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Sie verließen den Schlosspark und begaben sich tief in das Hauptgebäude, wo womöglich auch seine Eltern lebten.
Sie liefen über einen langen Gang mit vielen verschiedenen Gemälden, die irgendeine Bedeutung zu haben schienen. Zum ersten Mal sah Johnson den Hauptteil des Schlosses von innen und war einfach nur voll und ganz verblüfft. Alles war mit Gold verziert, durch die Fenster konnte man den Park sehen, die Kronleuchter sahen äußerst kunstvoll aus und alles hatte einen diamantgrünen Touch.
Am Ende des Ganges erreichten sie eine Tür, hinter der eine Treppe ins Untergeschoss führte. Es war hier zwar dunkler, aber dennoch ziemlich hell. Das Gold an der Wand schimmerte und reflektierte das Licht der Kronleuchter an der Decke. Ein weiterer Gang führte schließlich zu einer anscheinend schalldichten Tür.
„Also Johnson, das, was du gleich sehen wirst, ist strengstens geheim. Also erzähle niemandem davon! Verstanden?"
„Verstanden", sagte Johnson voller Spannung. Herr Donath nahm ein Schlüssel heraus und öffnete die Tür.
Sofort konnte man Schreie hören. Qualvolle, schmerzerfüllte Schreie einer Frau. Sie folgten dem Geschrei und schließlich sah er es. Das Schönste, was er jemals gesehen hatte. Eine nackte Frau, gefesselt an ihren Gliedmaßen, der Bauch aufgeschnitten und die Gedärme raushängend. Langsam schloss sich die Wunde wieder und als die Frau dann doch wieder geheilt war, schlitzte – wahrscheinlich ein Wissenschaftler -, den Bauch der Frau erneut auf. Wieder schrie sie wie verrückt und der Mann machte sich ein paar Notizen.
„Also Johnson. Was du hier siehst, ist die Frau des Königs der Rhanianer. Wir gewannen den Krieg gegen diese Übermacht nur, weil wir es geschafft hatten, eine von diesen Göttern gefangen zu nehmen. Ich weiß nur so viel über Magie, weil wir diese Frau – Laila heißt sie -, mithilfe von Folter Jahre lang verhört haben und wir so die Informationen diesbezüglich aus ihr herausquetschen konnten. Nun müssen wir herausfinden, wie diese Götter es schaffen, unsterblich zu sein. Da Laila das wahrscheinlich selber nicht weiß, müssen wir es mit Magie aus ihr herausholen. Da du Johnson, ein unglaubliches Talent bist, setzen wir auf dich. Du wirst mit Herrn Zepisch zusammenarbeiten und die Unsterblichkeit knacken. Die Schule ist für dich abgeschlossen. Du hast in deiner wissenschaftlichen Arbeit volle Punktzahl und hast logischerweise damit bestanden. Also ich lasse dich jetzt hier. Lernt euch erstmal kennen."
Herr Donath nickte Johnson und Herr Zepisch zu und verließ den Raum.
Den restlichen Tag unterhielten sie sich. Sie verstanden sich von Anfang an, was wahrscheinlich daran lag, dass die beiden leidenschaftliche Sadisten waren. Herr Zepisch hieß mit Vornamen Slad. Sie verbrachten noch bis tief in die Nacht die Zeit damit, ein wenig zu forschen. Sezieren brauchten sie Laila nicht, da Slad schon alles was man sezieren konnte seziert hatte. Dasselbe galt für das Schmerzempfinden. Johnson dachte nach und war hoch motiviert, eine Theorie zu entwickeln. Vertieft in die Arbeit merkten die beiden gar nicht, dass es spät wurde und so machten sie die Nacht durch.
Am nächsten Morgen hatten sie eine neue These. Die Unsterblichkeit musste eine Form der Magie sein, das war klar. Doch wie funktionierte diese Magie? Johnson vermutete, dass man herausfinden müsse, aus welcher chemischen Formel Leben bestand. Da es dafür keine gab, mussten sie sie selbst aufstellen. Das würde sehr lange dauern.
„Also ich bin echt müde und ich glaube wir haben gerade die Nacht durchgemacht. Es ist bestimmt gleich 4:30 Uhr und ich muss noch zu meinem Magieunterricht und danach leg ich mich erstmal hin. Lass uns doch morgen so um 8:00 Uhr weiterarbeiten? War echt spannend."
„Ja, da kann ich nur zustimmen. Ich bin auch wirklich fertig."
Die beiden verabschiedeten sich und Johnson machte sich total übermüdet auf den Weg zu Herr Donath. Die Frau hing scheinbar leblos an ihren Fesseln.
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Flammen der Seelen
FantasyDie Magie war stark in ihm und führte ihn hier her. In dieses wunderschöne Schloss, wo er dich aufblühen sah. Deine Mamma und ich sind sehr stolz auf dich und wissen, dass du deinen Kindern bestimmt auch mal eine tolle Geschichte erzählen wirst. Jed...