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—DAVINA—

Ich stand draußen auf der Terrasse und blickte in den Garten.
Der Wind wehte kühl und der Boden war von einer leichten weißen Decke bedeckt.

Es schneite

Ich beobachtete jede einzelne Flocke.

Der Nachmittag verging Heute für die Verhältnisse ungewöhnlich schnell.

„Ich Liebe den Schnee"
Sofia stellte sich neben mich

Ich blickte zu ihr

Sie hatte ihr Haar hochgesteckt und ihre Braunen Augen funkelten, während sie den Schnee bewunderte.
Über ihrer Schulter lag eine Decke.

„Ich auch" antwortete ich und sah wieder nach vorne.
Eine Weile war es still. Wir sahen beide den Schneeflocken zu und waren in unseren eigenen Gedanken versunken.

„Ich habe das Gefühl, dass er noch lebt"
Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen.
„Und ich denke, dass dein Gefühl dich nicht täuscht" antwortete ich leise und es war so.
Ich konnte mir ebenfalls schwer vorstellen, Luis wäre tot. Aber ich wäre sowieso die Falsche Person, die man sowas Fragen sollte.
Ich konnte mir auch schwer vorstellen, dass ich je meine Familie verlieren würde und dann verlor ich sie nacheinander.

„Die Weihnachtszeit beginnt und es gibt Weihnachtswunder." kam es nun von ihr.
Nun blickte ich wieder zu der kleinen Schwester meines Mannes.
Weihnachtswunder..

„Manchmal wünschte ich mir, wir wären eine Normale Familie. Nicht kriminell und ohne Feinde."
Ich hörte ihre Trauer raus und Gott wie oft ich mir das auch wünschte

„Man hat immer Feinde Sofia. Egal ob man so ist wie wir oder ob man ‚normal' groß wird. Du wirst geliebt Sofia und du hast deine Familie. Das ist das wichtigste."
Sprach ich meinen Gedanken laut aus.

Sie lächelte mich leicht an und wollte grade zum Sprechen ansetzen, bevor wir beide unterbrochen wurden
„Du Stinktier!"

Wir drehten uns um und blickten zu einer aufgewühlten Ashley, die grade auf uns zu rannte
„Das wirst du bereuen Madame!" hörte ich nun Pedros Gebrülle und sah ihn hinterherrennen.

Sofia und ich machten Automatisch Platz und ließen Ashley vorbei und stellten uns dann lächelnd wieder zusammen, als Pedro durch wollte.
Er war wütend, dass sah man ihm definitiv an.

Er lief um uns rum und hatte Ashley schneller eingeholt, als wie wir gucken konnten

Sie schrie auf und wurde über seine Schulter geschmissen.
Amüsiert sahen wir dabei zu, wie sie auf ihn einschlug.
Sie liefen an uns vorbei und Sofia lachte leise auf
„Ich mag sie" grinste sie und steckte mich an
„Du Pudel? Lass mich runter!" rief sie weiter

Wir liefen mit rein und Sofia machte sich direkt auf den Weg nach Oben. Höchstwahrscheinlich zu ihrer Mutter.
Unser Lockenkopf lief mit seiner Ashley die Treppen hoch und mein Blick schweifte Automatisch zu meinem Schwager Manuel, der auf der Couch saß.
Sein Haar hatte er wie sonst auch nach hinten gegellt und musterte mich.

„Ist was?" fragte ich und setzte mich ebenfalls auf die Couch.
Ich hatte nicht vergessen, was war.
„Wo ist Priya?" fragte ich ihn direkt und lehnte mich zurück.

„Im Schlafzimmer" antwortete er und musterte mich weiter
„Es bringt dir nichts, sie Tagsüber einzusperren." zischte ich gereizt und verstand ihn wirklich nicht.

Er grinste auf einmal
„Was? Sie soll dich doch nicht nochmal die Treppen runter schubsen"

Ich zog meine Augenbrauen leicht entsetzt in die Höhe.
„Was ist dein Problem mit mir Manuel?"
Ich verstand es wirklich nicht.
Von Anfang an, verhielt er sich bescheuert.
„Ich habe kein Problem mit dir mi hermosa"

„Dann änder dein Verhalten!"

Plötzlich hallte sein Lachen im Raum, was mich meine Brauen fragend in die Höhe ziehen ließ.
„Du bist sehr Amüsant Davina, deswegen bist du auch meine Lieblingsschwägerin. Kein Wunder dass Matteo dich so bewundert."

„Lass es gut sein Manuel und kümmere dich lieber um deine Ehe. Jeder bemerkt doch, dass es ihr bei dir nicht gut geht"

„Was interessiert es dich? Sie hat dich die Treppen runter geschubst, nachdem du ihr Helfen wolltest mit mir? Wann lernst du draus?"
Er klang abgefuckt- soll er es doch sein!

„Und warum tat sie es?"
Ich zog meine Brauen fragend in die Hohe, obwohl ich schon Meinungen dazu hörte.

Er musterte mich Stumm und Ernst, bevor er anfing zu sprechen.
„Sie dachte du könntest mich ihr weg nehmen. Eventuell dachte sie auch, du würdest mir gefallen"

Ich schluckte kurz schwer. Wir sahen uns in die Augen und mir fiel dabei auf, dass seine Blauen Augen generell nicht so Hell waren, wie die seiner Brüder.

„Stimmt das denn?" fragte ich ihn direkt und beobachtete seine Gesichtszüge. Ich dachte sofort an Kai seine Worte.
Er dachte Manuel hätte Gefühle für mich.
In meinem Kopf spielten sich Kai's Worte ab und sofort schüttelte ich wie Automatisch kurz mit dem Kopf.

Manuel sagte nichts. Er starrte mich an, während ich seinen Blick nicht deuten konnte und ein mulmiges Gefühl bekam.
Er brachte kein Wort raus und unser Blickkontakt wurde von Vincent unterbrochen.
„Davinchen du kannst dich auch langsam fertig machen"

Mein Blick huschte zu Vincente, der stehen blieb und verwirrt zwischen Manuel und mir hin und her blickte.

„Wieso guckt ihr euch so gruselig an" bemerkte er verwirrt und setzte sich neben mich.
Ich blickte von Manuel weg und sah in Vincente seine Braunen Augen.
„Wo ist Matteo?" fragte ich meinen jüngsten Schwager.

„Mit Rodrigo und Miguel im Büro." Antwortete er sofort, worauf ich Stumm nickte.

Ich stand auf und lief hoch in mein Schlafzimmer, ohne Manuel noch einen Blick zuzuwerfen, jedoch fragte ich mich trotzdem, wieso er mir keine Antwort gab.
Ich schob meine Gedanken nach hinten, denn nachher würde was größeres anstehen. Da brauche ich einen klaren Kopf.

Amor y SecretosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt