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------𝐴𝑙𝑒𝑠𝑠𝑖𝑎 𝐸𝑙𝑒𝑛𝑜𝑟 𝐸𝑙𝑖𝑜𝑡------
"So geht das nicht weiter, Alessia." Coach Liz mustert mich und ich habe das Gefühl, ihr Blick durchsticht mich. „Ich weiß. Ich versuche es doch, Coach." Ich senke meinen Blick, mein Blick fällt auf mein Knie, das in einem Sportverband steckt.

„Ich hätte da eine Idee." Diese Stimme kenne ich. Mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter und Coach Liz dreht sich um. „James. Was eine Überraschung. Was ist denn deine Idee?" „Ich könnte sie trainieren. Natürlich nicht für immer, aber einige Zeit, bis zur Meisterschaft." „Woher weißt du denn, wann die Meisterschaften sind?" Meine Stimme klingt vorwurfsvoll und ich runzele die Stirn. Coach Liz zieht eine Augenbraue hoch, aber James redet schnell weiter: „Ich bin schließlich in einem Schwimmverein und dort bin ich mit Abstand der Beste." „Das klingt relativ gut. Was meinst du, Alessia?" Coach Liz blickt mich erwartungsvoll an und ich antworte entschlossen: „Nein, danke. Ich werde nicht mit ihm trainieren."

„Alessia, ich bitte dich. Er ist der beste, den du kriegen kannst. Alessia, ich-" „Es ist in ordnung, Liz. Sie wird schon wissen, was für sie das beste ist, richtig, Al?" „Nenn mich nicht Al, James." „Wenn du meinst. Wenn du das willst, dann lasse ich das." Das, was er sagt, ist nicht das, was mich stört. Es ist das lachen, das folgt. „Schön. Dann trainiere ich mit.. James. Wenn es sein muss. Aber nur bis zur Meisterschaft." James triumphierendes Grinsen ekelt mich an und Coach Liz schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln. „Ich wusste, du entscheidest dich richtig, Al." „Ich sagte bereits, nenn mich nicht Al, James." Ich bin dankbar, das Coach Liz ihn davon abhält, zu antworten. „Alessia, wir sind für heute fertig. Wir sehen uns morgen." Damit dreht Liz sich um und geht in Richtung Umkleide. Ich will ihr folgen, dann höre ich James nervige Stimme: „Wo willst du hin, Babe? Wir trainieren." Mir fehlen die Worte. „Was glaubst du, wer du bist? Du gibst mir befehle, denen ich nicht gehorchen werde." „Al, Babe, Ich bitte dich. Willst du besser werden oder nicht?" "Natürlich will ich besser werden. Aber ich habe heute schon mehrere Stunden trainiert." "Na und?" "Du bist nicht mein Boss, James." Ich schnaube und drehe mich demonstrativ um.

James lacht und als er zu einer Antwort ansetzt, klingt seine Stimme gefasst: "Alessia Elenor Eliot. wir trainieren jetzt zusammen, heißt, ich habe das sagen." Ich will zu einer Antwort ansetzen, aber James legt mir seinen Zeigefinger auf den Mund. "Ich bin zum einem älter und somit erfahrener und außerdem bin ich der Beste." Ich drücke seinen Finger weg, hole tief Luft und sage ihm meine Meinung: "Hör zu, James. Ich habe nur zugestimmt, weil ich bei den Meisterschaften gewinnen muss. Es ist mir egal, ob du älter oder was auch immer bist. Du bist nicht mein Boss. Ich muss jetzt los, von mir aus können wir morgen trainieren, aber JETZT NICHT!" James lacht nur und das Lachen hört sich an. Als ob er sich lustig über mich macht. Aber das ist mir egal. Ich nehme mein Handtuch und gehe selbstbewusst zur Umkleide. Ich bin so wütend auf James, dass ich nicht bemerke, dass ich in der Jungs Dusche lande. „Seht mal Leute, eine Süße Kleine hat sich verlaufen!" Ich sehe auf und starre in vier neugierige Augen. Ein Paar Augen fällt mich sofort auf. Giftgrüne Augen, in denen ich mich direkt verlaufe. „Hey? Gehts dir gut?" Die Stimme holt mich zurück in die Realität. „Ähm, ja sorry. Ich hab mir wohl in der Tür geirrt. Tja, ich muss los", murmle ich und stürme aus der Tür. Ist das peinlich! Ich gehe diesmal in die richtige Dusche und selbst, als ich auf dem Weg zu meinem Job bin, muss ich an diese wunderschönen grünen Augen denken. Sie gehen mir einfach nicht aus Kopf!


Als ich ankomme, stürmt meine Chefin, Anastasia, die ich auch Ana nenne, auf mich zu. „Alessia! Du bist zu spät! Du weißt doch, das ich heute pünktlich los muss! Na ja, wenigstens bist du jetzt da. Ich muss sofort los! Du weißt ja, wie es läuft. Das kommt nie wieder vor, verstanden? ALESSIA! Hörst du mir überhaupt zu?" „Ähm ja, klar. Tut mir leid, Ana. Kommt nicht wieder vor. Versprochen." Anastasia nickt mir zu und stürmt aus der Tankstelle. Ich gehe in den Nebenraum und ziehe mich um. Gerade, als ich meinen Rucksack in den Spind stopfe, höre ich ein vernehmendes Husten. Das muss ein Kunde sein. Ich gehe nach vorne und als ich den Kunden sehe, erstarre ich zu Eis.

Es ist der eine Typ aus der Umkleide. der mit den wunderschönen grünen Augen. Ich versuche mich zu konzentrieren und setze mein bestes Lächeln auf. "Hey, was kann ich für dich tun?" "Hey. Haben wir uns nicht schonmal gesehen? Einmal die 4, bitte. Und die hier." Er hat Snickers und.. Rosen in der Hand. Für wen die wohl sind? Das geht dich nichts an, Alessia! Es ist seine Sache, was er kauft. Trotzdem spüre ich einen Stich in der Brust. „Klar. Das sind 51,86€, bitte. Bar oder mit Karte?" „Mit Karte, bitte. Und.. nur aus Interesse: Verschickt ihr Blumen auch?" „Eigentlich nicht, aber ich kann sehen, was sich machen lässt." Er schenkt mir das wärmste Lächeln, das mir je ein Junge geschenkt hat. Ein warmes Gefühl durchflutet mich und ich schiebe ihm das Lesegerät für die Karte hin. Einen Moment später macht das Gerät ein Geräusch, das heißt, das die Karte angenommen wurde. „Einen schönen Tag noch," wünsche ich und er antwortet: „Dir auch. Gibst du mir deine Nummer? Wegen der Blumen, meine ich." Ich bekam kein Wort heraus, vorallem, als er mich anlächelt.

Wie soll ich denn so antworten, wenn er mich so anschaut? „Ähm.. ja klar, natürlich. Einen Moment, ich hole mein Handy." Ich gehe in den Nebenraum und ziehe meinen Rucksack aus meinem Spind. Ich gucke unauffällig um die Ecke und niemand sieht mich. Ich springe in die Luft und lasse einen stummen Schrei los. Reiß dich zusammen, Alessia! Er will nur deine Nummer wegen den Blumen. Er hat bestimmt eine Freundin, die weiter weg wohnt. Ich gehe zurück in den Verkaufsraum und nehme einen weiteren Kunden war, der sich aber noch umschaut. Ich gebe ihm meine Nummer und er speichert mich ein. „Wie heißt du, unbekannte? Für den Kontakt, versteht sich." „A.. Alessia." „Hast du auch einen Nachnamen?" Er zwinkert mir zu und ich versuche, zu lächeln. „Mein ganzer Name ist Alessia Elenor Eliot. Aber jeder nennt mich Alessia." „Alessia Elenor Eliot. Ich schreibe dir später eine Nachricht. Ich muss jetzt los. Vielleicht sehen wir uns bald wieder." Damit dreht er sich um und verlässt die Tankstelle. Ich sehe ihm nach und sehe, wie er in einen Tesla steigt. Er fährt einen Tesla und ist offensichtlich reich und er trifft mich ausgerechnet bei meinem Job in einer Tankstelle! Wie peinlich! Hoffentlich erzählt er das nicht überall rum! Er fährt los und mir fällt auf, dass er meinen Namen weiß, aber ich nicht seinen. Na ja, egal. Ich muss mich jetzt auf meinen Job konzentrieren! Der Kunde, der sich bis eben noch umgeschaut hat, kommt auf die Kasse zu. Als er weg ist, ist es an der Zeit für mich, meine Schicht zu beenden. Aber wo ist Anastasia? Sie muss eigentlich schon zurück sein. Nach einigen Minuten stürzt Anastasia rein. Sie scheint außer Atem zu sein, also gebe ich ihr mein Wasser, das für alle Fälle unter der Theke steht. Sie trinkt gierig und stützt sich auf der Theke ab. Anastasia reicht mir die Flasche zurück und lächelt mich dankbar an. „Danke, Alessia. Tut mir leid, das ich so spät bin. Mein Termin hat länger gedauert als gedacht." Ich winke ab und mache auf den Weg in den Nebenraum. Ein paar Minuten später winke ich Ana zu und gehe raus.

Draußen atme ich erstmal tief durch und lasse den Wind durch meine Haare fahren, bevor ich mich auf den Weg zu der Straßenbahn mache. Kurz bevor ich da bin, höre ich ein Hupen. Ich ignoriere es und kurz danach geht ein Anruf rein. Unbekannt. Wer das wohl ist? „Alessia E. Eliot hier. Wer spricht?" Ich höre ein Lachen im Hörer., kurz darauf eine bekannte Stimme. „Alessia. Ich bin's." „Ach ja, ich erinnere mich." „Bleib stehen." Ich blicke erschrocken um mich und sehe einen bekannten Tesla. Ein „Pling" verrät mir, das der Anruf beendet ist. Ich bleibe stehen und so auch der Tesla. Das Fenster fährt nach unten und ich blicke wieder in diese grünen Augen. „Steig ein, ich fahr dich." Ich schüttle den Kopf hektisch und er lacht nur auf. „Komm schon. Ich beiße nicht. Und außerdem: Wie willst nach Hause kommen? Die Bahnen streiken und das heißt: Keine Bahnen, kein gar nix. Du könntest höchstens laufen. Und das lasse ich nicht zu. Also los, steig ein."

𝐁𝐄𝐖𝐀𝐑𝐄 𝐎𝐅 𝐇𝐈𝐌Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt