäre das ein Date.
Ich stehe im Badezimmer und habe nach Ewigkeiten endlich ein passendes Kleid gefunden. Die Auswahl war wirklich schwer, denn jedes einzelne Kleid hatte mich an eine Situation mit Till erinnert. Doch dann kam mir der Gedanke ausgerechnet so eins anzuziehen. Deshalb habe ich mich jetzt für ein schickes schwarzes Kleid entschieden, welches ich zu meinem ersten offiziellen Date mit Till getragen habe. Denn später werde ich zu 100% ein Bild mit Richard posten, welches Till auch sehen wird. Denn Instagram ist tatsächlich die einzige Plattform auf der ich Till noch nicht gelöscht habe. Und ich bin mir sehr sicher, so wie ich Till kenne, wies er da bei mir vorbeischauen. Wenn er mir nicht sogar schon Nachrichten hinterlassen hat.
~ 30 min später ~
Es hupt vor meiner Haustür und ich trete hinaus. „Hey", grüße ich Richard und umarme ihn. „Hi Isa. Du siehst echt wunderschön aus." Er begutachtet mich und ich lächle. „Danke... Du auch." Richard sieht echt gut aus. Er trägt wie immer schwarze Kleidung, die heute aber wesentlich eleganter ist und auch seine Haare sind ordentlich gestylt. „Woll'n wir?" Fragt er und hält mir seinen Arm hin, ehe ich mich unterhake und zu ihm ins Auto steige.
Knapp 15 Minuten später betreten wir das elegante Restaurant und werden augenblicklich zu unserem Tisch gebracht.
„Richard, du hättest nicht extra aus Frankreich zu mir fliegen müssen. Bei euch geht's doch bald schon wieder weiter mit Konzerten." Sage ich, als wir Platz nehmen. „Ist in Ordnung. Die nächsten Konzerte sind jetzt sowieso in Dresden und dann Gelsenkirchen. Jeweils 3 Stück. Von daher sind wir erstmal die nächsten zwei Wochen wieder in Deutschland. Falls du aber Paul oder den Rest noch sehen willst, die kommen morgen früh an."
Ich nicke. „Das wäre schön. Ich schicke ihm mal meine Adresse. Dann kann er ja vorbeikommen, wenn er will." Stimme ich zu. „Richard- Es ist wirklich unfassbar süß von dir, dass du die Party nach dem Konzert sausen lässt und zu mir fliegest. Ich weiß das zu schätzen." Ich lächle und sehe ihm in die Augen. „Für dich immer." Er schmunzelt und wir lassen uns unser Essen servieren.

Der Abend mit Richard ging schnell vorbei und so sitzen wir jetzt in seinem Auto auf dem Weg zu meiner Wohnung. „Wo wirst du heute schlafen? Ich meine hast du dir was gebucht?" Frage ich nach und er schüttelt den Kopf. „Noch nicht. Aber es soll ja 20 Minuten entfernt ein kleines Hotel geben. Da wird sicher noch was frei sein." Antwortet er und schaut wieder auf die Straße. „Wenn- Wenn du willst kannst du auch die Woche über bei mir bleiben... Also so lange bis eben die Konzerte wieder losgehen. Paul auch, wenn er will." Biete ich ihm an und seine Augen weiten sich. „Isa- Du musst das nicht tun. Es ist auch okay für mich, wenn ich mir was buche." Er schaut mir so lange es geht in die Augen, dann aber wieder auf die Fahrbahn. „Ich würde mich aber freuen." Sage ich und lächle nervös. „Ich mich doch auch. Ich will dir nur nicht deinen Freiraum nehmen. Mit mir in einer Wohnung hast du es nicht gerade leicht." Er lacht und ich schüttle belustigt den Kopf. „Damit kann ich leben. Wirklich. Ich freue mich über deine Gesellschaft."
„Dann würde ich liebend gerne die Woche über bei dir bleiben. Meine Sachen habe ich ja so oder so im Kofferraum. Von daher."
Wir halten vor meiner Haustür und ich helfe Richard seine Taschen hineinzubringen. Wir stellen diese erstmal im Wohnzimmer ab und ich seufze. Ich drehe mich zu ihm um und starre ihn eine Weile einfach nur an.
„Alles in Ordnung?" Fragt Richard besorgt und sieht mich fürsorglich an.
„Sei mir jetzt bitte nicht böse." Antworte ich und nehme noch ein kurzes „Isa- Was-" wahr, als ich meine Lippen auf seine presse.

concert love [Till Lindemann| Rammstein] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt