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Kapitel 1

"Pass auf dich auf....ich werde dich vermissen" - mit diesen Worten löst meine Mutter sich aus unserer Umarmung. Ich versuche nicht zu blinzeln, damit die Tränen, die in meinen Augen brennen, nicht die Möglichkeit haben zu entweichen.

Ich schaue sie noch ein letztes Mal an und versuche mir jedes kleine Detail von ihrem Gesicht zu verinnerlichen, während ich nach meinem Rucksack greife und durch die Schiebetür des BER zur Sicherheit Kontrolle laufe und mich dort hinter einer Familie anstelle.

Dem drang mich umzudrehen, gebe ich nach ein paar Minuten nach und schaue zu dem Punkt, an dem meine Mutter bis vor 5 Minuten noch stand. Doch nun ist da niemand mehr. Nach einer gefühlten Ewigkeit bin auch ich an der Reihe. Ich mache meinen Rucksack auf, um aus ihm mein Notebook, meine Kopfhörer und all das elektronische Zeug rauszunehmen, um es dann vorsichtig in eine der grauen Boxen zu packen, genauso wie meine Jacke und den Rucksack. Zu guter Letzt mein Handy.

Der Mann aus der Sicherheit nickt mir zu und ich trete in den Ganzkörperscanner. Der Mitarbeiter weist mich an, dass ich zu einer nett aussehenden Dame gehen soll, um nochmal zu schauen, dass ich wirklich nichts habe, was ich nicht mitnehmen darf. Nachdem sie fertig ist, laufe ich zu meinem Handgepäck, räume meine Sachen wieder in den Rucksack und laufe in Richtung des Duty-free. Dort hole ich mir noch Wasser für den Flug.

Ab da geht alles sehr schnell. Die Passkontrolle war kein Problem und das Gate zu finden auch nicht. Nun sitze ich auf meinem Platz 13-C. Direkt am Notausgang des Fliegers und zu meinem Ärgernis auch noch direkt am Gang.

Das Flugzeug füllt sich langsam und auch meine Sitznachbarn haben sich nach ein paar minütiger Diskussion entschieden, wer wo sitzt. Ich schaue nochmal auf mein Handy und eine Nachricht springt mir ins Auge.

Entschuldigung, dass ich es heute nicht geschafft habe dich mit zum Flughafen zu bringen! Hab eine schöne Zeit und melde dich, wenn du gelandet bist! Hab dich lieb, Papa!

Nachdem ich diese Nachricht gelesen habe, schalte ich den Flugmodus ein und stecke mir meine Kopfhörer ins Ohr und mache Spotify an. Während die Flugbegleiter das übliche erklären und das Flugzeug zur Startbahn gefahren wird, ziehe ich mir meine Kapuze tief ins Gesicht und schließe meine Augen, da ich die Nacht nicht viel geschlafen habe und versuch in dieser 1 h und ca. 10 min ein wenig schlaf zu bekomme.

Nach ca. 45 min konnte ich nicht mehr dösen, da ein kleines Kind angefangen hat zu schreien und nicht mehr aufhören will. Die letzte Zeit verbringe ich damit zu überlegen, ob ich A: alles bei habe und B: ob alles gut laufen wird.

Als wir endlich gelandet sind und aus dem Flugzeug raus, zu einem Bus laufen, überkommt mich das erste Mal ein mulmiges Gefühl. Im Bus angekommen gehe ich im Kopf nochmal mein ganzes Gepäck durch und überlege, ob ich wirklich nichts vergessen habe. Den Weg zu den Gepäckbändern finde ich auch recht schnell.

Ich habe Glück, da ich einer der letzten war, die eingecheckt haben, sind meine Koffer fast die ersten, die aufs Band kommen. Als ich auch alle meine Koffer sicher bei mir habe, nehme ich mein Handy und schaue mir die Nachricht an, die mir meine Gastmutter heute früh geschickt hat.

Wir stehen vermutlich relativ weit hinten, damit wir aus dem Gewusel heraus sind. Wir halten einen Schild hoch, wo dein Name drauf steht, damit wirst du uns auf jeden Fall erkennen.

Ich seufzte noch einmal, ehe ich das Handy weg packe und durch den Zoll direkt in die Empfangshalle laufe. Dort angekommen ist es laut. Naja kein wunder. Überall stehen Familien, die sich freudig umarmen oder Taxifahrer, die Leuten anbieten, sie zu fahren.

Nach kurzem Umschauen sehe ich ein blaues Plakat mit der Aufschrift Maeva aus Berlin. Ich muss anfangen zu lächeln und laufe auf die junge Frau zu, die das Plakat hochhält. Als sie mich sieht, muss sie auch anfangen zu lächeln und läuft freudig auf mich zu und schließt mich liebevoll in ihre Arme.

"Maeva, ich hatte schon angst das dein Flieger nicht pünktlich kommt oder das ich es nicht schaffe dich abzuholen." Ihre Stimme ist so lieb und fürsorglich, an sich sieht sie genauso aus wie auf den Fotos und ich habe sie mir auch so in etwa vorgestellt. "Ja, ich hatte auch ein wenig Angst, dass mein Flieger Verspätung hat oder gar ausfällt. Ich meine, es ist immer noch der BER, über den wir hier reden." gebe ich ihr als Antwort und wir fangen an zu lachen. "Stimmt. Ganz so zeitig kommen bei euch die Flüge aber nicht." sagt Anna während wir lachen.

"So lass uns zum Auto gehen, Peter, mein Mann, wartet auf uns." Ich nicke ihr zu und will nach meinem Koffer greifen. Wie selbstverständlich nimmt sie mir einen meiner großen schwarzen Koffer ab und wir laufen zusammen zu einem Silbernen VW Touran. Bei diesem angekommen steigt ein Verhältnismäßig kleiner Mann aus dem VW Touran.

Er kommt auf mich und Anna, mit einem Lächeln auf den Lippen, zu. Als Begrüßung reiche ich ihm meine Hand, doch auch er zieht mich in eine Umarmung. Nachdem wir uns gelöst haben, macht er den Kofferraum auf und hievt die beiden Koffer hinein.

"Maeva, du kannst dich gerne schonmal ins Auto setzen." sagt Peter und deutet auf die hintere Autotür. Ich schaue zu Anna, auch sie nickt. Also öffne ich die rechte hintere Tür des Wagens, nehme den Rucksack von meinen Schultern und lege ihn auf den mittleren Sitzplatz, um mich daneben zu setzen. Nachdem ich mich angeschnallt habe, setzten sich auch Anna und Peter ins Auto und Peter fährt los.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 19, 2023 ⏰

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