(Robert Hrgota x Reader) Missgeschick mit Folgen

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Ich spüre, wie die Erkältung von Stunde zu Stunde immer schlimmer wird. Mir tut mein ganzer Körper weh, und doch will ich unbedingt hier an der Schanze stehen und den Athleten zujubeln.

Die Temperatur ist unter dem Gefrierpunkt, und meine Hände und Füße kann ich seit der Hälfte des ersten Durchgangs schon nicht mehr spüren. Ich stehe auf den schneebedeckten Tribünen, und die Kälte kriecht durch die Schuhsohlen in meinen Körper.

Natürlich versuche ich, durch warmen Tee und das Reiben meiner Hände etwas Wärme zu erzeugen. Jedoch merke ich, dass dies immer schwieriger und erfolgloser wird. Durch die schmerzende Kälte bekomme ich nicht mehr viel vom Springen mit, und immer wieder fallen mir die mitleidigen Blicke der vorüberlaufenden Springer auf. Besonders die Slowenen sind auf meinen gequälten Gesichtsausdruck aufmerksam geworden und versuchen mich durch ein freundliches Lächeln aufzumuntern. Es sind nette Gesten, die mir jedoch nicht wirklich helfen.

Der zweite Durchgang wird mit anhaltendem Zähneklappern von mir überstanden, und das Organisationsteam ist dabei, das Siegerpodest abzubauen. Menschenmassen drängen sich über die vereisten Treppen zum Ausgang, und ich beschließe abzuwarten, bei weniger Gedränge zum Ausgang und dann zu meinem Auto zu gehen.

Nach ein paar Minuten sieht der Andrang nicht mehr so schlimm aus, und ich setze meine ersten Schritte in Richtung Treppen. Sofort merke ich, dass meine Füße so eingefroren sind, dass ich kein Gefühl mehr in ihnen habe und entsprechend unsicher die Stufen erklimmen muss. Es ist ein absolutes Wunder, dass ich ohne jegliches Gefühl in den Füßen die Distanz ohne einen verheerenden Sturz überstanden habe. Nun gilt es nur noch, ohne Unfall zu meinem Auto zu kommen.

Aufgrund der enormen Masse an Fans musste ich ein ganzes Stück außerhalb parken. Von der Schanze bis dorthin sind es bestimmt 20 Minuten Fußweg, und das über nicht geräumte und rutschige Bürgersteige. Das kann was werden.

Ich schlittere den Weg mehr, als dass ich gehe, und plötzlich komme ich an eine besonders vereiste Stelle und finde mich auf dem harten, kalten Boden wieder. Genau in dem Moment wird die Straße und der Gehsteig von Scheinwerfern erleuchtet. Ein Auto hält neben mir, und ich höre das Knallen von zwei Autotüren. Kurz darauf helfen mir zwei Männer auf die Beine. Leider bin ich so dumm gefallen, dass mein Fuß verstaucht ist. Bei dem Versuch, mich allein hinzustellen, knickt mein Bein weg, und ich kann nur einen gellenden Schmerzensschrei ausstoßen. Mit Hilfe der starken Arme werde ich zu dem haltenden Wagen geführt, der sich als slowenischer Teambus herausstellt. Die hintere Tür wird geöffnet, und mich schauen drei besorgte Gesichter an.

"Geht es ihr gut? Sie sieht aus, als hätte sie einen Geist gesehen", sagt Domen, der seine Brauen zusammenzieht. "Ich glaube, bei ihrem Abgang hat sie sich den Fuß umgeknickt, und das ist eine Panikreaktion des Körpers", erwidert Anže und beeilt sich, seinen Platz zu räumen, da er am nächsten an der Tür sitzt. Robert und Peter, die beide meinen Sturz gesehen und sofort gehandelt haben, hieven mich in eine sitzende Position im Teambus. Robert versucht, mir einen Schuh auszuziehen, um zu sehen, wie schlimm der Fuß aussieht, aber die Bewegung ist zu viel, und ich sacke ohnmächtig auf dem Sitz zusammen.

"Peter, steig ein und versuche, sie festzuhalten. Pass aber auf ihren Fuß auf. Wir fahren zurück zur Schanze. Da sind bestimmt noch Sanitäter. Es kann eine Überreaktion ihres Körpers gewesen sein, aber der Fuß sieht wirklich nicht gesund aus", ruft Robert, während er zum Fahrersitz rennt, einsteigt und den Wagen geschickt wendet. Auf die Höchstgeschwindigkeit pfeift er ausnahmsweise mal, da es sich offensichtlich um einen Notfall handelt.

Vor der Schanze angekommen, reißen Domen und Robert gleichzeitig die Türen auf und sprinten in Richtung des Eingangs. "Wir brauchen einen Sanitäter. Wir haben einen Notfall", rufen beide schon von Weitem der Dame am Kartenschalter entgegen. Völlig perplex greift diese zum Telefon und kontaktiert die zuständigen Sanitäter. Keine zwei Minuten später sieht man einen jungen Sanitäter mit Notfallrucksack auf die beiden Männer zurennen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 11, 2023 ⏰

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