Kapitel 19

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Eine bedrohliche Vorahnung krallte sich in meine Gedanken – das würde nicht gut enden. Der Blick von Enes durchdrang mich, ließ mein Blut in den Adern erstarren. Ein Kälteschauer jagte über meine Haut, als seine Augen mir eine derart erbarmungslose Wut und Hass zeigten.

Das Pulsieren meines Blutes dröhnte in meinen Ohren, als der fremde Kerl plötzlich nach meiner Hand griff. In einem blitzschnellen Ruck zog er mich auf seinen Schoß, was eine blinde Wut in mir entfachte, die ich nicht kontrollieren konnte. Mein Herz schlug wild, als mein Trigger ausgelöst wurde, und schmerzhaft wurde ich an die schrecklichen Erinnerungen von damals erinnert, als mich meine Eltern an solche Widerlinge verkauft hatten. Die grellen Lichter des Clubs tanzten vor meinen Augen, als ich mich in diesem unheilvollen Augenblick gefangen fühlte, gefangen zwischen der wütenden Gegenwart und den schmerzhaften Schatten der Vergangenheit.

Bevor ich überhaupt reagieren konnte, durchzuckte mich in der nächsten Sekunde eine unbändige Kraft. Plötzlich spürte ich, wie ich mit beispielloser Geschwindigkeit von jemandem weggerissen wurde. Alles geschah so unfassbar schnell, dass meine Atmung stockte. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich nach oben und erkannte, dass die Brüder von Enes mich wutentbrannt von dem Kerl weggezogen hatten.

Die Dunkelheit des Clubs umhüllte mich, während ich zwischen Erleichterung und Verwirrung gefangen war. Die kraftvolle Intervention der Brüder hatte einen Strudel aus Emotionen ausgelöst – von der drohenden Gefahr, die gerade noch vor mir gelegen hatte, bis zu dem Schutz, den sie nun bereitwillig gewährten. Der pulsierende Beat der Musik schien den Herzschlag meiner eigenen Verwirrung zu untermalen, als ich mich in diesem rasenden Moment zwischen Gefahr und Rettung wiederfand.

"Das war ein Fehler. Ein gewaltiger Fehler", sprach Florim mit einem finsteren Stirnrunzeln, während die Zustimmung der anderen Jungs in ihren genickten Köpfen widerhallte. Die Worte durchzogen die Luft wie ein drohendes Unwetter.

Arbens Zischen, als er sein Sakko ablegte und es mir schützend über die Schultern warf, war ein Akt unmissverständlicher Solidarität. "Enes wird jeden im Club umbringen Ledjona!", grollte er, während die Anspannung in seinen Augen wie Funken sprühte.

„Er wird ganz New York abschlachten und nicht nur den Club. Wir werden heute die ganze Nacht damit beschäftigt sein, diese verdammten Leichen zu entsorgen", hörte ich Arian genervt sagen, der Kopfschüttelnd von mir zu Enes sah. „Wieso können wir keine normale Frauen haben huh!? Wieso müssen sie immer unsere Geduld aufs Spiel setzen?!", hörte ich ihn zischen, als er mit angespannten Körper zu Enes lief.

Die Jungs zogen ihre Waffen mit geschmeidiger Präzision, ihre Muskeln spannten sich in den schwarzen Hemden an, die beinahe dem Druck nicht standzuhalten schienen. Um uns herum schien die Welt stillzustehen, während die Clubatmosphäre von einer bedrohlichen Spannung erfüllt wurde.

"Niemand darf unsere Schwägerin berühren. Niemand darf unsere verdammte Schwester berühren. Du bist tot!", zischten sie gleichzeitig, ihre Stimmen eine bedrohliche Symphonie. Die Blicke der Jungs waren scharf wie Klingen, ihre Muskeln angespannt bis zum Äußersten. In diesem Augenblick, als die Luft vibrierte und die Dunkelheit um uns pulsierte, war klar, dass diese Nacht von nun an von einem unausweichlichen Schicksal geprägt sein würde.

Schwester? Sie sahen mich als ihre Schwester an? Meine Gedanken wirbelten verwirrt, als ich realisierte, dass sie mich tatsächlich als ihre Schwester betrachteten. Doch ehe ich Zeit hatte, dies zu verarbeiten, durchzuckte ein wutverzerrtes Brüllen die Luft, was mich erschrocken zusammenzucken lies.

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Enes Pov ^^

Wie erstarrt blickte ich diesen Kerl an, der es gewagt hatte sie anzufassen.

Don't touch meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt