Kapitel 3

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Den Raum um ihn herum vollständig ausblendend hielt er Ausschau nach ihr, nach ihrem kleinen Spielzeug, bis er innehielt, sie vor einer der Wände erblickte. Er schluckte, kaum fähig zu atmen, während sein Körper regelrecht erzitterte. Ihre Haltung erhaben, ihr Blick unnachgiebig, konsequent auf dem kleinen Schönling gerichtet, welcher sie aus angsterfüllten und doch vor Begeisterung funkelnden Augen ansah.

„So nicht!“, knurrte er, hechtete auf sie zu, packte sie, schleuderte sie herum und presste sie, seine Finger fest um ihren Hals, mit dem Rücken an die Wand: "NIEMAND erhebt die Hand gegen Arthur Lorenz!“ Seine Stimme lediglich ein Hauch, jedoch messerscharf. Sein Körper, seine Muskeln wild zucken vor Anspannung. „…und FICKEN…will ich dich ganz sicher nicht, Schönheit! Ich habe Niveau“.

Etwas durchzuckte sie, als sie, die Hand in Felix Haar geradezu von diesem gerissen wurde. Er tat ihr nicht weh, doch es war etwas, womit sie nicht gerechnet hatte. Was sie durchzuckte, war ein solch brennendes Gefühl, dass diese wild funkelnden Augen über ihr für einen winzigen Moment zu verschwimmen drohten.

So, so, Arthur Lorenz also, Arschloch. Schoss es ihr spöttisch durch den Geist. Wahrscheinlich wäre es klug gewesen, sich vor ihm und seiner Wut zu fürchten, doch das war ihr Reich und dieses war, zu ihrer eigenen Sicherheit, überwacht.

So blieb sie ruhig, versuchte ihn als einen Kunden zu sehen, der ausrastete, weil er nicht bekam, was er wollte, und hob die, zu ihrem Verdruss sacht zitternde Hand an seine gerötete Wange.

Beinah mütterlich sanft sprach sie, trotz fehlender Luft und den Blick fest in diese unfassbaren Augen gerichtet: “Setz Dich in den Sessel und halt den Mund, wenn Du mich... genießen willst.”

Sacht fuhr ihre Zungenspitze über die nur zart geglossten Lippen. Felix hatte um Natürlichkeit gebeten und dem war sie nachgekommen. Dieser würde seine Lektion nun erhalten und mit ihm, so hoffte sie beinahe inständig, dieses dreiste Arschloch vor ihr.

Was war es nur, dass er sie so einnahm? Mit Sicherheit nicht, dass er sie wie eines seiner, ganz bestimmt zahlreichen Spielzeuge, an die Wand drückte und meinte über sie verfügen zu können. Sicher, das Gefühl seiner Finger um ihren Hals war im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend, doch sie konnte, nein DURFTE diesem Gefühl nicht nachgeben, auch wenn sie, trotz ruhiger Stimme ein sachtes Winden ihres Körpers nicht verhindern konnte. Abwartend sah sie ihm fest in die Augen, während Felix zu ihren Füßen erregt aufwimmerte.

Hastig, als hätte er sich die Finger verbrannt, zog er seine Hand zurück, starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an, bevor sein Blick in eine der Ecken des Raumes fiel, ihm ein winziges, kaum wahrnehmbares Detail förmlich ins Auge stach. – Eine Kamera. Sein Puls raste, seine Atmung vollends außer Kontrolle. Fuck! Mühevoll riss er sich zusammen, versuchte Kontrolle über seinen Körper zu erlangen, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihn diese Situation, wie sehr SIE ihn aus dem Konzept brachte. Mit bemüht festem Schritt trat er zurück, ließ seinen Blick über ihren perfekten, wohlgeformten in Leder gehüllten Körper schweifen, über das kleine verlockende Spielzeug zu ihren Füßen. Er schluckte fest. Er hatte gelogen! Er wollte sie – Mit jeder Faser seines Körpers. Eine Tatsache, welche ihm sein Körper auf unangenehme, beinahe unerträgliche Weise bewusst machte. Beiläufig hob er eine Hand, griff gezielt nach seinem Gürtel und versuchte unauffällig seiner mehr als gespannten Mitte etwas Raum zu verschaffen, den schmerzlich reibenden Stoff etwas zu lockern. Er schluckte. Dieser Blick, dieses unverfrorene Auftreten, dieses sachte, verführerische Winden ihres Körpers unter seinen Fingern. Er musste weg – oder aber….

Aufmerksam folgte er ihrem Blick, verharrte auf dem ledernen Sessel, bis er tief durchatmete, sie erneut mit seinen stahlgrauen Augen taxierte: „Dann zeig mir, was du kannst…“, raunte er, bevor sich ein freches Grinsen auf seine Lippen legte, er seine Hand, sie vollends ignorierend, durch das angenehm weiche Haar des jungen Burschen gleiten ließ, welcher angesichts dieser zarten, kaum wahrnehmbaren Berührung regelrecht erzitterte, erneut leise zu wimmern begann.

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