Einen wunderschönen, grauen, tristen und völlig unnötigen November wünsche ich euch allen!
Ich finde ja, wenn es einen Monat gibt, den man aus dem Kalender streichen könnte, dann ist es dieser. Hier regnet es seit Tagen, meine Heizung zu Hause läuft mal und mal wieder nicht, Merlin weiß warum und insgesamt könnt ich noch eine Runde strand vertragen, ehe der Weihnachtswahnsinn los geht.
Um das Novembertief ein wenig aufzulockern, mach ich hier mal weiter mit der Story. Ich hoffe ihr habt Spaß beim Lesen :) Lasst mir doch gern eure Gedanken da.Kapitel 19 - Trost
Trost
Substantiv, maskulin [der]
Etwas, was jemanden in seinem Leid, seiner Niedergeschlagenheit aufmuntert, tröstet
Wenn es etwas gab, was Draco Malfoy bis ins kleinste Detail beherrschte, dann war es, Hermine konstant zu verwirren und in ein Gefühlschaos nach dem anderen zu werfen. Und noch etwas schien er perfektioniert zu haben. Sie abzulenken. Kaum zu glauben, doch war sie noch vor einigen Stunden der festen Überzeugung gewesen, dass sie nie wieder einen klaren Gedanken würde fassen können und dass sie für immer unter ihrer Decke bleiben wollte, wegen dem Desaster mit Harry, so musste sie sich eingestehen, dass er es mit einer Leichtigkeit geschafft hatte, sie zumindest zu einem Teil auf andere Gedanken zu bringen. Hier saß sie nun, in einem kleinen, italienischen Restaurant in Muggellondon, von dem Draco ihr Stein und Bein geschworen hatte, es sei der beste Italiener, den es im vereinten Königreich gäbe, was sie bezweifelte, doch sie hatte keine Lust, sich auf eine Diskussion darüber mit ihm einzulassen.
„Du solltest wirklich dringend etwas essen", ermahnte er sie nun zum zweiten Mal, während Hermine auf ihre Pasta starrte und keinen Bissen runter bekam. Ihr Magen war noch immer am Rebellieren und allein bei dem Gedanken daran, etwas zu essen, wurde es ihr ganz anders.
„Ich habe keinen Hunger", murmelte sie auf seine Worte hin und Draco seufzte.
„Also raus mit der Sprache. Was ist passiert? Scheint, als müsste ich es dir tatsächlich aus der Nase ziehen." Seine Stimme war leise, doch das änderte nichts an der Nachdrücklichkeit, mit der er die Worte aussprach und irgendwie wollte Hermine ihm auch alles erzählen, aber auf der anderen Seite hatte sie Angst, wieder in Tränen auszubrechen, jetzt, wo sie gerade erst so langsam ihre Fassung zurückerlangt hatte. Nervös knibbelte sie an ihren Fingernägeln herum.
„Als ich an Neujahr nach Hause kam, also morgens...", begann sie und sah ihn kurz an. Ein kleines, kaum merkliches Lächeln hatte sich in sein Gesicht geschlichen und Hermine wusste, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen würde, an dem sie sich ebenso damit auseinandersetzen musste, was zwischen ihnen nun genau der aktuelle Status quo war, doch ihr anderes Dilemma hatte nun Vorrang, entschied sie. „... da saß Harry in meinem Zimmer und hat auf mich gewartet. Er... hat sich wohl Sorgen um mich gemacht, weil ich die ganze Nacht weg war, doch dann hat er die Briefe gefunden. Die von dir..."
„Autsch", sagte der Blonde daraufhin trocken und nahm einen Schluck Wasser, um den Bissen der Pizza hinunterzuspülen, den er gerade abgebissen hatte. Irgendwie war es befremdlich, Draco Malfoy Pizza essen zu sehen, aber damit konnte sie sich jetzt unmöglich auch noch befassen.
„Autsch? Das ist das Erste, was dir dazu einfällt?", fragte sie empört und riss gleichzeitig die Augen auf. Das konnte nicht sein Ernst sein.
„Naja, das ist schon eher ungünstig", fuhr er mit einem Schulterzucken fort und Hermine blieb nichts anderes übrig, als ihn anzustarren, als hätte er den Verstand verloren. Was vermutlich sogar der Wahrheit entsprach, anders konnte sie sich seine Reaktion nicht erklären, auf diese Katastrophe gigantischen Ausmaßes.
„UNGÜNSTIG? Das ist nicht ungünstig, Malfoy. Das ist katastrophal! Harry wird nie wieder auch nur ein Wort mit mir reden. Ich hab meinen besten Freund verloren wegen... weil ich... wir..." Ihre Stimme brach und das war ihr in dem Moment nur Recht. Sie wollte nicht auch noch näher auf diese Sache zwischen ihnen eingehen, dafür fehlte ihr aktuell die Kraft. Sie wollte weiter in Selbstmitleid baden und das Land verlassen. Vielleicht könnte sie Malfoy auch dazu überreden, sie zu oblivieren, dann hätte sich dieses leidige Thema auch erledigt und sie könnte irgendwo neu anfangen, ohne Erinnerung an ihr Leben, das sich seit Monaten in einer konstanten Abwärtsspirale befand. Beinahe hätte sie wegen diesen Gedanken verpasst, dass er ihr antwortete.
„Ich denke, dass Potter sich wieder einkriegen wird."
Hermine verstand nicht, wie er nur so verflucht ruhig sein konnte und wie er darauf kam, so völlig pragmatisch zu antworten. Nicht nur, dass Harry nun wusste, dass sie etwas miteinander hatten, nein - er wusste auch, dass sie ihn da indirekt mit hineingezogen hatten und sie konnte sich nur im Ansatz vorstellen, wie hintergangen Harry sich fühlen musste.
„Du hast doch keine Ahnung!", rief sie nun wütend aus. Etwas leiser setzte sie nun an: „Ich weiß nicht, wie ich das wieder geradebiegen kann."
„Granger", seufzte der Blonde an und schickte einen eindringlichen Blick über den Tisch hinweg in ihre Richtung. „Erstens, wirst du es überhaupt nicht mehr geradebiegen können, wenn du davor verhungerst, also iss jetzt gefälligst etwas." Hermine schnaubte, griff jedoch endlich zu ihrem Besteck und begann langsam, sich etwas von ihrer Pasta in den Mund zu schieben. „Und zweitens wird Potter klar werden, dass er dich nicht auch noch verlieren kann, denn dann steht er ohne alles da. Glaub mir, er wird früher oder später wieder zur Vernunft kommen. Außerdem wäre er bescheuert, wenn er deine Freundschaft einfach so weg werfen würde... und auch das, was darüber hinaus geht." Er griff nun nach dem letzten Stück seiner Pizza und Hermine schnappte kurz nach Luft und setzte zu einer Antwort an, die ihr jedoch nicht über die Lippen kommen wollte. „Was?", fragte Draco daher.
„Ich... es ist nur... ach nichts." Sie hatte nicht den Mumm, ihn zu fragen, was ihr auf der Zunge lag. Und zwar, wie er so emotionslos hinnehmen konnte, dass sie auf irgendeine verworrene Art und Weise auch eine körperliche Beziehung zu Harry hatte. Nun gut, sie hatte zweimal mit ihm geschlafen und vom zweiten Mal hatte sie Draco überhaupt nicht erzählt, kam ihr da gerade in den Sinn, aber dennoch. Ganz offensichtlich, wenn sie ihn nicht völlig falsch verstanden hatte, dann war da zwischenzeitlich mehr zwischen ihnen als zu Beginn. Sollte ihn dieser Fakt da nicht zumindest ein klein wenig nerven?
„Weißt du, ich könnte dich ganz einfach mit dem Imperio zwingen, mir zu sagen, was du denkst." Er klang beinahe belustigt und Hermine rollte auf diese Worte hin mit den Augen.
„Ich hatte mich nur gefragt... ob du, naja, gar nicht eifersüchtig bist?", traute sie sich dann letzten Endes doch. Was hatte sie schon noch groß zu verlieren?
Draco jedoch hatte ganz offensichtlich nicht mit dieser Frage gerechnet, denn seine wahrscheinlich hart antrainierte Maske der Unnahbarkeit verrutschte für einen kleinen Moment, doch er hatte sich schnell wieder im Griff. Trotzdem dauerte es, bis er ihr antwortete, ganz so, als müsse er selbst intensiv über die Worte nachdenken, die er nun aussprechen würde.
„Gute Frage. Ich weiß nicht, ob ich sie dir so beantworten kann, dass du mit der Antwort zufrieden bist. Ich weiß auch nicht, ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist, das Thema überhaupt anzusprechen, aber womöglich fällt es dir dann leichter, manche meiner Handlungen nachzuvollziehen oder zumindest zu verstehen. Also nein, bin ich nicht. Eifersucht ist nicht unbedingt ein Gefühl, das mir besonders geläufig ist. Zumindest nicht, bei so etwas, wie zwischen uns. Ich war noch nie der Typ für Liebesbeziehungen. Das liegt mir nicht. Aber selbst, wenn ich mich jemals auf sowas einlassen würde, bin ich mir sicher, dass Eifersucht etwas ist, das darin keinen Platz einnehmen würde. Wenn du mich fragst, ist Monogamie, wie die meisten Menschen sie heute leben, evolutionär gesehen auch völlig unsinnig. Mag sein, dass sich meine Meinung dahingehend irgendwann einmal ändert, aber Fakt ist, dass ich noch nie im Leben verliebt war und es vielleicht auch daher einfach selbst nicht nachvollziehen kann." Er endete mit einem Schulterzucken und Hermine blieb nichts anderes übrig, als ihn auf diese so unglaublich ehrlichen und gleichzeitig unfassbaren Worte hin, mit großen Augen anzustarren. Hätte sie aber gedacht, dass dies die größte Überraschung an diesem Abend sein wurde, so wurde sie eines Besseren belehrt, denn er war ganz offensichtlich noch nicht fertig mit seinen Ausführungen.
„Ich habe alles ernst gemeint, was ich vor drei Tagen gesagt habe. Als ich gesagt habe, dass du alles für mich bist, das war nicht nur daher gesagt oder dem Alkohol geschuldet. Ich hätte es zwar nicht für möglich gehalten, aber... du bist mir wichtig geworden. Sehr. Vermutlich bist du auch mein Heilmittel, ziemlich sicher sogar. Und dass ich noch nie verliebt war, bedeutet nicht, dass ich nicht erkenne, wenn ich vielleicht sogar auf dem besten Weg dahin bin. Ich weiß nicht, wie das zwischen uns weiter geht oder was du darüber denkst und es ist auch nichts, was wir heute besprechen sollten. Ziemlich sicher sogar sollten wir es nicht heute besprechen. Ich dachte nur, du sollest vielleicht wissen, woran du bei mir bist."
Hermine blieb nichts weiter übrig, als ihn ungläubig anzustarren. Ihr Weltbild war soeben ein gutes Stück verrückt worden. Niemals hätte sie gedacht, dass gerade er sich ausgerechnet ihr auf diese Weise öffnen würde.
„Wer bist du und was hast du mit Draco Malfoy gemacht?"
Er lachte jedoch nur leise. „Du kennst meine schlimmste Seite, Granger. Nicht nur auf eine Art und Weise, wohlgemerkt. Da ist es vermutlich nur gerecht, wenn du auch mal eine Gute kennenlernst."
***
Zugegeben, er hatte nicht vorgehabt ausgerechnet heute diese Dinge anzusprechen, wo sie doch wahrscheinlich überhaupt nicht ausreichend aufnahmefähig war durch ihr Dilemma mit Potter, welches er im Übrigen selbst nicht ganz so dramatisch fand, aber nun war es eben passiert. Ein Teil in ihm war froh darüber, dass er es ihr gesagt hatte, so wusste sie jetzt zumindest, was er dachte, und konnte entsprechend danach handeln. Für heute wollte er sie aber definitiv nicht mehr damit überfordern, so hob er seine Hand, um die Bedienung heranzurufen und bestand darauf, die Rechnung zu begleichen, obwohl Granger damit nicht wirklich einverstanden war.
„Du musst mich nicht einladen...", murrte sie und hatte gleichzeitig noch immer einen höchst ungläubigen Ausdruck im Gesicht, seit seiner kleinen Ansprache.
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass du kein Geld dabeihast", zog er sie nun auf und grinste, als ihr bewusst wurde, dass er Recht hatte. „Hör auf zu schmollen, du darfst das nächste Mal zahlen."
Auf diese Worte hin zog er einige Pfundnoten aus seiner Hosentasche und warf diese willkürlich zu der Rechnung, die ihnen gebracht worden war, auf den Tisch. „Gehen wir?"
„Du hast gerade rund 20 Pfund Trinkgeld gegeben."
„Und?"
„Hast du eine Ahnung, wie viel das ist? Kennst du dich mit Muggelgeld aus?", wollte sie dann von ihm wissen und er schnaubte belustigt, als er sie leicht am Arm fasste, um sie endlich aus dem Restaurant zu lotsen.
„Du machst mir Kopfschmerzen, Granger."
Sie lachte und er triumphierte innerlich, denn es war sein Verdienst, dass sie nicht mehr apathisch in ihrem Bett vor sich hinvegetierte und nun sogar wieder lachen konnte. Vielleicht war er mit seinen Worten, die er vor einigen Minuten noch an sie gerichtet hatte, näher an der Wahrheit gewesen, als ihm lieb war. Kopfschüttelnd griff er in der nächsten Seitengasse nach ihrer Hand und apparierte ins Manor zurück, wo er in der großen Empfangshalle landete. Ihrem Blick nach zu urteilen, wunderte sie sich, dass er sie wieder mit zu sich nach Hause genommen hatte und er sollte Recht behalten.
„Ähm, eigentlich dachte ich, dass du mich vielleicht zurück apparierst?", meinte sie verhalten und er sah sie daraufhin durchdringend an.
„Möchtest du denn, dass ich dich zurück appariere?"
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, es ist nur... es ist irgendwie seltsam, wenn ich hier übernachte, oder?"
„Das weißt du doch gar nicht, du hast bisher noch nicht einmal richtig hier übernachtet", hielt er dagegen und entlockte ihr damit ein kleines Schmunzeln.
„Touché. Ich will dir aber nicht zur Last fallen, also wenn es dich stört, dass ich hier schlafe..." Weiter kam sie jedoch nicht, denn Draco hatte nun die Schnauze voll davon. Auffordernd zog er sie hinter sich her in Richtung der Treppen, während er sich fragte, was er nun in Bezug auf Potter unternehmen sollte. Fakt war, dass er sich sicher war, der Goldjunge würde wieder zur Vernunft kommen, doch er war sich ebenso sicher, dass Potter eventuell einen Anreiz brauchte. So wenig ihm der Gedanke behagte, aber vermutlich musste er sich mit Sankt Potter auseinandersetzen, wenn Granger es nicht selbst schaffte, die Wogen wieder zu glätten. Das war aber auch kein Thema, über das er sich heute noch tiefergreifende Gedanken machen wollte. Mittlerweile war es Abend geworden und die Gryffindor, die still neben ihm her ging, versuchte soeben ein herzhaftes Gähnen zu unterdrücken, was ihr nicht wirklich gut gelang.
„Ich glaube für dich wird es Zeit zu schlafen", raunte er ihr entgegen und erntete dafür lediglich ein schläfriges Nicken von ihr. Für einen Moment überlegte er sich, ob er ihr noch einen Traumlos-Trank holen sollte, als er sie auffordernd durch die Tür seines Schlafzimmers schob, verwarf diesen Gedanken jedoch nach wenigen Sekunden wieder. Vermutlich hatte sie genug Zaubertränke intus und zu viel des Guten wäre vermutlich auch nicht das Wahre.
„Es ist aber noch gar nicht spät", entgegnete sie mit einem weiteren Gähnen, was ihn schmunzeln ließ. Sie hatte Recht, es war noch nicht spät. Gerade einmal kurz nach sieben und er selbst würde mit Sicherheit noch einige Stunden lesen, ehe er müde wurde, was aber nicht hieß, dass Granger nicht dringend etwas Schlaf nachzuholen hatte. Etwas überrascht war er dann letzten Endes doch davon, dass sie ohne weitere Worte seinen Schrank ansteuerte und die großen Flügeltüren öffnete, ganz offensichtlich, um sich ein weiteres Mal ein Shirt von ihm zu nehmen und Draco fragte sich ernsthaft, wie es genau passieren konnte, dass Hermine Granger, diejenige, die er jahrelang gepiesackt hatte, eine... Muggelgeborene (ja, er kannte das politisch korrekte Wort sehr wohl) und vermutlich die letzte Frau auf Erden, von der er gedachte hätte, sie würde einmal seinen Kleiderschrank durchwühlen, nun hier vor ihm stand und genau dies tat.
„Suchst du was Bestimmtes?", erkundigte er sich belustigt, als sie ein leises, frustriertes Schnauben verlauten ließ. Sie wandte sich um wäre es nicht wirklich, wirklich unpassend am heutigen Abend, hätte er geradewegs über sie herfallen können. Ihr peinlich berührter Blick und das Kauen auf ihrer Unterlippe machten ihn schier wahnsinnig.
„Ehrlich gesagt, ja." Sie zuckte mit den Schultern und es dauerte einen kurzen Moment, bis er eine Ahnung davon hatte, was sie meinte.
„Granger", antwortete Draco ihr daraufhin kopfschüttelnd, während er seinen grauen Pullover am Saum griff, um ihn vorne nach oben über seine Brust zu schieben, womit er das orangene Logo seiner Lieblings-Zauberband, den ‚Flying Fireballs' frei legte. „Ich habe nicht gelogen, als ich dir gesagt habe, dass das mein Lieblings-Shirt ist."
Er hätte wirklich mit vielem gerechnet, doch nicht damit, dass nach einem weiteren Lachen aus ihrem Mund ein diabolisches Grinsen folgte.
„Das ist jetzt aber äußerst blöd, Malfoy. Das ist nämlich zufällig auch mein Lieblings-Shirt und ich will es wiederhaben. Zieh es aus."
Er wusste nicht genau, wohin sein Verstand sich soeben verabschiedet hatte, und es war ihm auch egal, denn völlig perplex starrte er nun die Frau vor sich an, die ganz eindeutig Granger und doch nicht Granger war. Hatte er soeben richtig gehört?
„Wie bitte?", entkam es ihm daher nicht ganz eloquent und wenn ihr Spruch, den er sehr wohl noch allzu gut von sich selbst im Gedächtnis hatte, ihn noch nicht vollkommen aus dem Konzept gebracht hätte, dann wäre dies spätestens bei ihrer nächsten Aktion der Fall gewesen. Denn ohne Umschweife schloss sie die Schranktüren in ihrem Rücken wieder und zog sich daraufhin ihren eigenen Pullover vom Körper, der nicht das kleinste Geräusch machte, als er auf dem Boden aufkam.
„Dein Shirt, Draco!", mahnte sie ihn ungeduldig, während sie völlig unbeeindruckt hinter ihren Rücken griff, den Verschluss öffnete und sich ihres BH's entledigte, den er vorher noch für sie aus ihrer Unterwäsche Schublade herausgesucht und sich dabei wie ein perverser Stalker gefühlt hatte. Er schluckte trocken auf und zwang sich, ihr in die Augen zu sehen, was ganz und gar nicht einfach war. Seine Erregung drückte bereits gegen die Innennaht seiner Jeans und half überhaupt nicht dabei, einen kühlen Kopf zu bewahren.
„Hast du eine Ahnung, was du hier gerade anfängst?", kam es ihm rau über die Lippen, woraufhin er tatsächlich, wie mechanisch erst seinen Pullover und im Anschluss sein Shirt abstreifte und ihr dieses auffordernd entgegenstreckte. Alles, was sie jedoch tat, war danach zu greifen, es ihm aus der Hand zu ziehen und es in einer achtlosen Geste einfach ebenfalls auf den Boden zu werfen.
„Mein IQ liegt irgendwo um die hundertvierzig, also ja, ich glaube ich weiß, was ich hier tue." Ihre Hand lag plötzlich auf seiner Brust und ihr Zeigefinger fuhr langsam die feine, weiße Narbe nach, die ihm für immer als Andenken an Potter bleiben würde und er schauderte.
„Ich habe keine Ahnung, was du da redest, aber es macht mich unglaublich an", schaffte er gerade noch knurrend von sich zu geben, da hatte er auch schon ihre Lippen mit seinen eingefangen und sie gegen die geschlossenen Schranktüren gedrückt. Ein zufriedenes Stöhnen entkam ihm, denn es war eindeutig schon wieder viel zu lange her, dass sie sich geküsst hatten. Er hatte zwar am heutigen Abend mit vielem gerechnet, jedoch auf keinen Fall damit, in irgendeiner Art und Weise noch körperlich zu werden, doch wer war er schon, den Fakt zu hinterfragen, dass Granger ganz offensichtlich andere Pläne hatte? Fordernd ließ er seine Zunge in ihren Mund gleiten, und schickte seine Hände auf Wanderschaft über ihren Oberkörper. Nachdrücklich ließ er seine Daumen über ihre harten Brustwarzen gleiten, und erntete ein ersticktes Keuchen. Ohne groß darüber nachzudenken, sandte er seine Hände zu ihrer Hose, öffnete den Verschluss und arbeitete sich gleichzeitig langsam mit seinem Mund über ihren Hals, ihre Brüste bis hin zu ihrem Bauch, während er selbst immer weiter auf die Knie sank. Er hörte ihr leises Wimmern, während ihr Kopf mit einem dumpfen Geräusch gegen das Holz des Schranks fiel und sie ihre Hände in seinen Haaren vergrub.
Es dauerte nicht lange, bis er sie von ihrer Hose und der restlichen Unterwäsche befreit hatte, die er ihr mitsamt ihren Schuhen auszog und einfach zur Seite warf und damit aus dem Weg räumte. Seine Hände umfassten im nächsten Moment ihre Oberschenkel auf der Rückseite, direkt unter ihrem Hintern und als er seine Finger etwas fester in ihre Haut grub, verstärkte sie gleichzeitig den Griff in seinem Schopf. Das war für ihn Aufforderung genug, endlich das zu tun, worauf er schon die ganze Zeit gewartet hatte und nur Sekunden später hatte er seinen Mund auf ihre erhitzte Mitte gedrückt und seine Zunge zwischen ihre Weiblichkeit geschoben, wo er mit gleichmäßigen Bewegungen begann, sie um den Verstand zu bringen, wenn man nach ihrem Stöhnen und danach, wie sie sich unter seiner Behandlung wandte, gehen konnte.
Allzu lange hatte er jedoch nicht das Vergnügen, denn sie zog ihn nach einer Weile ruckartig von sich weg und Draco wollte gerade fragen, was los war, da war sie bereits zu ihm auf den Boden gesunken und verwickelte ihn in einen heißen Kuss. „Ich will dich richtig...", keuchte sie an seine Lippen und das ließ er sich nun wirklich nicht zweimal sagen. Hastig nestelte er an seiner Gürtelschnalle herum, schob seine Jeans inklusive Boxershorts so weit wie möglich nach unten und schlang einen Arm um ihre Taille um sie mit sich zu ziehen, während er sich einfach nach hinten fallen ließ.
