Teil 6

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Sie begegnet Ahmed

Elisabeth schaute die Hundeklappe lange an. Hierbleiben und damit indirekt zu erkennen geben, dass sie hindurchgekrochen war, oder wieder hindurchkriechen und draußen warten? Beides war irgendwie peinlich.

Langsam begab sich auf alle Viere, konnte sich aber nicht entschließen, wieder hindurch zu krabbeln. Was wenn irgendein Nachbar gerade vorbeikam, sie beschloss erstmal vorsichtig durch die Luke zu spähen. Sie hielt den Chip gerade an die Klappe, als plötzlich das Schloss aufgeschlossen wurde und Ahmed in der Tür stand.

Beide schauten sich überrascht an. Elisabeth war vor Schreck völlig erstarrt und schaute zu dem auf sie herabschauenden Ahmed hinauf. Sie spürte, wie ihre Wangen rot wurden und eine Welle von Furcht, Scham, und etwas für sie Undefinierbarem sie durchlief.

Erst als Ahmed zu Grinsen anfing und plötzlich sein Handy in der Hand hielt, konnte sie sich aus der Erstarrung lösen. Schnell sprang sie auf.

„Was da wohl die Anderen dazu sagen werden, dass die Idee mit der Hundeklappe einen solchen Anklang gefunden hat“, lachte Ahmed.

„Bitte sag es ihnen nicht. Es ist mir schon peinlich genug, dass du mich so gesehen hast. Ich musste nur dringend auf die Toilette.“ Elisabeth war völlig verunsichert. Hatte er ein Foto gemacht? Sie musste ihn drauf ansprechen, doch irgendwie fehlte ihr der Mut.

„Dabei wollte ich ihnen doch gerade das Bild des Tages zeigen.“ Ahmed drehte das Display auf dem Handy zu ihr. Sie sah sich selbst im leichten Sommerkleid auf allen Vieren, mit großen Augen und dem offenen blondem Haar nach oben schauend, fast direkt in die Kamera. Ein Bild auf dem sie gleichzeitig vollkommen unschuldig und völlig sündig aussah.

Elisabeth klappte die Kinnlade herunter. Das ging doch nicht. Er konnte doch nicht. Ihr wurde heiß und kalt.

„Das kannst du doch nicht machen. Bitte lösche das Bild“, sie schaute ihn flehentlich an.

Ahmed seufzt schwer, „Na gut, wenn du mich so anflehst. Da kann ich ja kaum nein sagen.“ Er ging mit dem Finger auf löschen, stoppte aber kurz vorher.

„Wenn ich so nett bin dieses tolle Bild zu löschen, bekomme ich dann wenigstens einen Kuss von dir?“

Was? Er wollte einen Kuss? Elisabeth schluckte, starrte auf den Finger über dem Löschknopf und ihr Herz raste. Sie nickte.

„Ähmm, ja okay, aber erst das Bild löschen“. Ahmed löschte das Bild und zeigte auch mit schnellem wischen, dass er keine weiteren Bilder gemacht hatte.

Dankbar schaute Elisabeth ihn an, ging schüchtern auf ihn zu und gab ihm einen vorsichtigen Kuss auf die Wange.

„Das war jetzt aber kein richtiger Kuss“, beschwerte sich Ahmed, er umschlang mit einer Hand ihre Hüfte und packte mit der Anderen ihren Hinterkopf. Dann presste er seine Lippen auf ihre.

Sie wusste nicht was sie machen sollte, also machte sie nichts, doch sie spürte die Wärme in ihrem Körper. Sie spürte seine Zunge sich zwischen ihre geschlossenen Lippen vorkämpfen, seine starken Arme die sie hielten. Sie öffnete etwas ihren Mund, in den er mit seiner Zunge besitzgreifend einbrach. Das fühlte sich toll an, bald war sie völlig in dem Kuss gefangen. Sie spürte seine Hand von der Hüfte zu ihrem Hintern runtergleiten.

Schwer atmend löste sie sich von ihm.

„Das war ein Kuss“, sagte sie mit gerötetem Gesicht, eigentlich um daraufhin zu weisen, dass ihr Teil der Vereinbarung nun erfüllt war.

„Ohja, das war es, dein Mund ist zum Küssen gemacht, da kann man einfach nicht widerstehen. Und keine Sorge ich werde den Anderen nichts sagen.“ Ahmed lachte fröhlich, er würde erstmal wirklich nichts sagen, wenn die Anderen herausfanden, wie leicht entflammbar ihre neue Mitbewohnerin war, würden sie nur auf dumme Gedanken kommen, aber er wollte sie für sich selbst. Sobald er allein war, wollte er erstmal das Löschen des Bildes rückgängig machen. Zum Glück ging das ja ganz einfach, wie er wusste.

„Danke!“, hauchte Elisabeth, dann flüchtete sie verlegen in ihr Zimmer und warf sich auf die Couch.

So einen leidenschaftlichen Kuss hatte sie noch nie bekommen, fast hätte sie sich vollkommen gehen lassen, sie konnte die Feuchtigkeit in ihrem Höschen spüren. Was passierte nur mit ihr? Auch das gelöschte Bild von ihr, hatte sich tief in ihre Erinnerung eingebrannt. Obwohl es so demütigend war, hatte es auch irgendwie erotisch gewirkt. Sie musste wohl komplett den Verstand verloren haben, stellte sie erschrocken fest.

WG-Sklavin. Freiwillig oder gezwungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt