(Verzeiht mir bitte, dass ich davor schon was sage. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass folgende Kapitel sexualbehafteter sind. Wer damit ein Problem hat, sollte nicht weiter lesen. )
Zwei Wochen waren seit dem Geständnis vergangen und Ranpo war glücklicher denn je. Er unternahm öfter Dinge mit seinem Freund, wie ins Kino gehen oder ein Restaurant besuchen. Abgesehen von ein paar unschuldigen Küssen war nichts dabei. Trotzdem war es für den Detektiv die beste Zeit überhaupt. Er fühlte sich wie ein dummer Durchschnittsmensch, der körperliche Nähe nun endlich verstand. Das Gefühl der angenehmen Körperwärme gemischt mit dem Gefühl der Vertrautheit. Die Geborgenheit, die er spürte, nahm mit jedem Treffen, jeder Umarmung und jedem kleinen Kuss zu.
Yosano und Dazai waren die Einzigen, die davon wussten. Stehts lauschten sie seinen Geschichten und bestanden darauf, jedes Treffen bis ins kleinste Detail nachzuverfolgen.
Ganz anders ging es dabei Poe. Nicht weil er die Zeit nicht auch genoss, sondern weil es für ihn nicht die selbe unschuldige Basis hatte wie für Ranpo. Er verspürte körperliches Verlangen, träumte wilde Träume, bei denen er hoffte es gäbe niemanden mit einer Gedankenlesefähigkeit. Und doch traute er sich nicht einmal ihre Küsse intensiver zu gestalten. Die Angst vor dem Kontrollverlust begleitete ihn mindestens genau so sehr, wie das Kribbeln in seiner Leistengegend. Wie lange sollte er noch diese Art Rücksicht nehmen und könnte er jemals damit aufhören? Er selbst war sich nicht einmal sicher, ob der Detektiv zu sexuellen Gefühlen überhaupt fähig war.
Diese Gedanken begleiteten ihn Tag für Tag. So auch am heutigen Tag, an dem er Ranpo in seinem Apartment besuchte. Poe bevorzugte es seinen Freund im Wohnheim zu besuchen, denn dort waren auch noch andere, die ihn von 'unangebrachten Aktivitäten' abhalten würden. Das schenkte ihm ein wenig geistige Ruhe.
Die brauchte er auch, als er auf das Wohnheim der Detektive zuhielt und betete, dass außer ihnen sonst noch jemand da sein würde. Es war ein sonniger Tag, was ihn auch dazu ermutigte seinen Freund auf einen Spaziergang einzuladen, wo sie von Menschen umringt waren. In der Sekunde, in der er merkte, wie dumm er sich aufführte, blieb er stehen und atmete einmal tief durch. Der Autor behandelte sich selbst, wie eine hungrige Bestie, die Ranpo sofort besteigen würde, wären sie allein. Dabei war er gar nicht so. Zugegeben war er, als ehemaliges Gildenmitglied, nicht gerade der feinste Kerl, doch war das nicht Äpfel mit Birnen vergleichen?
Abzocke und Betrug waren ja nicht das selbe wie . . . Er traute sich nicht einmal den Gedanken zu Ende zu denken. Leider Gottes hatte er keinen mit dem er reden konnte. Erst Recht nicht bei so einem sensiblen Thema. Doch die Kräfte des Himmels schickten ihm einen gewissen Selbstmordfanatiker, dem er im Wohnheim in die Arme lief.
"Good morning", begrüßte ihn dieser. Dazai tänzelte energisch auf und ab. Poe erwiderte die Begrüßung, doch konnte er seine Anspannung nicht verbergen. Erst recht nicht vor so einem gescheiten Mann, wie dem, an dem er vorbei lief. "Naaaaahhhhh, ich spüre da eine gewisse Anspannung und ich schätze auch genau zu wissen woher diese kommt."
Poe drehte sich nicht um. Er konnte sich kaum vorstellen, dass der Suizid-Freak wirklich wusste, wie es ihm geht. Obwohl er zugeben musste, Anspannung traf es hier wirklich unfassbar gut. "Du solltest ihm sagen, wenn du mit ihm schlafen willst", unterbrach der Störenfried seine Gedanken. Geschockt drehte sich der Autor um. "Woher . .", setzte er an, doch wurde direkt unterbrochen: "Nur ein Vermutung, die sich gerade bestätigt hat. Nun, du solltest es möglichst schnell hinter dich bringen, denn ich werde gleich weg sein und ansonsten ist keiner im Wohnheim." Poe erschrak. "Nur ihr beide", verschlimmerte sein gegenüber die Situation, "ganz allein. In seinem Zimmer." Nachdem er Salz in die Wunde gestreut hatte, wandte ihm Dazai den Rücken zu und ging weiter seiner Wege.
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Das perfekte Rätsel (Ranpoe)
FanficEin unlösbarer Fall aus Poes Romanraum stellt Ranpo auf die Probe. Doch hinter dem mysteriösen, fiktiven Mord hat der Autor eine ganz andere Intention versteckt. Hat es eventuell etwas mit seinen Gefühlen zu tun? Ein kleiner Kriminalfall in einer L...