Ich kann noch nicht gehen

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Ich fühlte mich sicher. Wieder in der selben Küche bei Tasse Kaffee, das übrigens der beste Kaffee der Welt war. Es war mit Liebe gebrüht. Die selbe Kücheninsel und mein zweiter „Dad". Wir redeten. Wir lachten und alberten rum. Ich habe Josef so sehr vermisst und jetzt war er da und ich versuchte alles in meinem Kopf zu speichern. Auch wenn es nicht real war, fühlte es sich verdammt echt an.

-oh Ivy Ivy
Seufzte er und schaute mich wieder mal total mitleidig an. Ich kannte diesen Blick

-ich habe doch gewusst, dass es so enden wird. Du bist zu gut für die Welt.

-alles was ich tat, tat ich aus liebe Josef...
Antwortete ich. Es stimmte ich ging durch die Hölle weil ich geliebt habe.

-Ich weiß.. und jetzt bist du hier.. du solltest aber nicht hier sein..

-wie meinst du das ??

-du muss dich endlich entscheiden
Sagte er besorgt.. aber er hatte recht. Ich konnte nicht die ganze Zeit irgendwo zwischen zwei Welten schweben. Auf Dauer funktionierte es nicht...

-übrigens, herzlichen Glückwunsch

-wie ?
Fragte ich verwirrt

-du bist schwanger... wusstest du das nicht?
Ich erstarrte, meinte er das jetzt ernst ?? War das jetzt real ? Und wenn ja ? Omg dann war es Toms Kind ..

-ich bin was ?

-Schließ die Augen und hör zu..
ich tat das und brauchte ein wenig bis ein Herzschlag in meinen Ohren klingelte.. ich öffnete meine Augen und war schockiert..

Josef lächelte mich an.

-ich wollte dir helfen, eine Entscheidung zu treffen.. aber dafür muss du mich begleiten...
Sagte er und streckte seine Hand aus. Dann gingen wir in den Garten, direkt in den Rosengarten rein.

Ich sah ein Licht. Ein Licht das so warm war wie 1000 Umarmungen. Wie ein Lagerfeuer am Abend im sommer. Wie die reinste liebe, die man sich immer gewünscht hat.

Die Wärme die daraus strömte, war so anziehend und so angenehm. Als ob ich mich komplett fallen lassen könnte.

Ich weiß was ich im Herzen trug. Ich weiß auch was ich im Bauch trug, aber das was in meinem Herzen war, verursachte sehr viel leid und Schmerz. Ich wollte diesen Schmerz nie wieder fühlen.. deswegen war ich immer noch hier.

-komm ivy , wir gehen etwas näher dran..

Und wir gingen Hand in Hand, näher an das Licht. Plötzlich sah ich meine Uroma, von der ich so viele Geschichten gehört habe. Sie winkte mir zu und lächelte mich an.

Dann sah ich die Eltern von Tom und Bill. Deren Mutter war wunderschön und der Vater ein echter Gentleman.

So viele bekannte Gesichter, die von mir zu früh gegangen sind. Die mich ungewollt verlassen haben.

Es haben nur ein paar Schritte gereicht. Und ich würde mein Frieden finden.

-Josef aber warum bist du noch hier ? Ich mein nicht hinter dem Licht ?

-das war ich Ivy.. dann haben sie mich los geschickt, damit du dich nicht alleine fühlen muss..
ich lächelte.. selbst nach seinem Tot sorgte er sich um mich..

Ich nahm noch ein paar Schritte Richtung des Lichts. Ich fühlte mich gut ... und die Wärme überzeugte mich immer mehr und mehr..

TOM POV

Ich saß wie immer neben ihr. Heute war aber anders. Sie lächelte durch den Schlaf. Ihre Augen auch wenn geschlossen, bewegten sich sehr viel.

Irgendwie fühlte ich mich erleichtert. Ich mein wenn sie so aktiv ist, dann kann das nur was positives sein oder nicht ??

Wie immer redete ich mit ihr. Ich versprach ihr, immer auf sie acht zu geben. Ich gewöhnte mich an den Gedanken ein Papa zu sein. Ich wollte wirklich für sie da sein.

Ich mein ich kann nicht ändern wer ich bin, aber ich kann sie ab jetzt aus allem raushalten. Ich kann versuchen meine Geschäfte für mich zu behalten und sie nie wieder in Schwierigkeiten bringen.

Plötzlich gingen die Maschinen los. Ich hörte ein lautes Piepen und ein Alarm ging los. Ich schaute auf das Monitor und ihr Herz schlug nicht mehr.

-HILFE!!!
Schrie ich als ich aus dem Zimmer rausrannte. Ich hatte Panik. Sie kann jetzt doch nicht sterben !!!!

Nicht einmal 1 minute ist vergangen, als die Ärzte in ihr Zimmer strömten.

-Sie müssen jetzt gehen !
Schrie eine Krankenschwester und versuchte mich rauszuschieben.

-nein ich bleibe !!
Ich stellte mich stur ! Ich wollte sie nicht verlassen ! Ich musste bleiben..

Ein Arzt nickte nur mit dem Kopf und schon begannen sie mit der Herzmassage.

Ich zitterte am ganzen Körper. Bitte rette sie !!

IVY POV

Ich bewegte mich weiter Richtung des Lichts. Ich wollte los lassen! aber dann erinnerte ich mich an meine Mama, Tom und Bill und an so viele andere Sachen, die ich nicht abgeben wollte.. ich war noch jung und hatte das ganze Leben vor mir... ich war noch nicht bereit!

Es ist noch nicht meine Zeit gekommen.

Ich liess Josefs Hand los.
-ich kann nicht .. ich kann noch nicht gehen
Sagte ich unsicher..

-es ist ok Ivy, wir werden auf dich warten. Und wenn die Zeit gekommen ist, hole ich dich ab
Antwortete er

-eigentlich habe ich nichts anderes erwartet liebes
Fügte er hinzu

Wir lachten beide und Umarmten uns. Dann gingen wir wieder in die Küche wo ich noch eine Tasse Kaffee trank. Dann verabschiedete ich mich von Josef und konzentriere mich auf Toms Stimme, die nun immer deutlicher und deutlicher war. Er flehte nach mir.

TOM POV

Und auf einmal.. auf einmal hörte ich wieder ihren Herzschlag. Die Geräte piepten wieder normal

-Wir haben sie !
Schrie der Arzt und alle atmeten durch. Vor allem ich .. ich habe sie nicht verloren. Ich kämpfte mich durch das Personal durch und küsste sie auf die lippen.

-Danke
Flüsterte ich und fing an zu weinen. Es waren die Tränen der Erleichterung. Ich hatte mein Mädchen wieder. Ich nahm mein Platz an ihrer Seite und blieb dort. Sie wird bald aufwachen, das spürte ich ...

Ivy || Tom Kaulitz ist mein BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt