Discofieber
Die Musik dröhnte, das Dämmerlicht wurde immer wieder durch vielfarbige Lichtinstallationen durchbrochen. Die ehemalige Industriehalle hatte sich in einen gigantischen Discotempel verwandelt.
„Hier lang Lisa“, Chloes Stimme durchdrang nur mit Mühe die Musik. Sie zog Elisabeth in Richtung einer von mehreren Plattformen, die in die riesige Halle eingebaut worden waren. Hier oben war die Lautstärke nicht mehr ganz so ohrenbetäubend, aber immer noch laut genug, dass sich Elisabeth am liebsten die Ohren zu gehalten hätte.
In ihrem neuen dunkelroten Kleid zog sie die Blicke anderer Besucher geradezu an, was ihr einerseits unangenehm war, aber auch ein gewisses Prickeln auslöste. Ja sie war nicht gerade hässlich, aber an so viel Aufmerksamkeit war sie nicht gewöhnt, zumal sie nur eigentlich wirklich kein Partytier war.
Ein paarmal näherten sich junge Männer meist angetrunken und steuerten auf sie zu, was kurz einen Anflug von Panik auslöste, da sie nicht wusste, wie sie damit hätte umgehen sollen. Doch zum Glück machte Chloe den Möchtegern Casanovas mit wenigen Blicke und Gesten klar, dass sie Leine ziehen sollten. Dadurch fühlte Elisabeth sich etwas sicherer. Chloe mochte nur wenige Jahre älter sein, aber trotzdem fühlte sie sich von ihr beschützt, was irgendwie seltsam war. Ihre Mitbewohnerin wirkte in ihrem schwarzen Gothickleid und mit den feuerroten Haaren, wie eine wilde Göttin, aus den romantischen Fantasygeschichten, die sie immer so gern gelesen hatte.
Allmählich fing Elisabeth an die Musik und das wilde Treiben zu genießen. Sicher war sie auch schonmal in Discos gewesen, aber so etwas überwältigendes hatte sie noch nicht erlebt.
Ein Pärchen tanzte so eng umschlungen, als würde es gleich übereinander herfallen. Ein Gruppe Männer tanzte animalisch im Kreis, was fast wie ein primitiver Kriegstanz aussah. Ein Mädchen überschüttete ein anderes mit Sekt, was eine wilde aber auch halb spielerische Rauferei auslöste.
Elisabeth fühlte eine Hand auf ihrem Nacken die langsam die nackte Wirbelsäule herunterglitt. Sie hatte fast vergessen, dass ihr Kleid ja rückenlos war, jetzt löste die sanfte Hand ein pikantes Kribbeln aus.
„Und ist toll hier nicht?“ Chloes war ganz nah an ihrem Ohr und hatte daher in normaler Lautstärke gesprochen.
„Ja, ist wirklich cool! Bist du öfters hier?“
„Ich mag die Location einfach, deswegen bin ich oft am Wochenende hier.“ Elisabeth musste daran denken, wie sie vom Türsteher schnell hereingelassen wurden. Sie konnten einfach an der Schlange vorbei und Elisabeth hatte sich besonders gefühlt. Chloe war schon toll, was für ein Glück sie kennengelernt zu haben!
„Komm lass uns tanzen“.
Chloe wirbelte auf der Tanzfläche um sie herum. Elisabeth war am Anfang noch etwas gehemmt, das Kleid war ja doch recht kurz und sie hatte das Gefühl zu viel zu zeigen, wenn sie sich zu rasch bewegt. Bald wurde sie jedoch mutiger. Mal tanzten sie einfach nur wild, mal tanzten sie etwas ruhiger, wobei Chloe ihre Arme besitzergreifend um Elisabeth schlang, die sich wie berauscht dem prickelnden Tanz hingab. Gemeinsam zogen sie die Aufmerksamkeit von zahlreichen Männern auf sich. War Elisabeth sonst ehr schüchtern, mit der Unterstützung der wilden Rothaarigen an ihrer Seite, tanzte sie aufreizender als jemals zuvor in ihrem Leben. Sie genoss die Blicke der Männer und tanzte als ob es kein morgen gebe. Es war wie ein Rausch und die Zeit verging wie im Flug.
Als sie irgendwann wieder auf der Plattform standen, fühlte sich Elisabeth erschöpft, aber immer noch euphorisch und auch etwas erregt, von der vielen Aufmerksamkeit. Und sie war durstig, sehr durstig. Es war so als ob Chloe ihre Gedanken gelesen hätte.
„Ich hole uns etwas zu trinken. Bin gleich wieder da.“ Und schon war sie plötzlich in der Menge verschwunden.
Elisabeth lehnte sich erschöpft ans Geländer, immer noch glücklich grinsend und im Takt leicht mitschwingend. Da sah sie aus den Augenwinkeln zwei Männer auf sich zusteuern. Sie waren schon beim Tanzen immer mal wieder recht nah gekommen. Was sollte sie nur tun? Mit ihren Gelfriseuren, ihren arroganten Blicken und den überteuerten Klamotten wirkten sie nicht gerade sympathisch. Sie spürte ihre Muschi verräterisch pochen, doch es lag sicher nicht konkret an den Beiden, sondern an der immer noch wirkenden Erregung nach dem heißen Tanz. Sie kamen immer näher und ein Anflug von Panik kam bei ihr auf.
Wie konnte sie die Beiden nur loswerden?
Was würde Chloe tun?
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WG-Sklavin. Freiwillig oder gezwungen
ФанфикDurch eine Not sucht sie eine Wohnung und trifft auf eine dreier WG.