Marlees Sichtweise (Ende August 1924):
"Es tut mir leid.", sagte Farlan leise, als wir uns in der letzten Augustnacht aus dem Haus schlichen und uns in den Garten setzten.
"Dir muss es nicht leidtun. Wir können beide nichts dafür. Aber bitte versprich mir nur eins, ja?", antwortete ich ebenso leise. Farlan drehte den Kopf zu mir und sah mich verwirrt an.
"Wenn du dich in Hogwarts in jemanden verliebst, dann musst du trotzdem weiter deine Freizeit auch mit mir verbringen." "Natürlich. Und er müsste dich ja auch mögen. Aber jetzt brauche ich niemanden zum rumknutschen. Und wenn es soweit ist, muss ich ja auch erstmal einen Jungen finden, der auch Jungen mag. Wird bestimmt gar nicht so leicht... Aber Marlee, ich will nicht weg. Ich will nicht allein sein. Ich will dich bei mir haben. Ich wünschte, ich könnte dir die Hälfte meiner Magie geben.", sagte Farlan und schnipste einen Stein weg.
Beide saßen wir schweigend nebeneinander und hielten unsere Hände, während wir gemeinsam weinten.
"Und immerhin musst du nicht auf eine Muggelschule. Du hast viel Glück, dass Opa Seb so clever ist, und dir alles beibringen kann." "Aber dann finde ich ja auch keine Freunde. Wenn ich mich mit Muggeln anfreunden würde, würde ich mich vielleicht sogar besser fühlen. Weniger untalentiert und weniger seltsam. Und sicherlich auch weniger einsam."
"Du bist nicht untalentiert. Wirklich nicht. Du bist so mutig, und lieb. Und du kannst ganz tolle Kekse backen. Es gibt vieles was du kannst, auch wenn du das noch nicht so siehst.
Ich werde dir jeden Tag einen Brief schreiben und ihn Opa Gary mitgeben. Versprochen. Und du musst mir auch schreiben, ja?", fragte Farlan und lächelte mich an, woraufhin ich nickte.
Wir saßen noch eine Weile zusammen und irgendwann legte ich meinen Kopf auf Farlans Bauch und wir redeten über unsere Zukunft in Hogwarts, falls über Nacht doch noch meine Magie erwachen sollte.
Am nächsten Morgen wurde ich wach und sah Eddies Kopf über mir. Er lächelte uns an, und rüttelte Farlan sanft wach.
"Kommt, wir gehen Frühstücken. Mum und Dad haben ein großes Frühstück vorbereitet, während Papa schonmal kurz auf Arbeit ist", sagte Eddie und streckte uns seine Hände entgegen.
"Dad, ich will das nicht." "Ich weiß, Farlan. Aber du musst.", sagte Eddie und legte uns seine Hände auf die Schultern.
Wir gingen wieder zum Haus und sahen, wie meine Eltern und Venia den Tisch im Garten deckten, als Opa Yvain gerade landete und alle begrüßte.
"Marlee, möchtest du dann mit zum Bahnhof kommen, oder wollen wir beide lieber zuhause bleiben und ?", fragte Mum mich und nahm meine Hand. Sie sah auch etwas traurig aus, als sie mich so ansah.
"Mum, bin ich eine Enttäuschung für euch?", fragte ich leise, aber scheinbar laut genug, dass mich plötzlich alle erschrocken ansahen.
"NEIN!", sagte Mum ebenso erschrocken und drückte meine Hand, "Marlee, sowas darfst du nicht einmal denken. Wir lieben dich genau so, wie du bist. Egal ob du zaubern kannst oder nicht." "Und wenn ich in einem Muggelberuf arbeite? Viele andere Optionen habe ich ja nicht." "Das tun doch Onkel Kay und Tante Elva auch und das sogar sehr erfolgreich. Und auch dein Dad zaubert ja nicht bei der Arbeit. Magie ist nicht alles. Liebe, Familie und Freundschaft ist wichtig. Und wir lieben dich alle.", sagte Mum und lächelte leicht.
"Und außerdem würde es uns sehr freuen, wenn du die Bäckerei eines Tages übernehmen würdest. Du bist doch schon jetzt eine hervorragende Nachwuchsbäckerin.", sagte Dad und grinste mich durch seinen ungewöhnlich langen Bart an.
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Zauberhafte Sommersprossen - Kurzgeschichten
Fiksi PenggemarEinige Kurzgeschichten, basierend auf dem, was ich in der Fanfiction geschrieben habe :) Ohne die Fanfiction gelesen zu haben, kann man die Kurzgeschichten vermutlich nicht verstehen, daher empfehle ich, vorher die Fanfiction gelesen zu haben :)