Wolf hin oder her

Prolog

Es war mal wieder Vollmond und ich lief in meiner verwandelten Form durch die leergefegten Straßen unseres kleinen Vorortes. Mein Rudel und ich waren auf dem Weg in den Wald ganz in der Nähe. Mein Fell hielt mich warm, obwohl es sehr kalt draußen und es wieder zu schneien anfing. Alles war ruhig, denn niemand draußen. Jeder wusste, es war die Nacht der Wölfe. Doch auf einmal zerriss das Geschrei von Kindern die Nacht. Mit meiner feinen Nase nahm ich dann nach und nach den Geruch von frischem Blut wahr. Das konnte nichts gutes bedeuten. Wir blieben kurz stehen und änderten in der nächsten Sekunde auch schon die Richtung. Der Geruch des Blutes kam von einem alten Fabrikgebäude am Ende des Ortes. Wir wollten nur kurz nachsehen, was dort geschehen war, doch als ich in der Fabrik die ganzen Kinderleichen sah, konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Ich sah nur noch den Schuldigen, der den armen Kindern das angetan hatte. Dieser bekam sofort Angst, als er mich sah. Gerade als ich ihr angreifen wollte, hörte ich ein Knurren hinter mir.
"Seilamon, beruhigt dich wieder!"
Es war der Rudelführer. Ich sah ihn einige Sekunden lang an. Dies nutzte der Täter um zu fliehen. Im nächsten Moment sah ich mich um und sah die überrigen verängstigten Kinder hinter einem umgekippten Schrank hockten. Ich erkannte einige wieder. Es waren die entführten Kinder aus den Nachrichten. Wenigstens konnte ich sie noch retten. Ich ließ von den Kindern ab, um den Mistkerl zu verfolgen, der ihnen das angetan hatte. Doch trotz meiner Schnelligkeit und meiner übernatürlichen Sinne konnte ich ihn nicht mehr einholen. Dennoch konnte ich das nicht so einfach auf mir sitzen lassen und beschloss mich auf die Suche nach ihm zu machen.