Leicht strauchelnd landeten sie auf dem weichen Teppichboden und er musste leise auflachen, als sie einen schnellen Blick nach oben in Richtung seines Bettes schickte.
„Du hattest die Chance, ins Bett zu gehen. Jetzt ist es zu spät", keuchte er. Er war erregt wie die Hölle und sein bestes Stück lechzte geradezu nach ihrer Aufmerksamkeit. Mit einem erneuten, harten Griff um ihre Schenkel zog er sie in die Position, die ihm vorschwebte und packte sie daraufhin fest an der Hüfte. Es bedurfte jedoch keiner weiteren Führung, denn Granger hatte verstanden, was genau er von ihr wollte und fasste nun ihrerseits nach unten, um seine zwischenzeitlich beinahe schmerzende Erregung zu positionieren und die fließende Bewegung, in der sie sich auf ihm niederließ, veranlasste ihn dazu, zischend die Luft einzuziehen. „Fuck...", presste er hervor und grub seine Finger noch fester in ihre Seiten, um sie an Ort und Stelle zu halten. Erst als er sich einige Sekunden später sicher war, dass er sich soweit wieder unter Kontrolle hatte, ließ er etwas locker und sie fing umgehend an, sich in einem quälend langsamen Tempo auf ihm zu bewegen.
Draco hatte im Moment keine Ahnung, wann und ob er in dieser Stellung überhaupt schon einmal Sex gehabt hatte, doch er war sich sicher, dass dieses Gefühl vollkommen neuartig war und ihn komplett um den Verstand brachte.
Er machte den Fehler und fing ihren Blick auf, der offenbar schon die ganze Zeit auf seinem Gesicht gelegen hatte und vermutlich hatte er noch nie so etwas erotisches gesehen, wie Granger, die auf seinem Schwanz saß und ihn schwer atmend ansah. Ihre Augen waren dunkel und auch, als er seine Hände höher wandern ließ und ihre verdammt perfekten Brüste umfasste, wandte sie ihren Blick nicht von ihm ab, sondern biss sich nur leise stöhnen auf die Lippen. Sie machte Anstalten, sich zu ihm herunterzubeugen, vermutlich um ihn zu küssen, doch wie mechanisch griff er mit seiner rechten Hand zu ihren Hals und legte seine Finger mit leichtem Druck darum, um sie auf Abstand zu halten. Sie stockte, unterbrach jedoch nicht den Blickkontakt. Stattdessen legte sie ihre Hände auf seiner Brust ab und beschleunigte ihre Bewegungen, was ihn beinahe direkt hätte kommen lassen, doch gerade noch rechtzeitig schaffte er es, sie wieder etwas mehr in eine aufrechtere Position zu dirigieren und mit seinen Händen ihr Becken zu fixieren, um sie für einen Moment still zu halten.
„Probleme, Malfoy?", zog sie ihn schwer atmend auf und er spürte, wie seine Mundwinkel zuckten. Ohne ihr eine verbale Antwort zu geben, ließ er seine Hand nach vorne gleiten und legte seinen Daumen zielgerichtet auf ihren Lustpunkt, den er übergangslos anfing, kreisend zu stimulieren und nun war sie es, die zischend die Luft einzog und als Erste den Blickkontakt unterbrach, da sie ihre Augen schloss und ihren Kopf in den Nacken fallen ließ. Einzig dieses Bild hätte schon fast ausgereicht, ihn auch ohne ihre Bewegungen kommen zu lassen, doch scheinbar hatte er doch noch mehr Kontrolle über sich und seinen Körper als gedacht.
Er verhöhnte sie nun, während er fortfuhr sie zu reiben und gleichzeitig ein wenig, soweit es ihm eben möglich war, von unten gegen sie zu stoßen. „Probleme, Granger?"
Sie zischte irgendwas, dass sich verdächtig wie „Scheiss Slytherin" anhörte doch gerade als er darüber lachen wollte, zog sie sich mit einem lauten Stöhnen um ihn zusammen und allein die pulsierenden Kontraktionen um seine Männlichkeit genügten, dass sie ihn einfach mit sich riss und er halb grinsend, halb keuchend von seinem eigenen Orgasmus überrascht wurde.
***
Hermine war fertig mit den Nerven, als sie sich einfach nach vorne in Malfoys Arme fallen ließ und regungslos auf seiner Brust zum Liegen kam. Sie versuchte ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen und lauschte für eine Weile seinem schnellen Herzschlag, der sich allmählich ebenso beruhigte.
Er hatte beide Arme um sie gelegt und war dazu übergegangen, ihr mit seiner Hand leichte Kreise auf das Schulterblatt zu malen und seine andere kämmte wie zufällig durch ihre Haare. Sie genoss das Gefühl, der Geborgenheit, welches sie plötzlich einnahm und es beschlich sie der Gedanke, dass es wirklich seltsam war, dass sie so etwas ausgerechnet bei ihm fühlte. Doch sie hatte heute eine weitere Facette von Draco Malfoy kennengelernt und so langsam begann Hermine, das Gesamtpaket zu sehen. Er war nicht nur der versnobte Blödmann, obwohl er diese Seite ziemlich gut zur Schau tragen konnte. Er war auch nicht nur fies und gemein. Malfoy war vielschichtig. Er war aufmerksam und konnte witzig sein und sich im nächsten Moment wie ein Arsch verhalten. Er war, völlig überraschenderweise, fürsorglich, auch, wenn er seine ganz eigene Art hatte, dies zu zeigen. Er war sowohl verletzend als auch selbst verletzlich und je mehr seine Mauern einstürzten, wenn sie zusammen waren, umso mehr begann sie zu begreifen, wer er tatsächlich war.
„Granger? Ich glaube es ist jetzt wirklich Zeit für dich fürs Bett", drang seine leise Stimme an ihre Ohren und riss sie aus ihren Gedanken. Ohne ihm darauf zu antworten, setzte sie sich ein wenig auf und grinste ihn nun müde an. Erst jetzt wurde ihr bewusst, WIE müde sie eigentlich war und es grenzte schon beinahe an ein Wunder, dass sie ihre Augen noch offenhalten konnte. Sie streckte sich ein wenig und lachte über seinen Gesichtsausdruck, als ihre Brüste dabei beinahe sein Gesicht streiften, doch das war nicht von langer Dauer, denn schon hatte sie das Objekt ihrer Begierde gegriffen und es sich in einer schnellen Bewegung über den Kopf gezogen. Höchst zufrieden mit sich selbst stand sie nun auf und sammelte ihre Unterwäsche auf, während sie Dracos Blick ignorierte, der mahnend auf seinem Shirt lag, das sie nun am Leib trug.
„Wem das Shirt gehört, darüber ist das letzte Wort noch nicht gefallen!", meinte er leicht tadelnd, während er sich seine Hose, die nach wie vor um seine Beine gewickelt lag, wieder nach oben zog und sich ebenfalls aufrichtete.
Zwischenzeitlich hatte Hermine es geschafft, sich schnell in sein Bett zu stehlen und es war ihr im Moment völlig egal, was er über sie dachte oder ob er es nun gut fand, dass sie ihm sein Lieblingsshirt entwendet hatte. Sie konnte kaum noch ihre Augen offenhalten und blinzelte ihn beinahe weggetreten an, als er sich neben sie auf die Bettkante setzte.
„Können wir das morgen ausdiskutieren?", wollte sie wissen und bildete sich ein, dass er grinsend nickte, während er mit einem Wedeln seiner Hand die Kerzen im Raum zum Erlöschen brachte und einen Atemzug später war sie auch schon eingeschlafen.
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Seelenheil
RandomDer Krieg ist vorbei, Voldemort besiegt und Harry gefangen in seiner Trauer und den Depressionen, die ihn seit all dem heimsuchen. Hermine sucht Hilfe bei einem ganz bestimmten Slytherin, um Harry wieder vom Leben zu überzeugen, doch was sie stattde...