„Schnauze." Ich schlage den mittlerweile schon gewohnten Ton des Weckers ab und setze mich müde auf. „Wieso muss heute Schule sein? Ich will schlafen.", meckere ich. *Ich hätte gestern vielleicht doch nicht mehr so lange lernen sollen.* Ich stehe nun auf und gehe in meine Küche. Ich richte mein typisches Frühstück, mein Müsli, her und merke, dass es sich komisch anfühlt. *Was ist denn mit meiner Hand los? Hab ich sie mir beim Training vielleicht verletzt?* Ich mustere verwirrt meine rechte Hand, allerdings erfolglos und ich spüre ebenso keine Schmerzen. „Komisch.", meine ich nun Schulterzuckend. Ich wende mich wieder meinem Frühstück zu und mache mich dann, mit dem komischen Gefühl, für die Schule fertig.
In der Schule
Ich gehe gerade zur Klasse und schaue meine Hand erneut an. „Was ist das? Und warum habe ich das „gute" Gefühl plötzlich in der linken Hand?", frage ich mich leise und renne versehentlich in jemanden rein. „Entschuldigung.", entschuldige ich mich sofort und wende meinen Blick auf jenen. Ich erstarre kurz, da ich in Midorima reingerannt bin. *Ich hatte vorher schon Respekt vor ihm, aber wenn ich direkt vor ihm stehe, sieht er aus wie ein Riese.* Ich schlucke, „Pass auf wo du hinrennst.", und erstarre augenblicklich. „S-Sorry.", kommt leise von mir hervor und er geht. *Mit dem ich halte mich von ihm fern, kann ich wohl auch vergessen. Ich kann ihn nicht leiden, aber was Basketball und seine Größe angeht, habe ich tiefsten Respekt vor ihm.* Ich schüttel meinen Kopf und setze meinen Weg fort. Der Vormittag war recht anstrengend, da ich mit meiner rechten Hand nichts mehr hinbekomme. Ich kann nicht mehr richtig essen, etwas in die Hand nehmen, vom Schreiben mal abgesehen. *Was ist falsch mit mir? Soll ich es vielleicht mal mit links probieren? Es würde keinen Sinnmachen, dass ich von gestern auf heute zur Linkshänderin werde.*, denk ich mir abgelenkt. Ich nehme nun einen Stift in die Hand und versuche zu schreiben. Nach ein paar Zügen lasse ich ihn erschrocken wieder fallen. *Warum kann ich auf einmal mit links schreiben? Es ist vor allem dieselbe Handschrift, als hätte ich sie mit rechts geschrieben. Ich muss was testen, aber mitten im Unterricht kann ich es logischerweise nicht tun. Ich muss bis zum Training warten.*, denk ich mir, während ich ungläubig meine linke Hand anschaue.
Nachmittag – nach dem Training
*Das gibt's doch nicht. Warum bin ich mit meiner ach so nutzlosen linken Hand nun so gut, wie gestern noch mit der rechten?* Ich gehe gerade an der Halle vorbei und höre das Aufprallen eines Balles. Ich gehe neugierig zur Tür und schaue hinein. *Stimmt, er trainiert ja immer zusätzlich seine Würfe. Meiner Meinung nach braucht er das gar nicht. Er sollte lieber andere Sachen trainieren. Aber wenn ich ihm gerade so zusehe, merke ich jetzt erst, dass er Linkshänder ist. Ich bin zwar in seiner Klasse, aber es ist mir nie aufgefallen.* „Mhmm? Bist du nicht Mirai, die heute nichts hinbekommen hat?", höre ich plötzlich eine mir nur zu bekannte Stimme hinter mir. „Takao? Was suchst du noch hier? Ich dachte du bist schon nach Hause gegangen.", meine ich hektisch. „Wollte ich auch. Aber ich wollte auch Shin-chan etwas Gesellschaft leisten.", erklärt er sich. *Shin-chan?* „Seid ihr Freunde, oder was? Denn ich sehe euch eigentlich ständig zusammen?", frage ich ihn verwirrt. „Nein sind wir nicht.", höre ich nun Midorima hinter mir. Ich erstarre erneut und trete ein paar Schritte zurück. „Hallo Shin-chan." „Was willst du Takao?", fragt er ihn seufzend und ignoriert mich. *Dann kann ich ja die Biege machen.* „Und was willst du hier?", fragt er mich nun direkt und schaut zu mir. Ich erstarre erneut und bekomme keinen Ton heraus. *Was soll ich denn antworten? Dass ich einfach zufällig vorbeikam?* „Das ist die, die heute nichts auf die Reihe bekommen hat.", erklärt Takao für mich. Ich schaue ihn nun genervt und etwas errötet an. „Musst du das unbedingt erwähnen? Es ist mir so schon unangenehm.", entgegne ich ihm ernst. „Du kannst ja doch noch reden. Das kann mir aber egal sein, ich muss noch trainieren.", meint nun der Grünschopf und geht wieder. „Ich habe dich heute im Unterricht beobachtet. Du bist auch Linkshänderin? Ich dachte du seist Rechtshänderin?", fragt mich nun Takao. *Stimmt ja. Er ist ja mit uns in der Klasse.* „Eh, ja. Ich bin eigentlich auch Rechtshänderin, aber heute bekomme ich damit irgendwie nichts hin, aber mit links schon. Kennst du außer Midorima noch andere Linkshänder? Ich will nicht sagen, dass ich Angst vor ihm habe oder so. Aber ich habe nur zu viel Respekt vor ihm.", erkläre ich ihm verlegen. Takao fängt plötzlich an zu lachen und ich werde noch etwas roter. „Was ist denn so lustig daran?", frage ich ihn immer noch verlegen. „Man kann nicht von heut auf morgen Linkshänder werden, wenn man vorher Rechtshänder war, aber glaub mir, dass du vor Shin-chan keine Angst zu haben brauchst. Er ist zwar sehr eigen und eher ein Einzelgänger, aber ein guter Kerl. Frage ihn doch einfach mal. Du wirst dann sehen, ob er dir hilft oder nicht.", meint er immer noch lachend und deutet auf die Halle. *Naja, mehr als dass er nein sagt, kann ja nicht passieren. Allerdings stimmt es nicht ganz, dass ich keine Angst vor ihm habe. Mit meinen 1,63m, sehe ich aus wie ein Zwerg und Midorima wie ein Riese. Ich habe im generellen Respekt und leichte Angst vor großen Menschen.* Ich schlucke und spüre nun Takaos Arm auf meiner Schulter. „Man könnte fast sagen, dass du wirklich Angst vor ihm hast.", meint er nun. Ich löse mich von ihm, trete ein paar Schritte von ihm weg und drehe mich zu ihm. „Stimmt gar nicht!", entgegne ich ihm errötet. „Ist das so?", höre ich Midorima hinter mir und erstarre erneut. Ich stelle mich hektisch auf die vorherige Position und schaue in seinen leicht verwirrten Gesichtsausdruck. Ich bekomme erneut keinen Ton heraus und nicke. Takao fängt erneut an zu lachen und ich schaue, erneut, genervt zu ihm. *Ich hoffe du kommst in die Hölle Takao.* Midorima seufzt und ich drehe mich wieder zu ihm. „Warum fragst du nicht einfach? Ich habe schließlich noch was anderes zu tun als nur rumzustehen.", fordert er mich nun ernst auf. Ich zucke erneut zusammen und auch Takao hört auf zu lachen. „Eh... Kannst du- Kannst du mir vielleicht helfen?", frage ich ihn nun zögerlich. „Helfen? Bei was denn?", fragt er mich immer noch verwirrt. „Ich schätze, dass du unser Gespräch gerade gehört hast? Schließlich kennst du selbst keine anderen Linkshänder, nicht wahr Shin-chan?" „Erzähl keine Lügen Takao, aber ja habe ich. Wie ich gerade sagte, habe ich was Besseres zu tun, aber deine Geschichte interessiert mich nun doch etwas.", meint er nun. Ich zucke erneut zusammen. *Im Ernst? Soll das heißen, dass er mir helfen will?* „Ich helfe dir, dich mit deiner linken Hand „zu verstehen", aber dafür erzählst du mir die Wahrheit.", willigt er ein. Ich schaue ihn verwirrt an. „Ich denke nämlich, dass das nicht die ganze Wahrheit ist.", fügt er hinzu. *Nicht die ganze Wahrheit? Nicht mal ich weiß was gerade passiert, also wie soll ich ihm dann die Wahrheit erzählen?* Ich nicke stumm. „Dann ist gut. Kommst du mit rein? Du wirst mir als erstes erklären was passiert ist. Währenddessen kann ich weitertrainieren. Takao, du gehst nach Hause. Deine Gesellschaft kann ich nicht gebrauchen.", gibt er ernst von sich. „Alles klar Shin-chan. Ich bin schon weg.", gibt Takao eingeschüchtert von sich. Er geht nun wieder und lässt mich alleine bei Midorima stehen. Jener seufzt und geht wieder in die Halle. Ich laufe ihm nach und daher ich meine Schuhe nicht umziehen will, betrete ich die Halle mit den Socken.
Es herrscht eine kurze Stille und ich schaue ihm genau zu. *Welch eine Leichtigkeit. Er macht ja auch Tag täglich nichts anderes.* „Jetzt erzähl schon. Was hat es mit deiner linken Hand auf sich? Ich habe es selbst gesehen. Normalerweise machst du alles mit deiner rechten Hand, aber heute war es anders. Was ist passiert?", fragt er mich nun direkt. „Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht." „Wie du weißt es nicht?" „Ich bin heute aufgewacht und hatte plötzlich das Gefühl, als würde irgendwas nicht stimmen. Zuerst dachte ich, es sei, weil ich mich im Training zu sehr angestrengt und somit eine Verletzung hätte. Aber ich habe keine Schmerzen in meiner rechten Hand. Es fühlt sich einfach so an, als wäre meine eigentliche rechte Hand nun meine linke.", versuche ich ihm zu erklären. *Er wird mir die Geschichte bestimmt nicht glauben. Nicht mal ich glaube sie, um ehrlich zu sein.* „Ich kann es mir nicht vorstellen, dass man von gestern auf heute zum Linkshänder wird, aber du hast recht, das ist echt komisch. Gab es vielleicht in deiner Familie Linkshänder?", fragt er mich und ich schüttel den Kopf. „Nein, nicht dass ich wüsste. Zumindest ist mir nicht bekannt, dass irgendwer Linkshänder wäre oder wir welche in der Familie hatten. Das ist ja gerade das komische daran.", antworte ich ihm. „Wenn ich das richtig verstanden habe, ist deine linke nun zu deiner rechten Hand geworden?" Ich nicke. „Ich kann dieses Gefühl nicht nachvollziehen. Aber ich hätte mal gesagt, gewöhn dich mal daran, die Alltäglichen Situationen, wie zum Beispiel etwas zu essen oder etwas in die Hand zu nehmen, mit der linken Hand zu tun. Das ist das Einzige was ich dir jetzt vorschlagen kann. Daher ich schon immer Linkshänder war, kann ich dir momentan nicht mehr sagen als das.", meint er und ich nicke. „Ich kann es mal versuchen, es ist trotzdem komisch.", meine ich. „Hilfst du mir die Bälle einzusammeln?", fragt er mich nun und ich schaue zum leeren Ballwagen. Ich nicke und setze mich in Bewegung. Ich helfe ihm und verlassen dann die Halle. „Wir sehen uns dann morgen. Ich muss mich noch umziehen. Außerdem wohnen wir in den entgegengesetzten Richtungen. Zumindest was ich in der Früh immer gesehen habe.", meint er und sperrt die Halle zu. Ich setze mich hin und ziehe mir die Schuhe wieder an. „Ja, bis morgen.", gebe ich knapp von mir.
Wir gehen somit getrennt nach Hause und ich denke über das Gespräch nach. *Er ist echt eigen, wie Takao sagte, aber, dass er mir einfach so helfen will und vor allem, dass er die Geschichte nicht komisch findet, überrascht mich. Allerdings hat er recht, es wäre wirklich besser, wenn ich die alltäglichen Situationen versuche mit links zu machen. Wenn ich wirklich das gleiche Gefühl, wie mit meiner rechten habe, dann sollte das kein Problem darstellen, aber es wird trotzdem anstrengend das auch in meinen Kopf zu bekommen.* „Ach was. Darüber sollte ich mir erst Gedanken machen, wenn es soweit ist.", meine ich nun zu mir.
Zuhause
Ich sperre meine Tür auf und trete ein. Ich ziehe meine Schuhe, wie Jacke aus und gehe ins Bad. Ich sperre, wie gewohnt, die Badezimmertür ab und gebe meine Sportsachen in die Waschmaschine. Ich ziehe nun meine Uniform aus und gebe meine Sachen hinzu. Ich drehe jene nun auf und gehe wohlverdient duschen.
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In love with the left handed demon (Midorimaxoc)
FanficDu bist Mirai und gehst auf die Shutoku. Du wachst eines Tages auf und merkst, dass sich deine rechte Hand komisch anfühlt. Du bekommst mit jener nichts mehr auf die Reihe und versuchst es schließlich mit deiner linken. Wird es mit deiner linken Han...