• Spoiler: Dieses Gedicht handelt nicht über Rosen

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Du bist
eine robuste
und widerstandsfähige Rose.

Du liebst den Sommer.
Gerade im Juni und Juli
blühst du das erste mal so richtig auf.
Und manchmal,
da sprießt du sogar bist zum ersten Frost
und überdauerst auch diesen.

Am besten verträgst du lauwarmes Wasser.
Und am wohlsten
fühlst du dich an einem kühlen Ort,
wo du von einer angenehmen
und konstanten Temperatur
umgeben bist.

Du bist die Königin der Blumen.
Und so hast du dir zum Schutz
ein Gewand aus Stacheln angelegt.

Du bist breit gefächert.
Und während du für viele mysteriös
und rätselhaft erscheinst,
so sehen andere bloß deine jugendliche Schönheit.
Deine Leidenschaft
und Loyalität.

Du bist so aussagekräftig
und doch auch etwas widersprüchlich,
sodass niemand vor deinem Zauber fliehen kann
und so bleibt einem nichts anderes übrig,
als an deinen Stacheln hängen zu bleiben
und deine Schönheit zu bewundern.

Du kannst viele verschiedene Farben annehmen.
Deine Röte
ist mit nichts anderem zu vergleichen
und schon gar nicht mit der Liebe
für die du einstehst.
Während du mit deinem Blau
deine Einzigartigkeit beweist
und stolz deinen Lebensmut präsentierst.
Du hast eine so große Vitalität
und du trägst so viel Hoffnung in dir,
welche du mit der Farbe grün
zum Ausdruck bringst.

Ja.
Du bist
die Königin der Blumen.
Und obwohl wir derselben Gattung angehören
so bin ich
doch ganz anders als du.

Meine schwarze Erscheinung
ist eine Lüge.
Denn auf dieser Welt
gibt es keine schwarzen Rosen.
Doch da bin ich nun.
So völlig
fehl am Platz.
Und mein Überleben
ist fast unmöglich.

Ich habe hier meine Wurzeln geschlagen,
doch ist alles was ich mir wünsche
von hier fortzukommen.
Pflückst oder pflanzt du mich um,
so kann ich sogar meine Farbe verändern
und ebenfalls ein wenig
von deiner verehrten Röte annehmen.
Doch so wundervoll das klingt
und so sehr ich es mir auch wünsche
so hat dies
keine Dauer.
Denn ich verwelke.

Auf diesem Stück Erde
an dem ich hause
bin ich bloß eine Illusion.
Eine Täuschung.
Ich gebe vor etwas zu sein,
dass ich nicht bin.
Und sobald ich mich auf in diese Welt begebe,
so hat meine Lebensdauer
eine begrenzte Zeit.

Scheint,
als hätte diese Welt
einfach keinen Platz für mich.
Ich kann nicht bleiben,
aber ich kann auch nicht fort.
Es gibt keinen Platz für mich.
Es gibt
kein Leben für mich.

- c.r.

[Poesie] - Scherben meines LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt