Kapitel 20

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Würde auch diesmal jemand draufgehen? Würde es diesmal schon wieder ein Opfer geben?

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Nikos wachte auf, als die Hütte komplett leer war. Keiner war mehr in der Hütte, anscheinend gab es gerade Abendessen.

Verwirrt richtete Nikos sich auf und schaute sich um. Sein Kopf dröhnte und er konnte kaum gerade schauen.

Was war passiert? Ein großer Verband war um seinen Oberkörper gebunden und auch sein Unterarm war mit einem dünnen Verband verbunden worden.

Jetzt erinnerte er sich wieder, er war in der Poseidonhütte gewesen. Er hatte sich über Annabeth geworfen um den Balken abzufangen. Anscheinend hatte er dabei sein Bewusstsein verloren.

Seine Rippen schmerzten und bei jeder Bewegung tat es einfach nur weh.

Vorsichtig stand Nikos auf und stützte sich auf der Tischkante ab. Er humpelte bis zur Tür und verließ die Hütte. Er wollte wissen, ob es Annabeth gut ging.

Draußen war keiner. Die riesige Kugel steckte immer noch im Boden und auch die Hütten standen noch halb da.

„Hallo? Wo seid ihr alle?", rief Nikos, doch keiner antwortete. Nach dem Sonnenstand zu urteilen, war es gerade etwa 6 Uhr. Vielleicht waren sie beim Abendessen.

Nikos machte sich auf den Weg zum Speisepavillon und entdeckte dort seine Freunde, wie sie gerade am Essen waren.

„Hey Nikos, geht's dir wieder besser?", fragte Yamila und rückte auf, sodass Nikos sich neben sie setzen konnte.

„Ja, nur ein bisschen Kopfschmerzen und Rückenschmerzen, aber sonst geht es mir gut", antwortete er und holte sich einen Teller.

Aus dem Augenwinkel sah er Annabeth, sie saß am Athenetisch und unterhielt sich etwas mit den jüngeren Campern, so etwa 14 Jahre alt.

„Was ist genau passiert?", fragte Yamila und schaute ihn gespannt an.

„Na ja, Annabeth und ich haben gesehen, wie diese Kugel gelandet ist und Annabeth wollte unbedingt die Sachen aus der Poseidonhütte holen. Ich habe ihr gesagt, es wäre gefährlich und dann ist die Hütte zusammengebrochen und-"

„du hast sie gerettet. Aww wie romantisch", schwärmte Yamila. Sie als Tochter der Aphrodite liebte so etwas natürlich.

„Psst!", zischte Nikos und warf einen schnellen Seitenblick auf Annabeth, die ihn beobachtete.

„Ist ja gut, ist ja gut. Ich finde es einfach immer noch traurig, dass ich nicht mehr sehen konnte, wie ihr zusammengekommen seid", murmelte Yamila und stocherte in ihrem Essen herum.

„Dafür bist du als Heldin gestorben", meinte Nikos uns schlang sein Essen herunter.

„Ja ja. Also ich bin immer noch für Team Percabeth", meinte Yamila und grinste frech.

„Vielleicht wird das ja noch was", murmelte Nikos und seufzte.

„ECHT?", fragte Yamila begeistert und sprang auf.

Alle Köpfe drehten sich in ihre Richtung und starrten sie an.

„Was?", fragte Yamila beleidigt und setzte sich wieder.

Gemurmel entstand in der Menge und jeder wollte wissen, was passiert war.

„Nicht so laut, Yamila. Muss ja nicht jeder hören", flüsterte Nikos Yamila zu.

„Na gut. Du musst mir später alles erzählen, was passiert ist", meinte sie und grinste über beide Ohren.

„Es ist gar nichts passiert", sagte Nikos und Yamila schaute ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

„Sicher?", fragte Yamila.

Nikos musste an den Kuss denken. Zählte das auch?

„Keine Ahnung", murmelte Nikos und kratze lustlos das restliche Essen von seinem Teller.

„Du erzählst mir später alles", bestimmte Yamila und stand auf, um ihren Teller wegzubringen.

Nikos aß fertig und brachte auch seinen Teller zurück. Seine Rippen taten weh und er war einfach nur erschöpft und müde. Deshalb entschied Nikos sich, zurück in seine Hütte zu gehen und eine Runde zu schlafen. Doch bevor Nikos den Speisepavillon verlassen konnte, hielt Annabeth ihn auf.

„Kann ich kurz mit dir reden?", fragte sie und zog ihn mit sich.

„Was gibt's?", fragte Nikos müde.

„Ich wollte dich nicht stören, ich wollte mich einfach nur bedanken", meinte Annabeth.

„Kein Problem. Bist du verletzt?", fragte Nikos.

„Nein, kein Kratzer. Ich muss dich noch etwas fragen. Viele der Hütten sind beschädigt und wir können nicht dort schlafen. Mendo meinte, dass eure Hütte geschützt ist. Könnten die Camper theoretisch in eurer Hütte schlafen? Chaos könnte sie doch bestimmt etwas größer machen, oder?", fragte Annabeth und schaute ihn mit einem Hundeblick an.

„Ich denke schon. Ich muss nur mal fragen. Aber es wird sehr wahrscheinlich gehen", meinte Nikos und dachte nach. Gerade passten 5 Personen in die Hütte. Wenn man die Camper zusammenzählte, kam man bestimmt auf mindestens 50 Leute. Da musste die Hütte aber riesig werden.

„Danke, Nikos, du rettest uns", meinte Annabeth dankbar und rannte los, um wahrscheinlich den anderen Bescheid zu sagen. Irgendwie musste Nikos bei diesem Anblick schmunzeln.

Nikos machte sich auf den Weg zur Chaoshütte. Dabei kam er an der Poseidonhütte vorbei und sein Blick fiel auf einen kleinen Gegenstand, der unter ein paar Steinen hervorschaute. Eine Uhr. Annabeth hatte die Sachen fallen gelassen und wahrscheinlich nicht wieder aufgehoben. Sollte Nikos die jetzt holen? Sie schienen Annabeth wichtig zu sein. Vielleicht würde er ihr somit eine Freude machen?

Nikos stapfte in die Reste der Hütte und beugte sich hinunter, um die Uhr aufzuheben. Dabei merkte er, dass das ziemlich schwierig war mit gebrochenen Rippen. Schnell hob er noch das Horn und die anderen Sachen auf.

„Was machst du da?", fragte Jason und kam auf ihn zu.

„Die Sachen aufheben. Wollte sie Annabeth geben", meinte Nikos und hielt ihm die Sachen hin, die er in beiden Armen hielt.

„Sie wird sich freuen. Du weißt gar nicht, wie sehr sie diese Sachen gepflegt hat. Sie ist mindestens einmal am Tag vorbeigekommen und hat die Sachen von Staub und so befreit", erzählte Jason ihm.

„Echt? Das wusste ich nicht", murmelte Nikos und schaute die Sachen nachdenklich an.

„Jap. Ich muss jetzt weiter. Ach ja, bevor ichs vergesse. Heute Abend ist wieder Lagerfeuer. Dieses Mal aber nur mit den Hüttenältesten. Also nur mit Piper, Annabeth, Leo, Will, Nico, mir und noch andere, die du aber wahrscheinlich nicht kennst. Du kannst auch als Hüttenältester der Chaoshütte vorbeikommen. Wir werden wahrscheinlich über den Krieg reden und unsere Pläne", informierte Jason mich und verschwand dann.

Nikos bat Mendo darum, ihn zum Abendessen zu wecken, damit er das Lagerfeuer nicht verpasste. Er wollte unbedingt hin, schließlich wollte er wissen, wie ihre Planungen voran gingen.

„Wie geht es deinem Rücken?", fragte Elwin während er gerade die Hütte verlassen wollte.

„Ganz okay. Noch ein paar Tage, dann geht das schon wieder", meinte Nikos und gähnte, bevor er in das Land der Träume versank. 

Percy Jackson - I am BackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt