chapter fourteen

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Lautes Stimmengewirr drang in deine Ohren, als du die schwere Glastür eures Schuleingangs öffnetest und nach draußen auf den Hof schrittest. Endlich war die letzte Stunde vorbei und nun konntest du getrost in dein verdientes Wochenende gehen, wäre da nicht noch eine Sache, über die du dir deine Gedanken zerbrachst. Naokos letzten Worte wiederholten sich immer und immer wieder in deinem Kopf und du versuchtest sie Schritt für Schritt zu entziffern. Du wusstest, dass sie in einigen Dingen Recht behielt, was dich etwas wurmte. Deine sonst so durchgedrehte Freundin konnte dir sonst nie einen guten Rat geben, wie kam es also heute dazu?

Leise seufztest du aus.

›Versuch nicht immer wegzulaufen.‹ Ungern gabst du zu, dass es der Wahrheit entsprach. In Betracht auf die Situation mit Kuroo, liefst du wirklich ständig davon. Du liefst vor ihm davon und dass aus gutem Grund, auch wenn du dir dies ungern eingestandest.

Weiter Richtung Haupttor, machte sich Nervosität in dir breit. Du warst immer noch nicht sicher, ob du deinen Weg nach Hause nun allein oder mit Kuroo verbringen wolltest. Einerseits wolltest du deine Ruhe genießen, andererseits wolltest du Kuroo auch nicht dumm dastehen lassen, wenn du einfach ohne ihn gehen würdest.

›Lass es einfach auf dich zukommen.‹ Das war leichter gesagt als getan. Irgendetwas störte dich daran, dass Kuroo nun wieder so plötzlich in dein Leben getreten war und irgendwie... mochtest du es nicht.

Deine angespannten Schritte wurden schwerer, je näher du eurem Treffpunkt kamst und während du versuchtest, einen klaren Kopf zu bewahren, schlängeltest du dich durch die Lücken der anderen Schüler vorbei, die teilweise in Gruppen vor dir herliefen. Du hasstest es. Normalerweise würdest du immer etwas verspätet losgehen, da du meistens direkt nach Schulschluss noch mit Naoko quatschtest, doch heute musste sie direkt los und so konntest du die Schülermenge heute nicht umgehen.

›Entweder hört er irgendwann auf dich zu nerven und der Kontakt bricht wieder ab oder vielleicht werdet ihr einfach wieder gute Freunde.‹ Wolltest du überhaupt wieder eine Freundschaft mit dem nervtötenden Kapitän der Nekoma führen? Vor allem mit dem Hauptthema, dass du seine Stalkerin wärst?

Als du endlich bei dem abgemachten Treffpunkt ankamst, bliebst du stehen. Solltest du nun warten oder doch einfach gehen? Du wipptest ungeduldig von dem einen auf das andere Bein, während dir Naokos letzter Satz in den Sinn kam.

›Mach einfach das, was du für richtig hältst.‹ Und was genau war das? Für dich fühlte sich im Moment alles falsch an. Der Kontakt zu Kuroo, dass du versuchtest ihn zu ignorieren, dass du seine Stalkerin wärst. Du wusstest nicht, was das Richtige sein sollte, schließlich zerbrachst du dir schon lange genug den Kopf über die Dinge, die in den letzten Tagen passiert waren.

Leise atmetest du aus. Zumindest für heute hattest du eine Entscheidung getroffen. Fünf Minuten würde er bekommen, wenn er bis dahin nicht...

»Oi oi, hätte nicht damit gerechnet, dass du wirklich auf mich wartest.« Erschrocken drehtest du dich um und fühltest dich bei deinem Gedankengang ertappt. Kuroos schelmisches Grinsen wurde breiter, nachdem er deinen verdutzten Gesichtsausdruck bemerkte und während er dich musterte, versuchtest du dich etwas zu beruhigen.

»Hatte ich eine andere Wahl?«, murmeltest du vor dich hin, bevor du dich murrend von ihm wegdrehtest.

»Nicht wirklich. Bei deinem Tempo hätte ich dich sowieso eingeholt«, kam nur beiläufig von deinem neugewonnenen Begleiter, bevor sich dieser seine schwere Schultasche über die rechte Schulter hievte. Verärgert über seine Aussage, verengtest du deine Augen zu schlitzen und starrtest Kuroo schon förmlich nieder, doch dieser belächelte nur deinen kleinen Versuch.

»Woher willst du das denn bitte wissen?«, fragtest du auch sogleich verärgert nach, bevor du erbost deine Wangen aufbliest. Was bildete sich dieser Typ eigentlich ein?

Kuroo lachte leise auf, bevor er sich ein Stück zu dir runterbeugte. »Als wir noch Kleinkinder waren, warst du auch nicht grade die Sportlichste. Ich glaube nicht, dass sich da viel geändert hat«, kam nur belustigt von ihm und am liebsten würdest du ihm dieses dreckige Grinsen aus dem Gesicht schlagen.

Du schnalztest jedoch nur mit der Zunge, bevor du bockig deine Arme vor der Brust verschränktest. »Mag sein.«

»Sag ich ja«, flüsterte er dir noch siegessicher entgegen, bevor er sich wieder aufrichtete und du etwas Abstand zu ihm gewannst. Heute kam er dir eindeutig viel zu oft zu nah.

»Hast du heute eigentlich kein Training oder so?«, versuchtest du das Thema zu wechseln, denn seine Anwesenheit wurde dir nach einigen Minuten schon zu viel. Du warst dir nicht sicher, ob du deinen Heimweg heute überstehen würdest.

»Heute nicht. Die Halle wird anderweitig genutzt. Deswegen hast du heute auch nur die einmalige Chance mich zu begleiten«, zwinkerte er dir frech entgegen und du wusstest, dass du auf diese Provokation nicht eingehen würdest. Deshalb nicktest du nur abwesend mit dem Kopf und außer ein Einfaches »aha«, kam nicht von dir.

»Wollen wir dann los?«

Verwundert über diese Aussage, schautest du rechts und links an Kuroo vorbei, worauf dieser nur verwirrt die Augenbrauen kraus zog. »Wo ist Kenma?«, erkundigtest du dich auch sogleich, nachdem deine Suche nach dem kleinen Setter erfolglos blieb. Du hattest damit gerechnet, dass der gefärbte Blondhaarige auch dabei wäre, schließlich gingen die beiden immer zusammen zur Schule oder nach Hause.

»Ist schon vorgegangen«, zuckte er gelassen mit den Schultern und wies dir mit einer leichten Kopfbewegung an, dass ihr nun loskonntet. »Wäre er mal beim Volleyball so schnell, wie bei seinen Videospielen«, kam noch murrend hinterher, nachdem ihr euch beide in Bewegung setztet.

̶s̶t̶a̶l̶k̶e̶r̶ |   kuroo x reader ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt