Winter, 1.228

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Winter, 1.228 n. Chr.
ein deckender Nebeln zog über das mittelalterliche Reich hervor, ein dichter zumal auch. Es schneite über das Land hinunter. Die sanften Umarmungen der flauschigen Wolken bedeckten die Erde mit ihrem Wintermantel.
Der Schall der Umgebung verengte sich; langsam umhüllte die Stille die Atmosphäre.
Das leise gemurmel der Menschen war jedoch noch zu hören und das Feuer knisterte prächtig im Lagerfeuer.
Ein bezaubernder Anblick dieses Lichtes, aber auch teils angsteinflössend, so heiß und brennend zur Berührung.
Jeder Winter ist hartnäckig, doch dieser habe einen anderen skurrilen Grad erreicht, dass selbst die Flüsse in Eis versetzt wurden.

Eine feine Briese der kalten Luft sammt des gefrorenen Wassers, geformt in einzigartige Schneeflocken weht der Wind zuerst gegen meine flache Nase und dann mein langes und dichtes weiß-graues Fell, ehe ich meine Wärme an die Luft abgebe und ein Gefühl des Frierens hervorhebe.
Der kalte Schnee taut auf mir auf und mein Fell wird nass.
Durch meine gegebene Position, auf den Dächern der Häuser, von Schornstein zu Schornstein seie es mir ausgesprochen einfach eine Zuflucht zu finden, jedoch nichts, kein Dach sowie keine Decke. Keine Unterkunft vor dem eisigen Sturm. Abgenutzt durch die Gefahren und Schmerzen der Wildnis. Abgehärtet durch dessen Einfluss, gewappnet für den ewigen Winter.

Dem endlosen Schauer des Schnees unterstellt, so kalt und ruhig. So einsam.. Wie schön doch die Wärme des Feuers jetzt wäre, bloß der Atem des Feuers stänke dann.

Wohlbehütet in der Stille sitze ich auf einem Schornstein mit all meinen Pfoten samt Schwanz unter meinem Körper und versuche mich vor der Kälte des herrschenden Winters warm zu halten . Selbst mein prächtiges Fell widersteht dieser Kälte nicht.

Meine Vibrissen um meine Mundpartie und auf meinen Augenbrauen spüren den Wind zunehmend anzusteigen, dies taten sie noch nie, eine Warnung für den kommenden Windstoß.

Ehe ich diese Warnung wahrnehmen konnte und ein böiger Wind erst das Lagerfeuer ausblies und mich vom Schornsteinkoof in den Eauchabzug des Schornsteins fegte.
Reibend an den Wänden diesen Schornsteins fiel ich zu Grunde der restlichen Asche und mein langes, dichtes Fell sich in dunkelgrau durch die Asche und den dreckigen Wänden verfärbte.
Meine ruhige Art trübt in Panik.

Und dann stehst du da und schaust mich mit einem intensiven Ausdruck und deinen tiefblauen, mandelförmigen Augen an, eine andere Art der Bewunderung und Verwunderung zugleich.

Dein elegantes Merkmal breit im Gesicht präsentiert, der Kontrast der Schwärze gegeben zu deinem aber doch so hellem Körper springen mir direkt in meine Augen. Diese Wärme des Innenraums mache es mir sofort Wohl mit der Umgebung, und deine soziale und neugierige Art liese mich nur noch wohler in diesem Gemüt fühlen.
Ich trete aus dem Kamin hervor und du fängst an um mich zu kreisen, zu bestaunen und entdecken, als wenn du noch nie eine anderen Kater wie mich sahst, überhaupt einen.
Gebannt starrst du mir in meine großen runden Augen, währendbei ich in deine tiefblauen mandelförmigen Augen sehe.

Ksshh!
hischt du aus Nervösität diesem prächtigen Anblicks eines Perserkaters in einem lauteren Ton und schiebst langsam deine Pfoten nach vorne zur sozialen Annäherung.

Meine zurückhaltende Art mit einer gewissen Dominanz lässt mir die Züge des Annäherns erlauben.

sshhh.
hische ich ruhig und behutsam zurück und lege meine rechte Pfoten auf die deiner, ehe wir beide vom Körperkontakt erschricken.

Miiaa-au
sei deine Reaktion auf diese Tat, mit sehr erfeudigen, lautstarken Frequenzen.
Trittst näher zu mir bis unser Fell die Textur des anderen spürt, so unterschiedlich und umso wohlwollender.

Pat, pat auf deinen Kopf
Pat, pat auf meinen Kopf

Die Pfoten von dir, so weich mit den selben Merkmalen wie dein Gesicht.

Das Feine aber auch sehr kurze Fell im Vergleich zum langen und dichten Fell fühlt sich exzessiv gut an, und so sauber noch dazu.
Du nimmst die Asche von mir und somit meine Verfärbung, ein Teil meines Schmerzes nimmst du auf, um mir zu helfen.
Dein einzigartiges Fell entwertet.

Ich kam ja noch gar nicht dazu zu erläutern wie gut sich die Wärme ihrerseits anfühlt.
Ein Jahrzehnt verging ohne sich geborgen zu fühlen, und du gibts mir dieses verschollene Gefühl endlich wieder.
Dein bezaubernder und heimischer Geruch lässt selbst meinen Hunger schwinden. Dabei sollte es nicht heimisch riechen, da du nicht ansatzweise meiner Rasse entsprichst.
Dennoch finde ich etwas an dir, und dieses etwas lässt mich bei dir sein wollen.
Nach unserer kleinen Austobung kam es zum ausgiebigen Austausch von Körperkontakt, bis wir unsere Nasen gegeneinander reiben liesen.

Miaa-au.. miiaau
ist dein folgender Ausruf, wieder in einem sehr vergnügten Ton und mit Pupilen, die sich weiten.

Prrrrr-rr
zeugen meine Stimmbänder und schnurren sanft diese prächtige Siamkatze an, übermittlen ein wohlhabendes Gefühl.

Mein Besitzer starb vor elf Jahren. Ein Jahr nach meiner Geburt und somit ein Jahrzehnt ohne Ziel und Plan durch die trübsinnigen Dörfer der Menschen und melodischen Klänge der Blätter und Wälder getrieben.
Und dann du.

Glück im Unglück würden eine metaphorische Bezeichnung dieser Situation beschreiben. Doch wäre die Betrachtung der Welt gewogen im Glück und Unglück, wäre das eine sehr falsche Anschauung.
Schicksal verfasst dieses Konzept eher zu einem Ganzen. Deine Taten reflektieren das Ende, und dieses ist dein Schicksal.
Meins war es wohl dich zu treffen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 06, 2023 ⏰

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