Vemosija (wird überarbeitet)

1. Die Nachricht

Zu dritt sitzen sie an dem runden Esstisch. Ein Mädchen mit schwarzen lockigen Haaren und einer dunklen Hautfarbe redet auf einen Jungen mit nussbraunen schulterlangen Haaren ein: „Das wird schon wieder. Er sollte ja nicht weit weg sein." Er schaut zu ihr hoch. „Denkst du das ernsthaft? Es ist nun mal Magnus und naja, nichts gegen ihn. Ich meine er ist mein bester Bro, aber alleine kommt der nicht gut klar.", erklärt er. Sie fängt an mit ihrer Stimme lauter zu werden: „Mensch, Noah! Du weißt, dass wir aus diesem Wald nicht fliehen können. Also muss er noch in diesem Wald sein." Nun meldet sich auch endlich das andere Mädchen zu Wort: „Vielleicht sollten wir einfach anfangen ihn zu suchen?" Die Blicke der Anderen sind nun auf das schokoladenbraunhaarige Mädchen gerichtet.

Plötzlich wird eine Tür geöffnet. Ein blond-grau haariger Junge, nur mit einer grünen Boxershorts bekleidet, betretet den Raum und gähnt einmal ausgiebig, dabei reibt er sich seine Augen. „Guten Morgen.", murmelt er, nachdem er die drei anderen sitzend am Tisch entdeckt. Alle Blicke sind auf ihn gerichtet. Dann fällt dem Jungen erst auf, dass etwas nicht stimmt. „Wo ist Magnus?", fragt er die anderen. Er kommt mit langsamen Schritten auf sie zu. „Jan.", fängt die Gelockte an, „Er ist verschwunden." Seine Augen weiten sich, so gut, wie es in seiner verschlafenen Gemütslage geht. „Das meinst du doch jetzt nicht ernst oder? Ich meine, wie soll der denn alleine klarkommen?", fragt er die Anderen müde. „Du weißt, dass wir den Wald nicht verlassen können. Irgendetwas muss mit ihm passiert sein.", erklärt sie ihm und er setzt sich zu ihnen. „Mhm, stimmt.", brummt er mit seiner bassigen Stimme und schaut die Anderen an. Es herrscht Stille. Sie alle sind am Grübeln.

„Ich geh' mal kurz raus.", sagt die Braunhaarige nach einer Minute. Ein kurzes verwundertes „Okay?" kommt von der Gelockten. Das Mädchen steht auf und geht zur Haustür. Sie öffnet diese und tretet ins Freie. Die Tür fällt mit einem mittellauten Knall zu. „Was sollen wir denn jetzt machen?", fragt Jan die beiden Anderen. Sie zucken mit den Schultern.

Es dauert nicht mal zwei Minuten und das braunhaarige Mädchen, das zuvor rausgegangen ist, betretet wieder das Esszimmer. Mit einem undefinierbaren Blick starrt sie die anderen an und hält einen zerknitterten Zettel in der Hand. „Alles okay, Xenia?", fragt die Dunkelhäutige. Sie streckt den Zettel aus und erklärt den Anderen: „Den habe ich draußen gefunden. Linda, lies den mal bitte vor." Die angesprochene Person steht auf und nimmt den Zettel. Sie faltet ihn auf und liest sich den darauf geschriebenen Text einmal durch. Ihr Gesichtsausdruck verändert sich immer mehr zu einem verwirrten Blick. Sie schaut kurz zu den Anderen und wieder zurück auf den Zettel.

Mit klarer Stimme liest sie vor:
„Wenn du diesen Zettel gefunden hast, haben meine Leute ihren Job gut getan.
Sie sollten es geschafft haben, jemanden aus eurer Gruppe geschnappt zu haben.
Jetzt liegt es an euch.
Wollt ihr ihn wieder haben? Ich denke schon.
Also geht über eure Grenzen, sonst werdet ihr nie etwas erreichen.
Euer Abenteuer beginnt jetzt!
xxx"

Langsam blickt Linda wieder hoch. „Dann sind hier noch verteilt auf den Zettel einige „Hahas".", fügt sie noch hinzu. „Warte was? Gib mir mal den Zettel", fragt Noah und Linda reicht ihm diesen. Er nimmt ihn an. Seine Augen fangen an zu glitzern und er muss lächeln. Währenddessen setzten sich Linda und Xenia wieder auf ihren Platz. „Was hat das zu bedeuten?", fragt Jan und richtet seine Haare, indem er seinen Kopf schüttelt. „Naja, auf jeden Fall wurde Magnus entführt, aber wohin? Gibt es etwa Menschen hier, die wissen wie man den Wald verlassen kann?", den letzteren Teil murmelt Linda mehr zu sich selbst als zu den Anderen. „Leute, alter. Kennt einer von euch Batman? Ja oder? Also die Filme?", fragt Noah voller Aufregung. Die Anderen schütteln den Kopf. „Nein, sorry.", entschuldigt sich Linda. „Aber von dem Joker habt ihr gehört oder?" „Ja, klar.", antwortet Jan und schaut zu Noah rüber. „Diese „Hahas" benutzt er in den Filmen und in den Comics quasi als Markenzeichen. Auf Nachrichten die er an Orten hinterlassen hat, stehen sie meist genau so drauf.", erklärt der Langhaarige. Linda lacht kurz und sagt dann: „Scheint als würde die Person dem Joker nacheifern." Noah nickt langsam und starrt danach nachdenklich auf den Tisch. Er weiß, dass das nichts gutes zu bedeuten hat. Sind seine Comic-Helden lebendig geworden? „Naja, was wollen wir jetzt machen?", fragt Jan die anderen und muss gähnen. „Wie wäre es, wenn wir einen Suchtrupp zusammenstellen. Noah und ich gehen los und versuchen irgendetwas zu finden und später können ja zwei andere losgehen und in einer anderen Richtung suchen gehen, wir gehen einfach so weit, wie wir gehen können. Ihr wisst, bis ihr nur noch das Gefühl habt alles sehe gleich aus und ihr würdet im Kreis laufen.", schlägt Linda vor und schaut durch die Runde. „Das könnten ja Jan und ich machen.", meldet sich ein kleinwüchsiges schwarzhaariges Mädchen zu Wort, dass vorher gar nicht aufgefallen ist. „Oh, Michelle. Seit wann bist du denn hier unten?", fragt Linda verwundert. Michelle antwortet leise: „Schon die ganze Zeit."