Wahnsinnig, Grausam, Herzlos und so...

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Buckys PoV

„Nach allem, was ich getan habe gab es nur zwei Menschen auf dieser Welt, die mir noch vertraut haben. Und beide sind fort. Keiner von ihnen wird je wieder kommen."

„Bucky, sie wollte gehen.", seufzte Sam. „Aber sie hätte nicht gehen dürfen.", entgegnete ich sofort und sah ihn ernst an. „Sie hatte das alles nicht verdient. Ich hätte an ihrer Stelle stehen sollen. Das wäre gerecht gewesen." Ich fuhr mir geschafft übers Gesicht. „Ich respektiere diese Frau, Streitigkeiten hin oder her. Aber tu nicht so, als wäre sie eine Heilige gewesen. Denn während du keine Wahl hattest, hat sie aus freien Stücken getötet.", sagte Sam aufgebracht. Ihn schien meine Denkweise zu nerven. „Das war ihr Job."

„Deiner nicht irgendwie auch?", entgegnete er und zog fragend eine Augenbraue hoch.

„Entschuldigt mich, wer ist sie?", fragte meine Therapeutin, doch keiner von uns antwortete ihr.

„Langsam glaube ich, er hätte statt dir lieber ihr den Schild geben sollen. Dann hätte sie vielleicht einen neuen Lebenssinn gefunden. Sie hätte es nicht einfach so leichtsinnig weggegeben. Und erst recht nicht an eine Institution, die es ausstellen wollte. Sie hätte es verteidigt." Fassungslos schüttelte er seinen Kopf. „Das weißt du nicht. Wir wissen alle, wie ihr Verhältnis zu Steve war. Glaubst du, sie hätte es ertragen, jeden Tag an ihn erinnert zu werden?" Ich verdrehte meine Augen. „Ich denke, sie hätte genauso gehandelt wie ich."

„Und selbst wenn. Sie hätte gesehen, was damit passiert ist und es sich zurückgeholt. Sie war eigen was solche Dinge anging, aber sie hätte nie genauso gehandelt. Dafür war sie zu stolz.", schnaubte ich, überzeugt von meinen Worten. „Oh ja, das war sie.", stimmte Sam mir in Gedanken versunken zu.

„Aber Steve ist weg, Cassy ist tot und du hast das verdammte Schild weggegeben. Das Letzte, was mir noch geblieben ist.", entgegnete ich nach einer kurzen Pause zuerst traurig und dann vorwurfsvoll. Ich war sehr wohl immer noch wütend auf ihn deswegen. „Und genau das ist das Problem. Cassy hat es nicht ertragen, Steve ohne sie glücklich zu sehen. Und zu wissen, dass er zeitnah sterben wird, hat ihr Herz gebrochen. Sie hat sie alle gerettet oder zurückgeholt. Nur Steve konnte sie nicht zum Bleiben bringen." Seufzend sah ich ihn an. „Ich weiß, aber-"

„Und du weißt auch: Sie hatte immer gewisse Probleme mit Menschen.", unterbrach er mich. „Starke Verlustängste, vor allem. Sie mochte es zu wissen, dass alle, um die sie sich sorgte, für sie erreichbar waren. Deshalb hat sie sich in den Tod geschmissen um Natasha zu retten und wollte Wanda Vision zurückbringen und hat Tony beim Schnipsen den Schmerz abgenommen. Sie wollte gehen, Bucky. Und es war richtig sie gehen zu lassen." Traurig sah Sam mich an.

„Aber sie hatte mich.", entgegnete ich zutiefst verletzt von der Tatsache, dass ich es nicht geschafft hatte, sie von ihrem Plan abzubringen. Sie endgültig auf meine Seite zu ziehen.„Bucky...", seufzte Sam mitfühlend. „Sie hatte auch einen Cousin und ihre Mutter."

„Du verstehst das nicht, sie-" Da unterbrach er mich schon wieder. Genervt schüttelte ich meinen Kopf. Ließ er mich eigentlich auch irgendwann mal ausreden? „Du hast sie für Hydra entführt, mehr als einmal. Du hast ihren Vater umgebracht, sie fast zu Tode geprügelt."

„Sie wusste, dass ich das nicht tun wollte."

„Aber glaubst du nicht, dass hat trotzdem Spuren hinterlassen?", fragte er mich. Sein Seufzen ließ mich aufsehen. „Hör mal, du kannst mir nicht erzählen, dass sie es dir nicht mindestens übel genommen hat. Du bist der Grund, warum ihr Leben zerstört wurde. Wir alle waren uns sicher, wenn sie dich erwischt, dann bringt sie dich ohne zu zögern um." Ich schluckte schwer. Das dachte ich lange Zeit schließlich auch. „Tut mir leid das zu sagen, aber egal was sie dazu gebracht hat, dich nicht dafür leiden zu lassen was du ihr angetan hast, sie wäre nie wegen dir geblieben." Das tat weh.

III. Das gebrochene Herz aus Stahl (Marvel FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt