{19} Satoru POV

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Gott, Y/N war wirklich dämlich.
Ich meine, ich war ja schon nicht unbedingt diskret, was diverse Angelegenheiten anging. Aber sie? DAS toppte alles.

»Ist dir klar, wie das ausgesehen hat? Du hast mich am Tisch sitzen lassen und bis direkt zu diesem Penner gelaufen, hast ihn geschnappt und ihr seid an einen abgelegenen Platz gerannt.«

Ich schleppte sie auf die Tanzfläche und rückte sie in Position. Die Musik begann ich und setzte zu den ersten Schritten an. Sie sah zu mir auf und ein unverständlicher Ausdruck legte sich um ihrem süßen Mund.

»Ich verstehe wirklich nicht«, begann sie leise, »was dein Problem ist?« Sie öffnete wieder den Mund, schloss ihn aber und seufzte stattdessen. »Er ist mir nun einmal wichtig, das verstehst du natürlich nicht.«

»Warum sollte ich das nicht verstehen? Glaubst du echt, es gibt nichts, was mir wichtig ist?«
Warum hüpfte mein Herz, als ich sie bei diesem Satz abfällig ansah?

Ich wirbelte sie im Kreis, zog sie wieder an mich – enger diesmal – und sah mich in der Menge um. Ihr Kleid raschelte und alle Augen waren auf uns geheftet. Gott, wie ich diesen Mist hasste. Dennoch zog ich sie enger an mich, als ich ein paar gerufene »Ah's« und »Oh's« hörte.
Fuck, sollten sie Leute doch bekommen, was sie wollen.

»Mhhh ... doch, und zwar irgendwelche Schlampen, in die du dein Schwanz stecken kannst«, antwortete sie nach einem Augenblick provokant. »Du brauchst für die Gäste keine Show abziehen.«

»Lass mich dich mal was fragen, Kleines«, sagte ich und ignorierte ihre kleine Kriegserklärung ebenso, wie die Aufforderung die Gäste glücklich zu machen. Wieder drehte ich sie und fing sie. Wir wiegten etwas hin und her. Ich beugte mich zu ihr herunter, was die Menge fast ausflippen ließ. Rufe wurden Laut.
»Küss sie!«
»Los doch! Küss die Braut!«
Ich schloss die Augen und legte meine Lippen auf ihre Wange. Einen Moment länger, als es normal gewesen wäre. Die Menge buhte, weil sie sicher gehofft hatten, ich würde ihr meine Zunge in den Hals schieben. Vor allem Toji und meine anderen, schon ziemlich besoffenen Freunde, johlten, ich solle mir mehr Mühe geben und endlich mal loslegen.
Ich ignorierte sie alle.

Stattdessen flüsterte ich ihr ins Ohr: »Wenn dir Yuji so wichtig ist, warum hast du eure Freundschaft gefährdet, indem du dich hast von ihm ficken lassen? Für mich klingt das nämlich so, als hättest du das auf Spiel gesetzt, nur um mir zu entkommen. Und wenn ich ehrlich bin, klingt das nicht unbedingt nach einer Sache, die dir viel beutetet. Ihm ja, aber dir?«
Sollte es eben einen kleinen Moment der Ruhe, oder ein normales Gespräch zwischen gegeben haben, hatte ich es wohl zerstört.

»Darin bist du wirklich gut-«, flüsterte sie heißer und drehte den Kopf von mir weg. »Andere zu verletzen. Ich habe gar nichts gefährdet! Es war nur Sex und mehr nicht! Wir sind beide damit fein, also halt dich aus unserer Freundschaft raus und kümmere dich um dein eigenes Image. Denn ab jetzt wirst du mich ebenfalls da mit reinziehen!«

Ich sah sie an und erkannte, dass ich sie verletzt hatte und eventuell einen Schritt zu weit gegangen war. Y/N sah plötzlich so traurig und ... müde aus. So erschöpft.

Aber was ich sagte, meinte ich auch so, also gab ich nicht nach. »Ich sage nur die Wahrheit, Kleines. Alles was du gerade sagts, mag für dich zutreffen. Aber ist ER wirklich fein damit? So wie du? Ich glaube nicht, denn es ist offensichtlich, dass Itadori dich etwas mehr mag, als er es sollte. Und du bist ziemlich dumm, wenn du das nicht siehst. Aber wenn du willst, dass ich mich da raushalte, gut. Es kümmert mich sowieso nur bis zu einem gewissen Gard. Und ja, alles, was ich zukünftig mache, wird auch auf dich zurückfallen.« Ein letztes Mal zog ich sie Näher an mich. Brachte unsere Lippen dicht aneinander. »Ich hoffe, du weißt, dass es auch andersherum der Fall ist.« Ich drückte ihr einen kleinen, sehr zarten Kuss auf den Mund. »Und nur das du es weißt, fasst dein bester Freund dich noch einmal an, schlage ich ihm die Zähne raus.«
Ich ging einen Schritt zurück, verneigte mich vor ihr, und deutete auf den Tisch.

Set me free {Satoru Gojo x Reader} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt