Kapitel 15

30 2 0
                                    


„Was ist passiert?" Beatrice stellt die Frage, die uns schon seiht langem durch den Kopf geht. Was ist, nachdem Ava ins Portal verschwunden ist passiert?
Sie scheint nähmlich nicht gealtert zu sein.

Wir sind alle versammelt. Ava ist mit Mutter Superion in der Mitte. Der Rest ist überall verteilt und guckt neugierig in die Runde. Meine Wenigkeit hat sich an eine Wand angelehnt und guckt mit verschränkten Armen, ernst in die Runde.
„Da muss ich wohl von vorne anfangen." Fängt Ava mit einem leichten seufzten an und stellt sich gerade hin. „Zu aller erst, wäre ich beinahe gestorben, hätte mich nicht Reya gerettet. " Sie guckt kurz in die Runde und schaut für einen kurzen Augenblick zu mir. „Sie zeigte mir die andere Welt und..Ich sag mal so. Es ist viel größer als unsere Welt. Doppelt, wenn nicht sogar um das vielfache größer als unsere Welt."

„Es ist wie Tag und Nacht. Reya trainierte mich für diesen Krieg und hat mir... Vieles erklärt... Über eigentlich alles." Nun wird es interessant. Ich stoße mich von der Wand ab und packe meine Hände in meine Manteltaschen. Ich gucke zu Lilith, die sich nicht weiter entfernt von mir befindet und nachdenklich Ava anguckt. Ihr Blick wandert zu mir und ich kann wieder das läuchten in ihren Augen sehen. Ihr Blick wird automatisch weicher, aber sobald Ava wieder weiter redet, verflüchtigt sich der Blick und ist wieder nach vorne gerichtet.

„Ich lernte Dinge, so viele Dinge, die ich alle nichtmal aufzählen kann. Ihr werdet sie noch früh genug kennenlernen. " Camila ergreift das Wort.

„Warum bist du nicht gealtert? Du siehst genauso aus wie vorher. " Die Frage aller Fragen. Ich bekam ein flaues Gefühl im Magen. Als wüsste ich bereits die Antwort. Ava senkt kurz den Blick und lächelt ein wenig traurig. „Zum Teil hat mir Reya auf der anderen Welt die Kraft gegeben, nicht zu altern. Und der andere Teil ist..." Sie macht eine kurze Pause und guckt uns alle nochmal an. „Weil ich eigentlich gestorben bin, altere ich nurnoch wenig bis fast gar nicht."

Ein Schlag ins Gesicht. Ich hatte es wirklich vermutet. „W... Wie.. Du alterst nicht??" Fragt Beatrice mit einer Mischung aus Schock und Verwirrung. Ava guckt traurig zu ihr. Der Blick von Ava. Sie hatte schon immer viele Emotionen gezeigt. Nie konnte sie uns durch Körpersprache erreichen.
Nur durch die Augen. Genau wie jetzt. So vieles ist in ihren Blick geschrieben. Man kann es nichtmal in Worte fassen.

Beatrice geht zu ihr und umarmt sie fest. Das schluchzen erfüllt den Raum und ich sehe die Blicke von den anderen. Camila fängt auch leise an zu weinen sowie Yasmine auch. Traurig gehe ich zu den Beiden. Ava öffnet die Augen und guckt mich weinend an. Sie hebt einen Arm der Fest um Beatrice Schulter geschlungen war. Ich schließe mich in der Gruppenumarmung an und nicht später merke ich das Camila, Yasmine und sogar Mutter Superion mit einsteigen. Ich öffne meine Augen und sehe Lilith immernoch an ihren Platz stehen. Sie sieht mich und guckt mich kurz an. Letztendlich läuft Lilith mit langsamen Schritten zu uns und schließt sich als letzte an.

„Tote altern nicht." Hören wir mit gebrochener Stimme von Ava, als wir uns aus der Gruppenumarmung lösten.

Gibt es wirklich keine Lösung? Der Heiligenschein hat sie wieder zum Leben erweckt, das heißt doch das sie lebt oder etwa nicht? Es muss doch eine Lösung geben. Die gibt es doch immer.
Ich spüre eine warme Hand an meiner Schulter und drehe mich zu ihr. Ein sanfter Blick kommt mir entgegen,den ich erwidere. Ich richte meinen Blick wieder zu Ava und gucke sie ein wenig misstrauisch an.

Ich weiß nicht warum, aber irgendwas verheimlicht Ava noch. Ich weiß nicht was, aber ich hoffe das es keinen großen Einfluss auf die Zukunft haben wird.
Ich hoffe....



„Kleines, ich möchte das du ehrlich zu mir bist."
Sage ich auf Gebärdensprache, als wir nurnoch alleine im Raum sind. Sie guckt mich ein wenig nervös an, als würde ein Druck auf ihr Lasten.
Was hast du Kleine? „Äh ja klar, was gibt's?"
Fragt sie und kratzt sich kurz am Kopf.
Ich ziehe eine Augenbraue hoch und verschränke meine Arme. „Warum bin ich mit der anderen Welt verbunden und warum war ich 2 Tage weg?" Fragte ich auf Gebärdensprache und gucke sie wieder sanft an. Sie scheint hin und her gerissen zu sein.
Sie weiß was, aber warum sagt sie es nicht? Vertraut sie mir nicht?

Was habe ich überhaupt erwartet? Nach all der Zeit ist es doch logisch. Bei ihr sind Jahre vergangen.
Jahre, ohne uns. Wo sie dachte, das ich Tod sei, wo sie an die anderen gedacht und vermisst hat. Es hat sie verändert. Wäre es nur anders gelaufen.
Wäre es nur anders gelaufen...






Ich seuftze leise und laufe langsam zu ihr. Ohne etwas zu sagen umarme ich sie sanft und halte ihren Kopf mit einer Hand. „Ich kann es dir noch nicht sagen. " Höre ich leise von ihr flüstern. Ich streiche mit der anderen Hand beruhigend über ihren Rücken und nicke.

„Egal was es ist, wir kriegen das hin." Sage ich aufmunternd und löse mich von der Umarmung.
Sie nickt daraufhin lächelnd. „Danke, das du immer für mich da bist." Ich blinzel kurz ein paar mal ehe ich sie fragend angucke. „Was spricht dagegen?" Frage ich daraufhin. „Ich weiß nicht. Ich kann mich an meine Eltern nicht mehr errinern und du... Hattest uns immer beschützt selbst wenn wir mist gemacht haben..." Begann sie zu erzählen. „Du warst wie eine Mutter für uns... Warum?"

Warum? Warum? Gute Frage, Weil ich nie Eltern hatte? Weil ich das Gegenteil von meiner Tante sein wollte? Weil... Weil... Ich nie wollte, dass sie das gleiche Leid spüren...

„Lilli?" Ava fuchtelt mit ihrer Hand vor mein Gesicht. Ich blinzel kurz und komme wieder zu mir.
„Da ist es wieder. " Ich gucke verwirrt zu ihr. „Jedes mal, wenn so ein Thema kommt, benimmst du dich als...." Sie stoppt kurz. „Als würdest du durch uns hindurch gucken. Als wärst du woanders." Ich balle meine Hände zu Fäuste und spanne meinen Kiefer an. Wenn du nur wüsstest...

Ava festigt ihren Blick und geht ein Schritt zurück.
„Ich habe mich immer zurückgehalten,aber-"
„Stopp." Flüstere ich und schließe meine Augen.
Ich drehe mich um und massiere meine Stirn.
Nicht dran denken, nicht dran denken...

„Nein, ich stoppe nicht! So oft weichst du aus, aber jetzt ist mal an der Zeit, das wir uns um dich kümmern." Redet sie ohne Ende weiter.
Kopfschmerzen machen sich breit und machen es schwieriger sich auf was anderes zu konzentrieren.

„Bist du fertig? " Ich drehe mich mit verschränkten Armen um und gucke sie ernst an. „Denn du tuhst mir keinen Gefallen damit." Flüstere ich gepresst und leise weiter. Wenn das so weiter geht, habe ich gleich mein Limit an sprechen erreicht. „ Ich bin noch nicht fertig Lilli." Spricht sie ernst zu mir.
Ich verdrehe meine Augen und schließe wieder meine Augen. „Du bist hartnäckig. Das wird dir aber nichts nützen." Erzähle ich und drehe mich wieder um und möchte gehen. Ich höre schnelle Schritte und halte die Zeit an. Ich öffne meine Augen und mache einen Salto und lasse die Zeit wieder laufen. Wir greifen uns so an, das wir uns nicht ernsthaft verletzen. Ich sammel meine Kraft in meiner Hand und boxe sie in den Bauch. Sie wird zurückgeschleudert, verschwindet aber in der Wand. Sie rennt durch die Wand und fängt an zu läuchten. Ich renne genauso zu ihr und meine Bemalungen fangen auch an zu läuchten. Sie holt aus, aber ehe sie mich traf hielt ich die Zeit an, mache eine Drehung und bringe sie zur Fall.

Ich versuche mich aufzurichten, aber meine Schmerzen von letztens machen einen Strich durch die Rechnung. Ich schaue zu Ava, die sich aufgerichtet hat und schon ausholt. Ich schaffe es ihren schnellen Bewegungen auszuweichen und mich doch aufzurichten. Ich fange wieder an zu läuchten und will Ava ins Gesicht schlagen.
Sie hällt ihre Hände davor. Der Moment, wo meine Faust ihre berührt, durchfuhr mich ein altbekannter, höllischer Schmerz.

Ich verziehe schmerzerfüllt mein Gesicht und beiße meine Zähne zusammen.Ich falle zu Boden und umfasse verkrampft mein Bauch und krümme mich umher. Ich fange an zittrig zu atmen und fühle wie gefühlt meine Organe zerquetscht werden.

Liili!!!" Hilfe... Es schmerzt so sehr.
Ich will nichtmehr... Ich will nicht...




Ich öffne verschwitzt meine Augen und richte mich auf. Ich sehe Ava genauso verschwitzt am Boden und auch aufrichten. Wir gucken uns sprachlos in die Augen. Ich gucke langsam zu meinen Bauch und packe meine Hand, die davor war, wieder weg.
„Diese Frau...Sie hat dich-"

„Halt den Mund." Knurre ich und stehe mit wackeligen Beinen auf. Mit geballenen Fäusten gehe ich Richtung Ausgang und gehe an die frische Luft.

In this life or the next  ||Warrior NunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt