Kapitel 1

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Alenia

,,ALENIA! MACH VERDAMMT NOCHMAL DAS FRÜHSTÜCK!" rief mein Vater. Ich eilte schnell in unsere Küche, ging zum kleinen Kühlschrank. Geschwind öffnete ich ihn und holte frische Eier und Bacon raus. Die Küche ist nicht besonders groß, generell ist unser Haus nicht besonders groß.
Geld haben wir nicht viel. Ich stellte mich an den Herd, holte eine Pfanne aus dem Schrank links unten neben mir und machte somit das Frühstück. Zuerst machte ich Rührei und hoffte das es diesmal nicht zu scharf gewürzt war wie gestern. Mein Vater sagte, dass da zu viel Pfeffer dran war und war deswegen nicht gut gestimmt. Naja, eher war er sehr böse auf mich und hatte mich angeschrien, dass ich ja verdammt nochmal Kochen lernen sollte.
So ist er nunmal.. Sehr reizbar, meistens schlecht gelaunt und grob. Ein richtiger Miesepeter.
Schnell rührte ich das Rührei hin und her und als es gut durch gebraten war, legte ich dies auf ein Teller, dann eben noch den Bacon braten und Voiˋla, fertig.
Ich nahm den Teller in die Hand, ging nochmal zum Kühlschrank und holte noch ein Bier raus. Damit ging ich zu meinem Vater der mich schon wütend anschaute.
,,Du Mistgeburt! Das wurde ja auch langsam Zeit, wirst immer langsamer von Tag zu Tag!" schimpfte er. Den Teller stellte ich ihm vor die Nase mit dem jeweiligen Besteck und machte die Bierdose auf.
,,Ich hoffe, es schmeckt dir heute besser, Vater..." sagte ich kleinlaut.

-
Ich machte mich schnell für die Schule fertig. Bestand aus einer langen schwarzen engen Hose und ein weiterer Hoodie, da ich es bevorzuge mich etwas zu verstecken. Meine langen schwarzen Haare ließ ich offen und packte meine Tasche.
Ich habe es nicht weit zur Schule, beim laufen benötige ich höchstens 30 Minuten. Langsam schreite ich vorran und bin froh, dass die Ferien vorbei sind, da ich dann länger in der Bibiliotek sitzen kann und nicht so schnell nach Hause müsste. Das große Gebäude wurde langsam aber sicher sichtbar und pustete einmal zufrieden aus. Mein Vater war heute morgen wenigstens nicht ganz so schlecht gelaunt wie sonst. Immerhin geht es mir gut, oder?
Ein aufgedrehtes etwas kam zum Vorschein. Shelly, eine Freundin von mir. Sie hat immerzu gute Laune und strahlte diese auch aus.
,,Naaaaa Giiirl. Wie geht es dir Schatzi? Wie waren deine Ferien und sag mir jetzt nicht immer das gleiche!" Tja, sie kannte es nicht anders von mir... Aus Gewohnheit, wollte ich es schon sagen aber im letzten Moment sprach ich ,,Wunderbar...Toll..." Sie seuftze. ,,Das sind fast immer die gleichen Worte, Alenia aber egal. Mehr bekomme ich warscheinlich nicht aus dir herraus, was?" Ich schüttelte den Kopf. Normalerweise sagte ich immer, dass es ,gut´war aber sie konnte das Wort leider nicht mehr hören.
In der Schule angekommen, gingen wir zu unseren Schließfächern und verstauten unsere Taschen, nur um die jetztigen Bücher rauszuholen die wir benötigen. ,,Und? Freust du dich auf das Abschlussjahr? Ich mein, noch dieses eine Jahr und wir sind Frei! Ist das nicht geil?" Ich nickte nur. Ja, es ist tatschächlich unser Abschlussjahr. Für andere in unserer Situation richtig schön und unverstellbar bald hier raus zu sein aber für mich der blanke Horror. Ich würde dieses Gebäude wirklich vermissen...
Shelly und ich gingen zum Klassesraum und suchten uns für den rest des Jahres unsere Plätze aus. Das war wahrscheinlich das gute am Schulanfang, wir Schüler durften uns die Plätze immer selber aussuchen am Anfang. Natürlich gab es schon Situationen wo Lehrer die Schüler wegsetzten, wenn diese Unfug oder sowas ähnlichen getrieben haben aber bei Shelly und mir kam dies noch nicht vor. Ja gut, ich redete auch nicht mit jedem und wenn es sein muss, dann nur kurz und bündig.
Shelly zeigte auf den letzten Tisch in der letzten Reihe direkt am Fenster. ,,Der ist gut, oder?" Ich nickte wieder und wir gingen zum Tisch. Das ist sogar ganz gut, da ich die meiste Zeit aus dem Fenster schauen werde. Wir ließen unsere Bücher auf den Tisch gleiten und setzten uns hin. Sofort starrte ich aus dem Fenster links neben mir, stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab und schon driftete ich in meinen Gedanken ab.
Als ich schon voll in meinen Gedanken hängte, spürte ich einen stoß rechts neben mir an meiner Seite. Ich schaute auf und Shelly kam etwas näher zu mir ran.
,,Jo, Alenia. Dein heimlicher Vereher kommt gerade wegs auf uns zu!" flüsterte sie in meiner Richtung.
Innerlich verdrehte ich gerade die Augen. Marcus ein etwas aufbrausender Typ. Er gehört zu den beliebteren Schülern und ist im Footballteam.
,,Hey, meine Schöne. Wie waren deine Ferien? Hast du mich vermisst? Ich hatte dich angerufen aber du hast mich immer wieder weggedrückt..." sagte er und fasst sich theatralisch an seine Brust.
Oh man. Das ist doch echt lächerlich. Shelly unterdrückte sich offensichtlich das lachen und jetzt verdrehte ich in wirklichkeit die Augen. Marcus schaute mich verliebt an.
,,Hey, Marcus, Hey... Du. Tu uns doch beide den gefallen und verzieh dich, ja?" sagte Shelly engelsgleich mit einem zu breiten Lächeln und klimperte mit den Augen. Ich würde ja zu gerne Lachen aber das tat ich nicht. Shelly und meine Klassenkameraden kannten das schon. Ich zeigte kaum Emotionen. Ich habe einfach keine oder eher gesagt fast keine.
,,Shelly. So nett wie eh und je aber nein. Du weißt, dass ich die Augen einfach nicht von Alenia bekomme, also lass mich. Ich werde so lange an euch dran kleben, bis Alenia meine Freundin wird!" erklärte er stolz und stemmte die Fäuste zur Brust wie Tarzan. Er sagt die Wahrheit. Gefühlt weiß die ganze Schule, dass er in mich verknallt ist und das schon eine ganze Weile... Aber er hat sowieso keine Chance. Keiner hat eine Chance. Durch meine Familienverhältnisse und meiner Arbeit habe ich keine Freizeit. Wenn ich Zuhause bin, muss ich die Pflichten für meinen Vater erledigen, sonst wird er wieder böse, wenn ich dem nicht nachkomme. Shelly steckte sich einen Finger in den Hals und würgte. ,,Ekelig! Marcus du bist so ne Klette. Kein Wunder, dass Alenia dich nicht beachtet." seuftze sie.
Das stimmt. Ich beachte ihn einfach kaum. Ich beachte fast gar keinen und das weiß auch fast jeder aus der Schule. Marcus setzte sich einen Tisch vor mir und drehte den Stuhl um, so dass er jetzt direkt auf Augenhöhe mit mir reden kann. ,,Ohhh Aleniaaa." Summte er.
,,Lass mich deine wunderschöne Stimme hö-" er wurde unterbrochen.  Mein Glück. Der Direktor kam rein, sowie jedes Jahr bei Schulbeginn. Marcus drehte sich mit dem Stuhl um aber sein Kopf hatte er auf seiner linken Hand abgestürzt und schaute mich weiter verträumt an. Ich schaute derweil wieder aus dem Fenster.

-
,,Willkommen meine Schüler. Willkommen in euren letzten Schuljahr. Wie ihr ja sicher wisst, ist vor den Ferien eure Klassenlehrerin Mrs. Culga in ihrem wohlverdienten Ruhestand getreten. Ich möchte euch auch in diesem Jahr darauf hinweisen den nötigen Respekt vorbeizubringen! Wie sie wissen sind sie bereits mittlerweile alle volljährig und somit auch nun junge Erwachsene! Das bedeutet, somit auch strafbar. Marcus, Daniel, Tristan und Robin das mit dem Auto von eurem Physiklehrer Mr. Poil letztes Jahr wird somit nicht wiederholt, ist das klar?! Oder sonst solche Aktionen!
Wie gesagt, erwarte ich den nötigen Respekt, Anstand und Kompetenz. So, das war meine Rede für dieses und für euch hoffentlich auch das letzte Jahr."

Das war die Ansprache von unserem Direktor Mr. Colman.  Ich hörte eigentlich kaum zu. Das wird von Jahr zu Jahr wiederholt. Währenddessen er weitersprach, drehte Marcus sich mit dem Kopf wieder zu mir und schaute mich wieder an. Er kann es nicht lassen... Kann er mich nicht einfach in ruhe lassen? Ich würde ihm mal so gerne die Meinung sagen aber das ging nicht. Ich würde nicht so viel sprechen können.
,,Ich möchte euch jetzt gerne eure neue Klassenlehrerin vorstellen. Mrs. White? Kommen sie doch bitte herein.'' sagte Mr. Colman und schaute zur Tür. Ich schaute wieder aus dem Fenster. Ich würde jetzt alles tun um in der Bibiliotek zu sitzen und ein bisschen zu zeichnen. Die Tür ging auf und ich hörte wie jemand rein kam. Wie es sich anhörte, stellte sich die Person neben Mr. Colman. ,,Vielen Dank Mr. Colman. Hallo liebe Klasse, mein Name ist Katharina White und bin 25 Jahre alt, ab heute eure neue Klassenlehrerin und werde euch in Deutsch und Kunst unterrichten. Ich würde gerne mit euch eine kleine Vorstellungsrunde machen." Hörte ich nun von Mrs. White. Sie hat eine so vertrauensvolle und beruhigende Stimme. Sie setzte sich auf dem Lehrerpult und Mr. Colman ging nach hinten und lehnte sich gegen die Fensterbank direkt neben mir. ,,Alenia. Es wäre schön, wenn du heute ein paar mehr Worte sagen könntest also sonst." Murmelte der Direktor mir zu.
Er versuchte es immer wieder, dass ich mehr sprach. Aber ich konnte nicht. Durfte nicht. Nur das nötigste, sonst...
,,Also, zu meiner Person: Katharina White, 25 Jahre und ich spiele gerne Klavier." redete Mrs. White drauf los. Es ging Reihe um. Jeder erzählte, wie er heißt, wie alt man ist, welche Hobbys so in der Freizeit sind und so weiter. Ich wiederum bekam wieder leichte schnapp Atmung. Das war zu viel. Einfach zu viel. So viel reden kann ich nicht, darf ich nicht.
,,Marcus! Jetzt schau mal nach vorne und lass Alenia in ruhe!'' meckerte der Direktor. Mrs. White starrte in unsere Richtung und beobachtete Marcus mit einem stechenden Blick.
,,Alenia. Bitte. Versuche es wenigstens.'' flüsterte Shelly neben mir. Oh, ich war wohl dran. Scheiße...
Meine Mitschüler schauten alle gespannt zu mir. Verständlich, ich redete nicht mehr als 3 Wörter in der Schule. Meine Atmung verschnellerte sich. Mrs. White schaute in meiner Richtung und gab mir mit einem sanften Lächeln die Bestätigung, dass ich anfangen soll zu reden. ,,A--Alenia...18...'' ich brach ab. Also, wenn man das stottern mitzählte, waren das doch schon 3 Wörter. Okay, 2 und ein Buchstabe. Ich schaute neben Mr. Coleman aus dem Fenster und ignorierte alle anwesenden. ,,Alenia meine Schöne! Deine bezaubernde, wundervolle Stimme habe ich sooooo vermisst!" Stand Marcus aufeinmal auf und wollte mich umarmen. Da ich das aber nicht zulassen wollte, rutsche ich mit meinen Stuhl weiter zur Seite und er fiel mit einer schnellen Geschwindigkeit über Shellys und meinem Tisch genau zwischen uns auf den Boden. Shelly und ich lehnten uns zur Seite und schauten zwischen unseren Stühlen. Die Klasse brach in Gelächter aus, wärendessen Marcus sich die Schulter reibte, da er warscheinlich auf diese gefallen war und auf stand. Ist nicht das erste Mal, dass sowas passierte. Der Direktor schüttelte nur mit dem Kopf und unsere neue Klassenlehrerin Mrs. White  versuchte nicht allzu sehr zu lachen und hielt sich die Hand vor dem Mund.
,,Marcus. Bitte tu uns einen Gefallen und gehen sie den Rest der Stunde vor die Tür. Sie können nicht mal  eine Stunde lang Alenia in ruhe lassen." redete Mr. Colman. Marcus hingegen lief zur Tür, an Mrs. White vorbei und murmelte ,,Was kann ich dafür, wenn hinter mir genau ein Engel sitzt und ich sie einfach anschauen MUSS!"  Das letzte Wort schrie er an der Tür und knallte die Tür somit zu. Meine Klassenkameraden lachten noch in sich hinein, ich seuftze nur und schüttelte mit dem Kopf.
Der Kerl kann es einfach nicht lassen...

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Hallo ihr da. <3
Das war das erste Kapitel von 'Verbotene Liebe'!
Ich hoffe, es hat euch gefallen und lasst mir gerne eure Meinung da.
Wünsche euch noch einen schönen Tag, oder Abend, oder Nacht.

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