Es ist vorbei. Wir haben es überstanden.

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Angekommen in Wakanda, wurde ich herzlich von Königin Ramonda willkommen geheißen. „Ich hatte gedacht, du würdest zu der Beerdigung meines Sohnes kommen.", hatte sie zu mir gesagt. „Ich hatte auch überlegt zu kommen. Aber ich wäre dort fehl am Platz gewesen.", antwortete ich. „Nakia war nicht dort, habe ich gehört." Ramonda nickte. „T'Challa und Nakia waren sich einig, es wäre noch zu früh, um Wakanda mitzuteilen, dass das Land einen Thronfolger hat."

„Verständlich. Der arme Junge..."

Ich schüttelte mich und wechselte das Thema. „Shuri ist in ihrem Labor, schätze ich?" Ramonda nickte. „Wo sonst sollte sie sein?" Das Phänomen kannte ich bereits von Tony. Er hatte sich nach New York ebenfalls in seiner Werkstatt eingeschlossen. Shuri hatte unerwartet ihren Bruder verloren. T'Challa war tot. Ramonda blieb keine andere Wahl als die Herrschaft zu übernehmen. Sie kam dem ein oder anderen vielleicht zu unsensibel rüber, schließlich musste sie so tun, als würde es sie nicht innerlich zerreißen. Allerdings wusste ich ganz genau, dass es nur ein Schutzmechanismus war. Wenn sie einmal die Trauer zulassen würde, würde sie das Loch verschlingen, in welches sie fallen würde. Ich kannte dieses Gefühl nur zu gut. Arbeit war einfach die beste Ablenkung.

Die Dora, die mich hergeflogen hatte, brachte mich zu Shuris Labor. „Cassy.", rief sie aus, als sie mich erblickte. „Hi.", grinste ich. Nach einer Umarmung eilte Shuri wieder davon. „Ich hab deine Blutprobe analysiert. Mal abgesehen davon, dass der Anteil an Vibranium erschreckend hoch konzentriert ist, hattest du Recht. Ich habe tatsächlich eine modifizierte Version des Supersoldaten-Serums nachweisen können.", unterrichtete sie mich über ihren Befund. Ich setzte mich auf die Liege. „Du bist kein Supersoldat. Nicht so, wie wir es von Rogers oder Barnes kennen. Aber es verleiht dir trotzdem Kraft. Willensstärke, wenn du mich fragst. Ich denke, das wird ebenfalls ein Grund sein, weshalb du das Experiment —mehr oder weniger lebendig— überstanden hast. Die Macht der Infinity Steine hält dich rückwirkend am Leben. Doch ohne das Serum wärst du sicher nicht wieder aufgewacht." Das waren ja mal Nachrichten...

Shuri setzte sich auf einen Hocker neben mich. „Und ich soll die Steine sicher nicht entfernen? Einen oder zwei könnte ich drin lassen. Das könnte ausreichen, um dich am Leben zu erhalten."

„Nein.", antwortete ich sofort. „Darüber habe ich lange genug nachgedacht, als ich aufgewacht bin. Die Entfernung kommt nicht in Frage." Das mochte seltsam klingen, aber ich hatte zu viel Angst vor den Konsequenzen. Einverstanden nickte sie.

„Ich äußere noch eine Vermutung." Abwartend sah ich sie an. „Ich gehe davon aus, dass der Verschleiß des Vibraniums langsamer voranschreitet, wenn du die Macht der Steine seltener benutzt. Das neue Herz hat deutlich länger gehalten, dank der fortgeschrittenen Technik. Aber ich vermute, die Nutzung der Steine beeinträchtigt die Haltbarkeit." Verstehend nickte ich. „Trotzdem ist es anstrengend genug für sie, dich am Leben zu halten. Der Energieaufwand ist enorm hoch."

„Ja, davon gehe ich stark aus..." Ich machte es ihnen auch nicht unbedingt leicht. Ich, mit meinem offensichtlichen Todeswunsch.

Shuri arbeitete noch effizienter als beim letzten Mal. Der Eingriff verlief reibungsloser, hatte sie mir versichert. Und dieses Mal schritt auch der Heilungsprozess schneller voran. Ich war immer noch höchst beeindruckt von der wakandanischen Technik. Als Hydra das Experiment mit mir gemacht hatte, lag ich Wochen im Koma. Shuri schaffte es, dass ich ein paar Tage später bereits wieder auf den Beinen war. M'Baku kam vorbei, um mich zu besuchen, ebenso Okoye und sogar Ayo ließ sich blicken.

Als ich vollkommen funktionstüchtig war, entließ Shuri mich aus ihrer Aufsicht. Dieses Mal ohne Schwindel. Auch, wenn ich noch in wenig wackelig auf den Beinen war. Ich wurde zurück nach Washington DC geflogen.

III. Das gebrochene Herz aus Stahl (Marvel FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt