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DAVINA—

Nachdem ich nochmal meinen Roten Lippenstift nachzog, betrachtete ich mich im Spiegel.
Vielleicht doch zu viel?

Nein, ich müsste mich schicker kleiden, so traurig ich es auch fand.
Meine Schwarze Anzugshose saß perfekt an meinem Körper und dazu trug ich einen sehr engen und ebenfalls schwarzen Pullover.
Meine Haare waren offen und ich trug mehr Make up als sonst.
Ich schloss meine Augen und atmete tief durch.
Ich griff nach meiner Waffe und versteckte sie an meinem hinterem Hosenbund. Meinen Mantel zog ich drüber und die High-Heels durften natürlich nicht fehlen. Zudem nahm ich eine große schwarze Sonnenbrille mit.

Ich lief nach unten und war sicherlich die Letzte.
Vorhin gingen wir kurz nochmal alles durch.
Aber so richtig bei Verstand war ich nicht. Ich war verdammt lange nicht mehr an solchen Orten gewesen. Zuletzt mit meinem Vater und meinem Onkel, da sie mir eine Welt der kriminellen zeigen wollten, als ich ungefähr Sechszehn war.

Mein Blick schweifte etwas erstaunt über die Männer. Sie trugen alle komplett schwarze Anzüge und sahen nicht schlecht darin aus, was mein Blick ihnen auch zeigte, denn sie grinsten plötzlich alle.
Matteo fuhr mit seinem Blick meinen ganzen Körper ab, sowie seine Brüder es auch taten, insbesondere Manuel, den ich vollkommen ignorierte. Ihnen könnte ich heute garnicht gebrauchen!
Miguel drückte noch seine Zigarette auf den Boden aus, bevor wir in den Wagen stiegen.

Matteo fuhr und ich setzte mich auf den Beifahrersitz. Vincente und die Zwillinge Miguel und Manuel, saßen hinten.
Ich musste mir bei dem Anblick ein Grinsen unterdrücken, da sie alle etwas zu breit waren. Sie ignorierten meinen Amüsierten Blick

„Wie lange fahren wir?" fragte Vincente seinen Bruder.
„Relativ lange" antwortete Matteo sofort, worauf ich mich mehr zurück lehnte.

Mittlerweile fuhren wir gefühlte zwei Stunden und es wurde wenig gesprochen. Ab und zu kroch eine unangenehme Leere ins Auto.

Draußen war es bereits Stockdunkel und es schneite.
„Wart ihr schon oft an solchen Orten?" fragte ich in die Runde

Erst antwortete wieder keiner, was mich alle nacheinander angucken ließ.
„Leider Ja" antwortete Matteo

„Warst du schon mal bei einem Frauenhandel?"
Vincente blickte mich fragend an

„Ja und ich hasse es" antwortete ich leise

„Normalerweise kaufen ja nur Männer dort ein" sprach Manuel, was mich automatisch zu ihm sehen ließ

„Die Leute dort sind Ratten, keine Männer."
Matteo blickte zu mir rüber und dann wieder auf die Straße.

Mittlerweile zweifelte ich daran, ob ich das aushalten würde.
Keine dieser Frauen wurde gut behandelt und sollten nun weiter versklavt werden. Allein bei dem Gedanken gefror das Blut in meinen Adern.

„Ich hoffe so sehr, dass wir irgendwelche Spuren finden" murmelte Vincente hinten.

Mein Blick schweifte zu Matteo, der Stumm fuhr und sicher in Gedanken vertieft war.
Seine Haltung war leicht angespannt und er wirkte irgendwie nervös.
Sicher blickte ich ihn Minuten an.
Irgendwann sah ich wieder nach draußen

Amor y SecretosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt