10 Gründe NICHT seinen Nachhilfelehrer zu stalken

Silvester 2022

Ich saß in meinem Zimmer auf meinem Bett. Mati müsste gleich auftauchen zusammen mit ihren Eltern und noch einer Freundin meiner Mutter. Wir verbrachten dieses Silvester nur in einer kleinen Gemeinschaft da man während Corona ja keine Raketen und Feuerwerkskörper kaufen konnte. Normalerweise wären Matis Brüder mit dabei gewesen und hätten zusammen mit meinem alle möglichen Böller und Raketen in die Luft gejagt. Aber es waren doch nur Mati und ich.

Was an sich auch nicht so schlimmm war, ein ruihges Silvester ist schließlich auch mal schön. Wir würden gemütlich zu Abend essen und vermutlich ein paar Brettspiele spielen.
Gerade als ich dabei war auf zu stehen um zu schauen ob schon jemand da war, öffnete sich die tür und Mati spizte herein. Sie sah genauso aus wie immer, halblange hellblonde Haare und einfach eine ruhige und gemächliche ausstralung. Mati eben. Wir kannten uns schon seid dem Kindergarten und hatten es bis jetzt geschafft in Kontakt zu bleiben. Wir verbrachten trotz Matis Ganztagsschule fast jede Woche zeit mit einander.
Meistens gingen wir zusammen auf erkundungs Tour und hatten schon jede menge Abentuer in den Wäldern und Wiesen hinter meinem Dorf erlebt.
Wir hatten zwar völlig unterschiedliche Interessen aber versuchten trozdem immer einen Kompromiss zu finden. Das wurde jetzt gefordert denn es war erst halb acht und bis Mitternacht mussten wir uns die Zeit vertreiben.
Wir beschlossen also Skyo und UNO zu spielen, zwei unserer lieblings langeweile-vertreib Spiele. Wir spielten zwar mit etwas speziellen Regeln aber das machte es noch lustiger.
Wir waren gerade in eine Partie Skyo vertieft als meine Mutter von unten hoch rief. Vielleicht gab es endlich Essen! Ich hatte schon einen Bärenhunger.
Doch das war anscheined nicht der fall. Wir standen noch im Treppenaufgang als meine Mutter uns entschuldigend ansah.

>>Wir haben noch einen Gast. Verena bringt ihren Sohn mit. Er ist 15.<<
Leichte Panick breitete sich in mir aus, ein Junge würde vorbeikommen. Ich war überhaupt nicht darauf vorbereitet. Ich hatte keinen Plan wieso genau ich so aufgeregt war. Er war bloß ein Jahr älter als ich und der Sohn der Freundin meiner Mutter.
Da sollte eigentlich nichts dabei sein.
Das Problem lag nur am leichten alters unterschied.
Er war älter als ich.
Ich wusste nicht wieso mir die pubertät das angetan hatte. Ich konnte weder Sport mit Jungs machen, ohne mit rotem Gesicht einfach nur dumm da zu stehen, noch mit älteren Jungs normal interagieren.
Ich musste sie nicht mal attraktiv finden und trozdem wurde ich nervös und benahm mich total seltsam.
Und gerade wurde mir eröffnet das ein 15 jähriger Junge den Abend in meinem Haus verbringen würde.
Na toll.

Ein seufzen von Mati riss mich aus meinen Gedanken. Wir schauten uns an und zogen jeweils eine Schnute.
Daraufhin verfiel meine Mutter in den
"Ich war auch mal ein teenager" talk.

Ich hatte sie natürlich lieb aber manichmal konnte sie echt anstregend werden.
Vorallem wenn sie überhaupt nicht verstand wie es war ein teenager zu sein.
Aber naja wie schlimm konnte es schon werden?

>>Seine Party wurde übrigens wegen Corona abgesagt und seine Schwester hat ihn aus dem Haus geschmissen. Seid also nett zu ihm und kümmert euch ein bisschen, klar?<<
Sie schaute uns etwas kritisch an und wir nickten beide.
Essen gab es leider immer noch nicht also verzogen wir uns wieder auf mein Zimmer.