Aori's Partners [Soul Eater FF || German]

engagierte Gegner

„Kobayashi hier, wer ist da?"

„Aori."

„Ah, Aori Schätzchen! Ich bin ja so froh, dass du anrufst! Wie geht es dir? Weißt du, dein Vater und ich haben uns in letzter Zeit wirklich Sorgen um dich gemacht, weil du ja nicht mehr auf unsere Anrufe reagierst! Gott sei Dank bist du in Ordnung! Endlich kann ich mal wieder mit dir sprechen! Das muss ich gleich deinem Vater sagen! Weißt du, wi..."

„Es reicht jetzt! Ich hab ja schon verstanden! Ihr müsst sofort nach Death City kommen."

„Wie bitte, nach Death City? Aber warum das denn? Ist etwas passiert?!"

„Nein, nichts besonderes. Shinigami-sama möchte mit euch sprechen, das ist alles."

„Mit uns? Aber wieso denn? Aori, mein Schätzchen, nun sag doch schon!"

„Nehmt einfach schnellstmöglich den nächsten Flug hierher!"

Aori knallte den Hörer kräftig zurück in seine Halterung und verließ die kleine rote Telefonzelle, die sie zufällig in einer kleinen Gasse in der Stadt gefunden hatte.

Danach überlegten sie und ihre Freunde zusammen, was sie gegen das Ryo-Problem machen konnten. Aori meinte, dass sie sie auf jeden Fall selbst besiegen wollte. Damit meinte sie ohne Waffe, schließlich hatte sie zwei Waffen und könnte mit Ryos Seele bestenfalls eine der beiden zu einer Death Scythe machen. Also überlegten sie weiter nach einer Taktik, mit der Aori gegen sie gewinnen würde.

Am Anfang war das noch ganz klar: Magie. Allerdings war das problematisch, da Ryo sehr gut mit der Schattenmagie vertraut war und sich auf keinen Fall auf einen Kampf um Leben und Tod einlassen würde.

Nichtsdestotrotz war Stein sehr an Aoris Magie interessiert und deshalb musste sie ihm auch ihre Techniken vorführen - deshalb und weil man so auf Nummer sicher gehen konnte... Aori war immerhin die Tochter einer sehr mächtigen Hexe, da konnte jemand mit soviel Verantwortung wie der Shinigami nicht nur auf bloßes Vertrauen setzen.

Nachdem sie ihm also ihre beiden Hauptattacken, sprich Shadow Strike und Shadow Shield, demonstriert hatte, zeigte sie auch noch, dass sie für bestimmte Sachen keinen Zauber aussprechen musste. Dieses sich-im-Schatten-auflösen-und-an-einem-beliebigen-Ort-wieder-auftauchen beispielsweise funktionierte einfach so ohne ein Wort von ihr, allerdings hatte es eine bestimmte Reichweite und sie konnte sich damit nicht allzu weit teleportieren. Womit sie weitaus praktischer reisen konnte, war der ebenfalls „stumme" Zauber, bei dem sich ihr Schatten unter ihr zu einer Art Hoverboard formte und sie so auf ihm ziemlich schnell fliegen konnte - ohne eingeschränkte Reichweite. Zum Schluss gab es dann noch eine Sache, die sie ihrem Lehrer zu präsentieren hatte; sie hatte nämlich eigentlich nicht 2, sondern 3 Hauptattacken mit dem Befehl „Shadow".

„Als ich vor längerer Zeit angefangen hab, mit Minai zu trainieren, hab ich kurz erwähnt, dass ich schon ein bisschen Erfahrung im Schwertkampf hätte. Nun, „ein bisschen" ist vielleicht leicht untertrieben..."

Sie streckte ihren rechten Arm in Richtung Boden aus und sagte monoton und mit geschlossenen Augen: „Shadow Blade!"

Sofort bildete sich aus ihrem Schatten ein sowohl langes, als auch breites Schwert. Die Schatten verhärteten sich und es wurde massiv - nun war es geradezu gigantisch. Es war pechschwarz, aber seine Konturen schimmerten leicht in etwa dem gleichen Lila, wie Aoris Augen. Wenn man sie nun so sah, kam einem wohl als erstes in den Sinn, dass sie dieses Ungetüm von Schwert niemals packen würde, schließlich maß es locker 15cm in der Breite und 85cm in der Länge, war also weitaus größer als Minai, jedoch immer noch kleiner als Fia.

„Ich wette, niemand an dieser Schule kann mich im Schwertkampf schlagen. Nicht mal sie, Professor Stein." sagte sie mit einem selbstgefälligen Lächeln.

„Na, wenn das so ist... Wieso versuchen wir's nicht mal?" Auch Stein begann, zu grinsen, allerdings war sein Grinsen eher wahnsinnig und leicht unheimlich.

Aori ließ sich davon nicht einschüchtern und meinte frech zurück: „Sie ohne Waffe? Sie wollen wohl sterben, was?"

Doch aus einer Ecke des großen Raumes trat Spirit hervor, der das ganze Schauspiel von Anfang an beobachtet hatte. Eigentlich war der Zutritt allen Leuten außer Stein und Aori verboten, doch Spirit war neugierig und leicht misstrauisch der kleinen Hexe gegenüber, also hatte er sich reingeschlichen. Von wirklich „schleichen" kann davon aber keine Rede sein, denn die beiden anderen hatten ihn schon lange Zeit bemerkt und einfach ignoriert. Als er bei Stein angekommen war, verwandelte er sich, ohne ein Wort zu sagen, in eine große, schwarze Sense und ließ sich von seinem Partner einige Male durch die Luft wirbeln.

Aori grinste amüsiert und fasste ihren Griff um das Schattenschwert fester. „Keine Sorge, ich verspreche, nur mein Schwert und keine anderen Tricks anzuwenden." bemerkte sie noch nebenbei, bevor sie geradewegs auf Stein zuschoss.

Dieser blockte ihren Angriff mit Leichtigkeit, indem er Spirit in nur einer Hand hielt und Aoris Schwert von sich weg schlug. Erneut startete sie einen Angriff und Stein holte mit seiner Sense aus. Aori sprang im letzten Moment zurück und Steins Angriff verfehlte sie. Sie versuchte noch einige Male, von allen Seiten auf ihn loszugehen, jedoch hatte sie sich mittlerweile angewöhnt, ihren Angriff nie vollständig auszuführen und jedes Mal auszuweichen, ohne Stein zu treffen. Das wiederholte sich einige Male, bis Stein endgültig genug von dieser scheinbar sinnlosen Taktik hatte und sie frontal angriff. Er kümmerte sich nicht mehr groß um seine Verteidigung und versuchte stattdessen, seiner Gegnerin leichten Schaden zuzufügen, um den Kampf für sich zu gewinnen.

„Endlich!"

Aoris Gesicht zierte ein leichtes Grinsen, als sie Steins Angriffen auswich. Dann blieb sie stehen und ließ die große Sense gefährlich nahe kommen. Stein befand sich jetzt direkt vor ihr und Spirit unmittelbar über ihrem Kopf. Natürlich hatten sie nur vor, Aori mit dem Griff am Kopf zu treffen, da sie sie nicht ernsthaft verletzen wollten. Jedoch riss diese ihr Schwert blitzschnell hoch und blockte den Schlag der großen Death Scythe mit einem Arm, ohne dabei auch nur eine Miene zu verziehen. Die beiden Männer sahen sich geschockt an, da sie dem Mädchen nicht so eine Kraft zugetraut hätten. Ihre Verwirrung war Aoris Chance, sie wehrte die Sense ab und rammte Stein ihren Ellenbogen in den Bauch. Dann sprang sie mit einem Rückwärts-Flick-Flak zurück und starrte ihre beiden Gegner siegessicher an. Diese atmeten schwer, doch für eine Verschnaufpause blieb keine Zeit. Stein rannte frontal auf Aori zu und holte mit seiner Waffe nach ihr aus. Wieder blockte diese mit Leichtigkeit und versuchte, zurückzuschlagen, allerdings vernachlässigte auch Stein seine Deckung nicht und wehrte sie ab.

Mit einem zufriedenen Lächeln und einem leicht keuchenden Unterton sagte Aori: „So, da ich jetzt genau weiß, wie sie kämpfen und auf verschiedene Situationen reagieren, steht meinem Sieg nichts mehr im Weg!"

Verwundert sah Stein sie an. „Du hast das alles nur veranstaltet, um meine Reaktionen zu studieren?"

Sie nickte und ging dann langsam auf ihn zu. „Allerdings war das auch zum Teil aus Spaß. Einen guten Kampf sollte man nicht zu schnell zu Ende bringen. Nehmen sie's mir nicht übel, aber hätte ich von Anfang an wirklich ernst gemacht, hätten sie schon lange verloren. Ich war und bin mir immer noch ziemlich sicher, auf jeden Fall gegen sie zu gewinnen, also hab ich mir ein bisschen mehr Zeit gelassen, mir ihre Technik anzusehen. Schließlich interessiere ich mich sehr für den Kampfstil des stärksten Meisters der Shibusen, Professor!"

Sie war nur noch wenige Schritte von ihm entfernt als er mit der Sense ausholte und nach ihr schlug. Natürlich blockte sie, jedoch schlug sie so fest zurück, dass es Stein seine Waffe fast aus der Hand geschlagen hätte und er sich leicht wegdrehen musste. Von da an ging alles ganz schnell. Aori traf Spirit mehrmals mit ihrem Schwert und machte Stein so allein von seinem Schutz abhängig. Sie trat ihn fest mit der Verse in den Rücken, worauf er sich auf ein Knie stützen musste. Noch ein fester Schlag und seine Waffe Spirit schlitterte Meter weit über den Boden. Sie holte weit aus, als Stein sich zu ihr umdrehte und geschockt in ihr Gesicht blickte. Spirit schrie nach ihm, doch Aori stoppte ihr Schwert nicht. Der Moment, in dem sich die scharfe Klinge durch Steins Oberkörper bohrte, entlockte ihr ein teuflisches Grinsen.