Türchen 6

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Hier ist nun Kapitel/Türchen 6, Unglaubliche 1004 Wörter, ich weiß geht mehr, aber im Vergleich mit den bisherigen Türchen ist ja schon mehr dann. Viel Spaß auf alle Fälle und bis zum nächsten Kapitel
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POV Rezo:

Es musste einfach raus, ich musste einfach irgendwas dazu sagen, wie sehr ich es hier genoss, wie sehr DAS hier mir die letzten Tage gefehlt hatte.

Auf Jus Lippen schlich sich ein leichtes Lächeln, welches immer größer wurde, wie gerne ich diese Lippen doch jetzt mit meinen vereinen wollte, aber nein.

Das geht nicht.

Wir sind Freunde, er ist straight, ich bin zwar Bi, aber ich hatte ja keinen Crush auf ihn, ich meine, er war mein bester Freund.

Nicht mehr, nicht weniger.

Er schien zu überlegen, schaute mir in die Augen, doch ich merkte, wie sein Blick ab und zu für einen Bruchteil einer Sekunde runter auf meine Lippen huschte.

Überlegte gerade etwa, ob er mich küssen sollte?

Das konnte ja nicht sein, er war straight.

Wahrscheinlich hatte ich mir das alles nur eingebildet und er hatte mir wahrscheinlich überhaupt nicht auf die Lippen geschaut.

Dann öffnete sich sein Mund und er begann zu sprechen:

"Ich habe das auch vermisst, auch wenn das letzte Mal, dass wir uns gesehen haben, erst 1,5 Wochen her ist.

Ich habe es so vermisst, das kannst du dir gar nicht vorstellen.

Ich habe aber nicht nur DAS hier vermisst, ich habe dich vermisst, die Gespräche, die Podcast Aufnahme, ohne dass wir uns nur über den Bildschirm sehen.

Ich habe es einfach vermisst, denn das, was ich mit dir habe, habe ich keinen anderen Freund.

Danke Rezo.

Danke für alles.

Danke dafür, dass du mich seit über sechs Jahren aushältst, egal, ob ich scheiße gebaut habe, ob ich mich scheiße dir gegenüber verhalten habe.

Danke, dass du trotzdem immer noch an meiner Seite bist, danke, dass du mir immer wieder verzeihst.

Danke, dass du dich um mich sorgst, auch wenn es manchmal so rüberkommt, als würde mich das nur nerven.

In Wirklichkeit weiß ich, dass ich das brauche, ich brauche jemanden, der darauf achtet, dass ich mich nicht überarbeite, dass ich genug esse, genug schlafe, genug Wasser trinke, jemanden, der einfach für mich da ist.

Danke Rezo.

Für alles."

Während Ju das sagte, hatte ich angefangen zu weinen, ich weiß nicht genau warum, ich schätze mal ich war einfach überfordert, war dankbar, dass er mir so viel vertrauen entgegen brachte, und ja, ich war überrascht davon, dass Ju sich mir so öffnete und mir so dankte.

Ich konnte nicht anders, ich richtete mich ein Stückchen auf und schlang meine Arme um seine Schultern.

Vielleicht war das nicht sonderlich

"Männlich"

oder etwas, was man zwischen Freunden machte.

Aber ich machte es.

Ich brauchte es jetzt gerade und Ju brauchte es auch, das merkte ich.

Er schlang seine Arme auch um meinen Oberkörper.

Ich flüsterte ihm ins Ohr:

"Ju.

Ich weiß, du denkst manchmal, dass das, was du machst, nicht genug ist, aber so ist es nicht.

Und dass ich hier bin, hat nichts damit zu tun, ob du mich mal verletzt hast oder nicht.

Es hat etwas damit zu tun, dass ich dich genauso brauche, wie du mich brauchst.

Ich brauche jemanden, bei dem ich runterkommen kann, jemanden, der ein Stück weit auf mich aufpasst.

Eben so jemand wie du es bist.

Ich brauche dich, Ju.

Und ich werde dich niemals alleine lassen, außer du willst, dass ich nicht mehr um dich herum bin.

Ich werde immer da sein, Ju.

Immer.

Tagsüber, in der Nacht, wenn ich im Urlaub bin, wenn du im Urlaub bist, wenn ich Meetings habe, wenn du Meetings hast, wenn ich bei meiner Familie bin.

Einfach immer.

Das solltest du wissen.

Und ich bin dankbar für alles.

Was du schon für mich gemacht hast.

Für alles, mag es doch so klein und unscheinbar wirken.

Ich bin dafür dankbar.

Ich bin dankbar, dass das Schicksal uns zusammengeführt hat und ich mit dir befreundet sein kann.

Ich bin dankbar für unsere Freundschaft und würde alles für diese Freundschaft machen."

Ich umarmte ihn noch fester.

Das hatte einfach mal raus gemusst.

Ju drückte auch noch einmal fest zu.

Es fühlte sich an, als würde er mich zerquetschen, aber nicht in einem schlechten Sinne, er zerquetschte mich in einem guten Sinne, er zog mich noch näher an ihn und wenn das der Fall war, dann wurde ich gerne zerquetscht.

Die Schmetterlinge in meinem Magen schlugen Purzelbäume, auch wenn ich nicht ganz verstand, warum, ich meine, wir waren ja nur Freunde und ich empfand nichts für ihn.

Jedenfalls glaubte ich das in diesem Moment noch.

POV Ju:

Er umarmte mich und flüsterte mir dann ins Ohr:

"Vergesst es, ich werde hier jetzt nicht nochmal Rezos Monolog hinschreiben."

Ich konnte nicht anders, als ihn noch näher an mich zu ziehen.

Wie ich ihn doch liebte, wenn er so süße Sachen sagte.

Ja, ich gestehe mir jetzt mal ein, dass ich ihn vielleicht nicht nur freundschaftlich liebte.

Ich löste mich schließlich ein Stückchen von ihm und schaute wieder in seine Augen.

Diese Augen.

Ich konnte nicht anders, ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

Es musste einfach sein.

Er lächelte mich an, beugte sich dann ein Stückchen vor und gab mir einen kurzen Schmatzer auf die Wange.

Ich merkte, wie mir sofort ein rosa Schimmer im Gesicht erschien.

POV Rezo:

Er gab mir einen Kuss auf die Stirn, meine Haut begann zu kribbeln, aber warum?

Das musste ich auf alle Fälle noch herausfinden.

Aber jetzt folgte ich erstmal meinem Herzen und machte das einzige, das sich gerade richtig anfühlte.

Ich gab ihm auch einen kleinen Schmatzer, aber auf die Wange, ihm schoss sofort eine Röte ins Gesicht, aber er lächelte, das war das einzige, was ich sehen wollte.

Ich könnte mir dieses Grinsen einfach jeden Tag anschauen.

Es war einfach beruhigend, warm, herzlich und so friedlich, dass man meinen könnte, wenn so ein  Lächeln existiert, müsste es keine Kriege auf dieser Welt geben.

Ich legte meinen Kopf zurück auf seinen Schoß, schaute ihm noch mal kurz in seine Augen, bevor ich mich wieder dem Fernseher zu wandte.

Zum Glück kannte ich die Story vom Film so gut wie auswendig, weshalb ich nicht zurückspulen musste, Ju ging es ähnlich.

Juzo AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt